Eine Reise auf der Kurzwelle und raue Sitten im Straßenverkehr

Und wieder sind zwei Wochen vergangen. Es ist wieder Zeit für Ihre Rubrik, Zeit für das Hörerforum. Wir verraten Ihnen, was wir so alles in unserem Briefkasten gefunden haben.

Ahoj und herzlich Willkommen zum ersten Hörerforum im Jahr 2010! Das Jahr begann bei Ihnen offenbar mit großen Unterschieden bei der Empfangsqualität. So schrieb uns Hendrik Leuker aus Bamberg:

„Ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr! Es fängt mit gutem Empfang an!“

Ein anderes Urteil fällte Peter Vaegler aus Stralsund, der uns vor einigen Tagen auf der Ostseeinsel Rügen hörte:

„So schlecht wie diese Sendung war Radio Prag schon lange nicht mehr zu empfangen. Es traten recht starke Interferenzen mit einer russischen Station auf.“

Wir hoffen die Probleme sind mittlerweile wieder behoben. In jedem Fall wünschen wir Ihnen allen ein frohes, und vor allem gesundes neues Jahr und einen guten Empfang! Dass der Kurzwellenempfang von Radio Prag nicht mehr selbstverständlich ist, hat Sie auch in den vergangenen Wochen anhaltend stark beschäftigt. Ulrich Wicke aus Felsberg schrieb uns zu seinem Empfangsbericht diese Zeilen:

„Hoffentlich kann ich Ihnen auch im weiteren Verlauf des Jahres noch Berichte über Ihre Kurzwellensendungen zukommen lassen. Ich drücke die Daumen, dass die Kurwelle bei Radio Prag erhalten bleibt.“

Und auch unser Hörer Gjalt Woudstra aus Groningen in den Niederlanden hat uns seine Meinung zu der drohenden Einstellung der Kurzwellensendungen bei Radio Prag geschrieben:

„Es wäre schade, Radio Prag nicht mehr über Kurzwelle hören zu können. Ich finde Ihre Programme sehr wertvoll. Sie vermitteln einen guten Eindruck von Tschechien. Eine Internetalternative wäre meiner Meinung nach nicht sinnvoll. Das Programm über Funk zu hören ist angenehmer, weil man dann nicht extra den Computer einschalten muss.“

Erich Kröpke aus Magdeburg stimmt da sicher zu. Er schrieb uns:

„Vielen Dank für das gute Programm, das Sie Tag für Tag erstellen! Machen Sie weiter so, auch und gerade auf der Kurzwelle! Ich habe gehört, dass es erst einmal bis Ende Januar weitergeht. Wollen wir das als gutes Omen ansehen.“

Sie haben richtig gehört, Herr Kröpke. Bis Ende Januar machen wir weiter wie bisher. Was dann geschieht, wissen auch wir selbst noch nicht. Selbstverständlich halten wir Sie alle auf dem Laufenden. Zunächst einmal aber vielen Dank für Ihre auch in den ersten Tagen des neuen Jahres wieder einmal zahlreichen Empfangsberichte! Stellvertretend für alle, die uns welche geschickt haben, seien an dieser Stelle noch erwähnt: Roman auf der Maur aus Einsiedeln in der Schweiz, Peter Möller aus Duisburg, Klaus-Dieter Scholz aus Erfurt, Jürgen Raub aus Stuttgart und Thomas Drescher aus Rösrath. Auch aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland kamen wieder einige Empfangsberichte, zum Beispiel von Christer Lien aus Klinteham in Schweden.


Im letzten Hörerforum vor zwei Wochen haben wir Sie Ihnen schon einmal kurz vorgestellt: die neuen Radio-Prag-QSL-Karten für 2010, mit denen Ihre Empfangsberichte belohnt werden. Auf diesen sind tschechische Schriftsteller abgebildet. Eine gute Wahl, findet Sandro Blatter aus Schwerzenbach in der Schweiz:

„Es ist eine sehr schöne Idee, uns allen tschechische Schriftsteller näher zu bringen. Einige sind ja sehr bekannt, andere sind mir – das muss ich ehrlich sagen – völlig unbekannt. Das wird sich aber noch ändern.“

Es würde uns freuen, wenn wir Sie mit der neuen QSL-Kartenserie nicht nur zum Empfangsberichteschreiben motivieren würden, sondern auch zum Lesen einiger Werke der berühmten tschechischen Schriftsteller. Wir hoffen aber natürlich, Sie vergessen darüber nicht das Radiohören.

