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Moskau plant Sicherheitsschritte wegen Vertragsunterschrift zum US-Radar

Russland will mit „angemessenen Schritten zur Sicherung der eigenen Sicherheit“ auf den tschechisch-amerikanischen Vertrag über die Errichtung einer US-Radarstation in Mittelböhmen reagieren. Dies sagte der russische Botschafter in Prag, Alexej Fedotov, am Sonntag im Tschechischen Fernsehen. Die Vertragsunterzeichnung soll am Dienstag in Prag erfolgen. Fedotov wies darauf hin, dass es den Amerikanern bisher nicht gelungen sei, die Sicherheitsbedenken im Kreml wegen der Errichtung des geplanten amerikanischen Raketenabwehrschildes in Europa zu beseitigen. Die Position Moskaus werde wahrscheinlich der Vertreter des russischen Außenministeriums präzisieren, der in der kommenden Woche an der internationalen Konferenz in Prag über den Abwehrschild teilnehmen soll.

Wie Alexej Fedotov weiter sagte, fordert Russland eine ständige Präsenz seiner Inspektoren auf der Radarbasis. Die tschechische Regierung lehnt dies jedoch ab; sie will nur in gewissen Abständen Besuche der Inspektoren zulassen.

Stellvertretende Grünen-Vorsitzende will Koalitionstreffen zu Energiepolitik

Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen Dana Kuchtová schlägt vor, bei einem Treffen der Koalitionspartner über die vorläufigen Ergebnisse der Experten-Kommission zur tschechischen Energiepolitik zu reden. Die Kommission hatte am Freitag in einer Vorabveröffentlichung empfohlen, alle Bereiche der Energiepolitik des Staates neu zu beurteilen inklusive dem Bereich Atomenergie. Grünen-Politiker hatten darauf kritisiert, dass die Empfehlung noch vor der Veröffentlichung des Gesamtberichts im September vorgenommen wurde. Der bürgerdemokratische Industrie- und Handelsminister Martin Říman warf den Grünen wiederum vor, mit ihrer Kritik an der Expertenkommission den Koalitionsvertrag zu verletzen.

Tschechien gedachte der Verbrennung des Reformators Hus

Mit einem Feiertag und mit zahlreichen Gottesdiensten ist in Tschechien der Verbrennung des Reformators Jan Hus am 6. Juli 1415 gedacht worden. In der Prager Betlém-Kapelle kamen am Sonntagabend mehrere Hundert Gläubige zu einem Gottesdienst der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche zusammen, unter ihnen auch der christdemokratische Vorsitzende des Legislativrates der Regierung, Cyril Svoboda, und Sozialdemokratenchef Jiří Paroubek. Am Vormittag hatte zudem im südböhmischen Husinec ein ökumenischer Gottesdienst stattgefunden. Der Tag des Reformators Hus ist in Tschechien seit 1990 Feiertag. Die auf ihn zurückgehende Hussitische Kirche hat rund 100.000 Anhänger, sie ist die drittgrößte Religionsgemeinschaft in der Tschechischen Republik.

Weltkulturerbe-Ausschuss der Unesco lobt Denkmalschutz in Prag

Der Weltkulturerbe-Ausschuss der Unesco hat bei seiner Sitzung im kanadischen Québec den Zustand des historischen Kerns von Prag und die entsprechenden Schutzmaßnahmen gelobt. Dies teilte ein leitender Mitarbeiter des tschechischen Kulturministeriums mit. Weiter sei empfohlen worden, den offiziellen Bericht des Kulturministeriums und des Prager Magistrats über den Denkmalschutz in der tschechischen Hauptstadt als positives Beispiel auf den Webseiten der Unesco zu veröffentlichen, heißt es. Die Umweltorganisation Arnika machte jedoch darauf aufmerksam, dass der Magistrat vor kurzem den Bau von Hochhäusern erlaubt hat, die im Prager Stadtteil Pankrác und damit in der Denkmalschutzzone entstehen sollen.

Nationalpark Böhmerwald: Bis zu fünf Prozent der Bäume vom Borkenkäfer bedroht

Bis zu fünf Prozent des Baumbestandes im Nationalpark Böhmerwald könnten in den nächsten drei Jahren durch den Borkenkäfer zerstört werden. Dies schätzt die Verwaltung des Nationalparks. Grund für die starke Zunahme des Borkenkäfers sind Orkanschäden und die extrem warmen Winter der letzten Jahre.

Ende vergangener Woche hatten 20 Senatoren unterschiedlicher politischer Couleur Premier Mirek Topolánek gebeten, die Entscheidung über den Umgang mit dem Borkenkäfer im Nationalpark Umweltminister Martin Bursík zu entziehen und der Regierung zu übergeben. Bursík hatte entschieden, dass im Nationalpark nicht gegen den Borkenkäfer vorgegangen wird, was die Senatoren kritisieren.

