Neue Frequenzen – Flucht über die Grenzen – Finanzmarkt-Turbulenzen

Wieder einmal sind zwei Wochen vergangen, in denen wir viel Post von Ihnen bekommen haben. Patrick Gschwend hat für unser Hörerforum in Ihren Zuschriften geblättert.

Ahoj und herzlich Willkommen zu unserem Hörerforum! Zu Beginn gleich eine wichtige Ankündigung: Mit der Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit ändern sich zwei Frequenzen, unter denen Sie uns empfangen können. Unsere Sendung um 12 Uhr mitteleuropäischer Winterzeit können sie in Zentraleuropa ab dem 26. Oktober unter der Frequenz 7345 Kilohertz auf dem 41 Meterband empfangen, die Sendung Freitags und Samstags um 18 Uhr 30 mitteleuropäischer Zeit ist in Westeuropa ab dem selben Datum auf der Frequenz 5940 Kilohertz auf dem 49 Meterband zu hören. Bitte beachten Sie diese Änderungen, wenn Sie vorhaben uns zu den betreffenden Zeiten zu hören! Wir hoffen, dass es auf den neuen Frequenzen keine Störungen gibt, so dass wir uns auf positive Empfangsberichte freuen können. Danke, dass Sie uns die immer so fleißig schicken! Stellvertretend für alle anderen, die uns in den vergangenen Wochen Empfangsberichte geschickt haben, bedanken wir uns nun bei: Norbert Hansen aus Weilmünster, Waldemar Scheu aus Enzkloesterle, Günter Kleinke aus Berlin, Franz Dirnberger aus St. Pölten, Siegbert Gerhard aus Frankfurt und Hermann Tyralla aus Hattingen.

Wir geben uns Mühe, dass die QSL-Karten, mit denen wir Ihre Empfangsberichte belohnen, immer zu Ihrer Zufriedenheit bei Ihnen ankommen.


Außer für Ihre Empfangsberichte möchten wir uns bei Ihnen auch vielmals für Ihre anderen Zuschriften bedanken, in denen Sie Bezug auf unsere Sendungen nehmen! Wir freuen uns über Ihre Meinungen und Anmerkungen. Zunächst bleiben wir aber beim eben erwähnten Thema, das heißt dem Empfang unserer Station – insbesondere dem über Kurzwelle. In der letzten Ausgabe des Hörerforums hat Michael Lindner aus Triptis gefragt: „Sind DXer Exoten?“Douglas Kähler aus Mönkeberg, der uns seinen Empfangsbericht per Email übermittelt hat, gibt darauf folgende Antwort:

„Die Kurzwelle ist doch recht exotisch. Ich denke es wäre gut, wenn Ihr Programm auch auf lokalen UKW-Stationen in Deutschland hörbar wäre, so dass Sie einem größeren Hörerkreis offen sind. Sie könnten vielleicht auch etwas mehr Werbung für Ihre Sendungen machen, zum Beispiel auf deutschen Internetseiten, die Infos über Tschechien enthalten.“

Leider ist Radio Prag derzeit nicht im Besitz von UKW-Sendelizenzen in Deutschland. Allerdings haben die Radiohörer in Niederösterreich die Möglichkeit die die deutschsprachigen Sendungen von Radio Prag auf UKW zu hören, und zwar zweimal täglich. Denn seit dem 1. Oktober kooperiert Radio Prag mit dem freien Sender Radio Ypsilon, der aus Hollabrunn, nahe der tschechisch-österreichischen Grenze sendet: auf den UKW-Frequenzen 94,5 und 102,2.


Dass die verschiedensten Publikationsmedien heutzutage in höchstem Maße miteinander vernetzt sind, ist kein Geheimnis mehr. Wir weisen Sie immer wieder auf unser Internetangebot hin, beziehungsweise auf das Internetangebot von anderen Personen oder Institutionen, über die wir berichten. Dabei ist uns ein Versäumnis unterlaufen, auf das uns einige von Ihnen hingewiesen haben. Direkt im Anschluss an die Sendung am 10. Oktober bekamen wir eine Email von Sven Korb aus Nürnberg mit folgendem Inhalt:

„Danke für den Beitrag über das neue Internetforum für die Botschaftsflüchtlinge in Prag 1989. Ich habe mich gleich dort registriert. Leider haben sie die Adresse nicht angegeben, so dass ich das Forum über Google suchen musste. Das wird sicher für einige Interessenten ein Hindernis sein.“

Ein wenig später schrieb uns deswegen auch Franz Andorf aus Meckenheim:

„Radio Prag hat am 10. Oktober an die Flutwelle von Deutschen aus der damaligen DDR über die Botschaft der Bundesrepublik in Prag im Herbst 1989 erinnert. Die Idee der Botschaft ein Internetforum für die Flüchtlinge zum Gedanken- und Erinnerungsaustausch einzurichten, ist eine gute Idee. Können Sie dazu die Adresse der Internetseite angeben, auf der man das Forum findet?“

Selbstverständlich können wir das nun nachholen! Die Adresse lautet www.botschaftsfluechtlinge.de. Sie werden unter dieser Adresse auf die Internetseiten der Deutschen Botschaft in Prag weitergeleitet, wo sie sich für das Forum registrieren können.


