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Premier Topolánek bricht zu Staatsbesuch in USA auf - Themen sind Visa und Radarsystem

Premier Mirek Topolánek bricht am Montag zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in die Vereinigten Staaten auf, am Mittwoch steht dabei ein Treffen mit US-Präsident George Bush auf dem Programm. Unter anderem soll der tschechische Regierungschef am Dienstag ein Memorandum unterschreiben, das die Aufhebung der Visumspflicht für tschechische Bürger für Reisen in die USA einleitet. Beim Treffen mit Bush wollen beide Seiten über die Stationierung des geplanten amerikanischen Radarsystems in Mittelböhmen beraten. Weiteres Thema des Staatsbesuchs ist die Vorbereitung des Nato-Gipfels in Bukarest. Topolánek wird auf seiner Reise von einigen tschechischen Ministern begleitet.

Erweiterte Parteiführung der Grünen berät über US-Radar

Die erweiterte Parteiführung der tschechischen Grünen hat am Sonntag in Prag unter anderem über ihre Position zum Bau der geplanten US-amerikanischen Radaranlage in Mittelböhmen beraten. Bis zum Redaktionsschluss dieser Nachrichtenausgabe lagen noch keine Ergebnisse vor. Die Parteiführung will darüber abstimmen, ob sie unter den Grünen-Mitgliedern ein Referendum zu der Frage abgehalten werden soll. Bisher haben die Grünen als einzige der drei Parteien in der Regierungskoalition noch nicht entschieden, ob sie die Radaranlage unterstützen. Wie die stellvertretende Vorsitzende Dana Kuchtová am Sonntagmittag im Tschechischen Fernsehen sagte, ist die Partei in dieser Frage gespalten.

Die Koalitionspartner der Grünen - Christdemokraten und Bürgerdemokraten - haben sich bereits für den Bau des Radars ausgesprochen, der Teil des US-Raketenabwehrsystems in Mitteleuropa sein soll. Gegen die Anlage sind die oppositionellen Kommunisten und Sozialdemokraten.

Umstrittener Christdemokraten-Vorsitzender Čunek glaubt an baldige Rückkehr in die Regierung

Der umstrittene Vorsitzende der Christdemokraten, Jiří Čunek, rechnet mit einer baldigen Rückkehr in die Regierung. Dies sagte er am Sonntag im tschechischen Fernsehen. Er habe bereits eine Übersicht über seine Einkünfte an Außenminister Karel Schwarzenberg überreicht, ließ er wissen. Schwarzenberg hatte am Donnerstag erneut gedroht, dass er im Fall einer Rückkehr von Čunek das Kabinett verlassen könnte. Bisher hält Schwarzenberg die Auskünfte Čuneks über seine Finanzen nicht für ausreichend.

Jiří Čunek war Ende vergangenen Jahres wegen polizeilichen Ermittlungen gegen seine Person in Zusammenhang mit der Annahme möglicher Bestechungsgelder sowie des Verdachts auf Missbrauch sozialer Leistungen von seinen Regierungsämtern zurückgetreten. Die Ermittlungen gegen Čunek waren vor kurzem eingestellt worden.

Tschechien gedenkt der Opfer des Kommunismus anlässlich der Machtübernahme 1948

Mit mehreren Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Kommunismus wurde in Tschechien bereits am Sonntag an die kommunistische Machtübernahme vor 60 Jahren erinnert. Am Mittag las Erzbischof Václav Malý einen Gottesdienst im Veitsdom auf der Prager Burg. Die Ereignisse von 1948 seien eine Tragödie gewesen, die sich nicht wiederholen dürfe, so Malý. Rund 100 junge Leute kamen zudem bei einer Veranstaltung auf dem Altstädter Ring zusammen. Am Jahrestag der Machtübernahme, dem Montag, wird Staatspräsident Václav Klaus mit Mitgliedern der Vereinigung ehemaliger politischer Häftlinge zusammentreffen.

Von 1948 bis 1989 hielt das kommunistische Regime in der Tschechoslowakei insgesamt 262.000 Menschen aus politischen Gründen gefangen. 2500 bis 3000 Menschen kamen bei Verhaftungen, Verhören oder in Lagern ums Leben.