Wohnung in Tel Aviv beherbergt wohl bisher unbekannte Dokumente Kafkas

In der ehemaligen Wohnung der früheren Sekretärin des Schriftstellers Max Brod in Tel Aviv könnten bisher unbekannte Dokumente über Franz Kafka (1883 – 1924) lagern. Dies schreibt die israelische Zeitung „Haarec“ in ihrer Sonntagsausgabe. Die Dokumente habe der deutschsprachige Prager Schriftsteller Kafka noch zu Lebzeiten seinem Freund Max Brod überantwortet, so „Haarec“ weiter. Brod kümmerte sich in Palästina damals um eine Herausgabe von Kafkas Werken. Derzeit befinden sich die Dokumente im Besitz der beiden Töchter der ehemaligen Sekretärin von Brod. Details will das Blatt morgen veröffentlichen.

Filmfestival Karlsbad: bereits 50.000 Eintrittskarten verkauft

Bis Sonntagmittag waren insgesamt mehr als 50.000 Eintrittskarten zu den Filmvorführungen beim Filmfestival in Karlsbad verkauft worden. Damit liegt der Verkauf etwa um 7000 Karten höher als zum gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr. Offiziell akkreditiert haben sich zum diesjährigen 43. Jahrgang des Festivals über 7000 Interessierte, dazu kommen 472 Journalisten aus der ganzen Welt. Dies berichtet die Presseagentur ČTK.

Das Filmfestival in Karlsbad war am Freitag mit einer Ehrung des amerikanischen Schauspielers Robert de Niro eröffnet worden und dauert noch bis Samstag kommender Woche. Insgesamt werden dort 220 Filme gezeigt.

Prager Verkehrsbetriebe nahmen 2007 rund vier Milliarden Kronen Fahrgeld ein

Die Prager Verkehrsbetriebe haben im vergangenen Jahr 3,9 Milliarden Kronen (156 Millionen Euro) aus dem Verkauf von Fahrkarten eingenommen. Damit lag der Umsatz um 3,7 Prozent höher als im Jahr 2006, wie aus dem Jahresbericht der Verkehrsbetriebe hervorgeht. Metro, Straßenbahn, Bus und Seilbahn beförderten in der tschechischen Hauptstadt im zurückliegenden Jahr zusammen 1,2 Milliarden Fahrgäste. Fast die Hälfte von ihnen nutzte Zeitfahrkarten. Am beliebtesten unter den Zeitfahrkarten war das Jahresabonnement.

Tschechische Olympia-Teilnahme wird 40 Millionen Kronen kosten

Die tschechische Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Peking wird rund 40 Millionen Kronen (1,6 Millionen Euro) kosten. Damit könnte ein Team von bis zu 300 Sportlern, Betreuern und Funktionären finanziert werden, sagte am Sonntag der stellvertretende Vorsitzende des Tschechischen Olympischen Komitees, Jiří Zedníček. Insgesamt rechne er jedoch mit einem Team aus 230 Leuten. Laut Zedníček deckt der Staat zwei Drittel der Kosten für die Teilnahme in Peking, die verbleibende Summe übernehme das Olympische Komitee.

Radsport: Tour-de-Suisse-Sieger Kreuziger im Hauptfeld der Tour de France

Der Sieger der diesjährigen Tour de Suisse, Roman Kreuziger, liegt auch nach der zweiten Etappe der Tour de France im Hauptfeld der Gesamtwertung. Der Abstand des Tschechen, der für den Rennstall Liquigas fährt, auf den derzeit führenden Spanier Alejandro Valverde beträgt sieben Sekunden. Bei der 164,5 Kilometer langen zweiten Etappe, die am Sonntag von Auray nach Saint Brieuc in der Bretagne führte, gelangte Kreuziger auf den 45. Platz; es siegte der Norweger Thor Husvold im Massenspurt. Das traditionsreiche Fahrrad-Etappenrennen, das am 27. Juli in Paris endet, wird am Montag mit der über 200 Kilometer langen Fahrt von Saint Malo nach Nantes fortgesetzt.

Das Wetter am Montag, 7. Juli: bewölkt bis heiter, maximal 23 Grad

Am Montag ist es zunächst noch bewölkt mit örtlichen Niederschlägen. Im Laufe des Tages lockert die Wolkendecke aber von Südwesten her auf und die Sonne kommt durch. Die Tageshöchsttemperaturen liegen nur noch bei 19 bis 23 Grad Celsius.