Die Invasion beginnt – Chronik eines Tages in Tönen

Am Abend des 20. August 1968 landen kurz vor Mitternacht sowjetische Flugzeuge auf dem Flughafen Prag-Ruzyně - das Ende des Prager Frühlings und der Beginn einer langen politischen Eiszeit in der Tschechoslowakei. Die Chronik eines Tages.

Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes im August 1968
Die Invasion beginnt: Am Abend des 20. August 1968 landen kurz vor Mitternacht sowjetische Flugzeuge auf dem Flughafen Prag-Ruzyně. Der Flughafen wird besetzt. Zeitgleich überqueren Hunderttausende Soldaten der Warschauer-Pakt-Staaten die Grenze zur Tschechoslowakei.

Schlüsselpersonen werden verhaftet: Bis 3 Uhr besetzen Fallschirmjäger die wichtigsten Regierungsgebäude. Dubček und weitere führende Reformer werden unter Hausarrest gestellt und später an einen unbekannten Ort verschleppt.

Die Medien und der öffentliche Raum in der Schusslinie: Ab 7 Uhr 30 formieren sich Panzer vor dem Rundfunkgebäude. Barrikaden werden errichtet. Autos und Häuser brennen. Den ganzen Tag über diskutieren aufgebrachte Tschechoslowaken mit Soldaten der Okkupationstruppen.

Verzweifelter Widerstand: Um 22 Uhr 30 ruft Präsident Svoboda im Rundfunk die Bürger wiederholt zu Ruhe und Besonnenheit auf. Dennoch sterben im Lauf der Invasion landesweit 108 Menschen, die Widerstand leisten. Die militärische Besetzung der gesamten Tschechoslowakei vollzieht sich innerhalb von zwei Tagen.

Hören Sie eine Collage aus Originaltönen vom 21. August 1968, zusammengestellt von Christian Rühmkorf.