Seit einigen Wochen beherrscht die Medien weltweit vor allem ein Thema: die Finanzkrise. Auch wir bei Radio Prag haben mehrfach über die tschechische Perspektive dazu berichtet. Christoph Preutenborbeck aus Odenthal schrieb uns deshalb:

„Liebe Freundinnen und Freunde! Ich wünsche Ihnen, dass sie gut mit der Finanzkrise fertig werden!“

Vielen Dank Herr Preutenborbeck! Sie müssen sich aber keine Sorgen machen. Bislang haben wir mit dem Thema noch keine Schwierigkeiten und können die Flut der Nachrichten zur Finanzkrise gut bewältigen.

Auch Ralf Urbanczyk aus Eisleben hat sich Gedanken über die Finanzkrise und die tschechischen Reaktionen darauf gemacht. Dabei beschäftigte ihn besonders die Erhöhung der Garantien für Spareinlagen.

„Sie berichteten, dass die tschechische Regierung die staatliche Garantie auf Spareinlagen auf 50.000 Euro anheben will. Also müssten bei einem vollständigen Kollaps des Finanzsystems bei 10 Millionen Tschechen und bei voller Ausnutzung der Pro-Kopf-Grenze 500 Milliarden Euro aus dem Staatshaushalt an die Sparer fließen. Wie soll denn das bezahlt werden?“

Dazu ist folgendes zu sagen: Erstens verfügt nicht jeder tschechische Bürger über Spareinlagen, und zweitens nicht jeder Sparer über einen Betrag von 50.000 Euro. Trotzdem ist es natürlich richtig, dass der Staat ein großes Risiko für die Spareinlagen der Bürger trägt. Bis sich die EU-Finanzminister in Luxemburg vor etwa zwei Wochen auf die 100-prozentige Einlagengarantie geeinigt haben, bestand in Tschechien noch eine Selbstbeteiligung der Sparer von 10 Prozent – aber nur für Beträge bis zu 25.000 Euro. Gegen die Abschaffung der Selbstbeteiligung und eine Anhebung der Obergrenze hat sich vor allem der tschechische Premierminister Mirek Topolánek gewehrt. Seiner Meinung nach müsse auch der Bürger ein Restrisiko tragen. Am Ende musste sich jedoch auch Topolánek dem Kompromiss von Luxemburg beugen. Die Einlagengarantie in unbegrenzter Höhe, wie sie zum Beispiel Deutschland und Österreich gewähren, hat er scharf kritisiert. Das veranlasste Engelbert Borkner aus Hildesheim zu folgenden Zeilen:

„Ich verstehe die Reaktion des tschechischen Premierministers Topolánek nicht, der die 100-prozentige Einlagengarantie der deutschen und der österreichischen Regierung als unverschämt bezeichnet hat. Warum soll das unverschämt sein, wenn ein Staat die Spareinlagen seiner Bürger schützt?“

Die Reaktion von Mirek Topolánek ist folgendermaßen zu erklären: Das tschechische Bankensystem ist stabil. Fast alle Finanzexperten sind sich darüber einig, dass es gegen die Finanzkrise gut gerüstet ist. Man sah daher hierzulande von staatlicher Seite keine Veranlassung einzugreifen. Dennoch bekommen die Tschechen natürlich auch mit, welche Sorgen die Bürger in anderen EU-Staaten umtreiben. Der Effekt, den Topolánek befürchtet, ist also zunächst einmal eher psychologischer Natur: nämlich ein Geldtransfer von tschechischen auf – zum Beispiel – deutsche oder österreichische Bankkonten, weil dort die Garantien auf Spareinlagen höher sind. Topolánek unterstellte der deutschen und österreichischen Regierung, dass sie genau dies beabsichtigen. Daher seine scharfe Kritik. In der Tat verzeichneten Filialen der österreichischen Raiffeisenbank in Tschechien bereits zahlreiche Anfragen von Tschechen, die ihr Geld – angesichts der höheren staatlichen Garantien dort – nun lieber in Österreich anlegen wollen. Wie sich das in Zukunft auf das tschechische Bankensystem auswirkt, wird allerdings noch abzuwarten sein.


Nun sind wir schon am Ende unseres heutigen Hörerforums angelangt. Wir freuen uns schon jetzt auf Ihre Post der nächsten 14 Tage – schreiben Sie bitte an: Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik. Oder per Email an [email protected]. Auf Wiederhören in 14 Tagen!