Franz Kafka  (1883-1924) Prager deutscher Schriftsteller,  der mit seinem Sinn für das Absurde und die Ironie die Literatur des 20. Jahrhunderts beeinflusst hat. Autor der Romane „Der Prozess“,  „Das Schloss“ und „Der Verschollene“. | Foto: CzechTourism
Literatur kommt schließlich auch in unserem Programm nicht zu kurz. An Silvester konnten sie bei uns eine Kurzgeschichte hören, die das deutschsprachige Prager Tagblatt in seiner Neujahrsausgabe 1937 abgedruckt hatte. Die Geschichte hat der deutschsprachige tschechische Schriftsteller Joseph Wechsberg geschrieben. Auf ihre Vertonung für Radio Prag reagierten viele von Ihnen sehr positiv, zum Beispiel Lutz Winkler aus Schmitten:

„Es hat schon eine gewisse Tradition Radio Prag an den Feiertagen zu hören. Diesmal hat mir besonders der Beitrag „Kurzwellenreise in der Neujahrsnacht“ gefallen. Das war fast schon ein Kurzhörspiel – nicht nur kurzwellig, sondern auch kurzweilig.

Auch Ralf Urbanczyk aus Eisleben hat die Sendung gehört:

„Die Kurzwellen-Weltreise war ein schöner Beitrag zum letzten Tag des Jahres. Die Silvestersendung von Radio Prag hat jedes Jahr etwas Besonders zu bieten.“


Über eine weniger erfreuliche Sache schrieb uns Jürgen Schuppke aus Furth im Wald direkt an der bayerisch-tschechischen Grenze. Unsere Nachrichtenmeldung über tschechische Autofahrer, die sich bei Innenministerium über schikanöse Kontrollen durch die bayerische Polizei beschwert haben, veranlasste Herrn Schuppke zu dieser Email:

„Ich erlebe täglich die Verhaltensweisen unserer tschechischen Nachbarn im Verkehr: Hohes Tempo unter Missachtung aller Verkehrsregeln, sowohl von PKW- wie auch von LKW-Fahrern. Erst gestern bei Schnee überholte hier ein tschechischer LKW innerhalb der Ortschaft an einer unübersichtlichen Kreuzung einen anderen LKW, der schon mit 50 Kilometer pro Stunde fuhr. Ich musste als Fußgänger in einen Hauseingang flüchten. Dazwischen gibt es auch die seltenen tschechischen Verkehrsteilnehmer, die mit 80 Kilometer pro Stunde auf einer freien Bundesstraße fahren. Die sind zwar manchmal nervig, aber achten auf den Verkehr.“

Das Verhalten tschechischer Verkehrsteilnehmer ist in der Tat leider sehr berüchtigt. Die tschechischen Unfallstatistiken bestätigen leider alljährlich den schlechten Ruf der Autofahrer hierzulande. Zu unserer Nachrichtenmeldung, auf die Herr Schuppke reagierte, ist aber anzumerken, dass es sich bei den besagten Kontrollen nicht um Verkehrskontrollen handelte, sondern um Personenkontrollen. Seit dem Beitritt Tschechiens zum Schengen-Raum Ende 2007 sind die Grenzkontrollen weggefallen. Vor allem der Freistaat Bayern führt aber seitdem in Grenznähe verstärkt so genannte „verdachtsunabhängige Personenkontrollen“ durch. Und diese Kontrollen empfinden viele Tschechen, gerade auch wegen des Verhaltens der bayerischen Beamten, als Schikane. Die erwähnten Personenkontrollen durch die bayerische Polizei haben also in diesem Fall nichts damit zu tun, ob sich die tschechischen Verkehrsteilnehmer an die Verkehrsregeln halten oder nicht.

Wie auch immer: Wir sind schon wieder am Ende des Hörerforums angelangt. Über Ihr Lob, Ihre Kritik, sonstige Anmerkungen und natürlich auch über Ihre Empfangsberichte freuen wir uns auch weiterhin. Schicken Sie Ihre Post bitte auf traditionellem Weg an Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik oder per Email an [email protected]. Machen Sie es gut und auf Wiederhören in zwei Wochen!