Tragische Bilanz: acht Verkehrstote am Samstag in Tschechien

Acht Tote, das war am Samstag die Bilanz auf den Straßen in Tschechien. Damit war es einer der tragischsten Tage im tschechischen Verkehr in diesem Jahr. Der traurige Rekord liegt bei zehn Toten am 13. Februar. Tschechien hat europaweit seit Jahren eine vergleichsweise hohe Sterblichkeitsrate im Verkehr. Im vergangenen Jahr kamen insgesamt 1123 Menschen auf den Straßen des Landes um.

Laut Fachleuten können Interventionen der Nationalbank nur kurzfristig Kronenkurs senken

Stabilisierende Eingriffe der Nationalbank haben nur noch kurze Zeit Einfluss auf den ständig weiter erstarkenden Kurs der tschechischen Krone. Der Grund sei die starke internationale Einbindung der tschechischen Finanzmärkte. Dies sagte Nationalbank-Vizegouverneur Luděk Niedermayer am Sonntag im tschechischen Fernsehen. Wirtschaftsleute und Industrievertreter haben die Aussage Niedermayers bestätigt. Sie glauben zudem, dass die tschechische Währung weniger den Kursschwankungen unterliegen würde, wenn Tschechien zur Eurozone gehörte.

Vor einem Jahr war die tschechische Währung noch mit 28,50 Kronen zum Euro notiert worden, am Freitag durchbrach sie erstmals die Marke von 25 Kronen.

Vor Oscar-Vergabe: Film „Once“ mit Sängerin Markéta Irglová gewinnt „Spirit Award“

Der irische Film „Once“, in der die tschechische Sängerin Markéta Irglová eine der beiden Hauptrollen spielt, hat einen weiteren Preis gewonnen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag erhielt der Low-Budget-Streifen im kalifornischen Santa Monica den Independent-Filmpreis „Spirit Award“. Die Ballade „Falling Slowly“ aus dem Film von Irglová mit ihrem Partner, dem Iren Glen Hansard, ist zudem für den Oscar für den besten Filmsong nominiert. Die Vergabe der Oscars erfolgt nach Redaktionsschluss dieser Nachrichten-Ausgabe.

Biathlon-EM: Tschechische Männerstaffel holt Bronze, Frauen sagen Teilnahme ab

Die tschechische Staffel der Männer hat bei der Biathlon-Europameisterschaft im mährischen Nové Město am Sonntag Bronze geholt. Das Quartett aus Michal Šlesingr, Tomáš Holubec, Ondřej Moravec und Zdeněk Vítek musste nur den siegreichen Russen und den zweitplatzierten Norwegern den Vortritt lassen. Es ist die erste Medaille einer tschechischen Männerstaffel bei einer kontinentalen Meisterschaft. Bei den Frauen sagte Tschechien wegen Krankheitsfällen im Team kurzfristig die Teilnahme an der Staffel ab, das Rennen gewann die Ukraine vor Deutschland und Norwegen.

Skilanglauf-Weltcup: tschechische Männer-Staffel auf drittem Rang in Falun

Beim Skilanglauf-Weltcup in Falun hat die tschechische Staffel der Männer am Sonntag den dritten Rang belegt. Bis auf die Schlussgerade hatte das tschechische Quartett Martin Jakš, Lukáš Bauer, Jiří Magál und Martin Koukal um den Sieg gekämpft, musste sich letztlich aber den beiden norwegischen Staffeln geschlagen geben, die die beiden ersten Plätze unter sich ausmachten.

Frühlingshaftes Wetter lässt Temperaturrekorde purzeln

Der erste frühlingshafte Tag in diesem Jahr hat am Sonntag an vielen Orten in Tschechien die Temperaturrekorde purzeln lassen. Am wärmsten war es in České Budějovice / Budweis, 21 Grad Celsius bedeuteten ein neues Maximum für den 24. Februar. Bisher lag der höchste Wert bei 17,9 Grad und stammte aus dem Jahr 1990. Temperaturen um 20 Grad wurden zudem an mehreren Orten in Süd- und Westböhmen erreicht. Nicht ganz so warm war es an der Prager Messstelle Klementinum, dennoch reichte es mit 16,7 Grad auch dort zu einem neuen Rekordwert.

Das Wetter am Montag: schön, etwas zurückgehende Temperaturen

Auch am Montag wird es zunächst schön sein, gegen Nachmittag ziehen jedoch Wolken auf. Die Temperaturen steigen nicht mehr ganz so an wie am Sonntag und erreichen in ihren Höchstwerten 10 bis 16 Grad Celsius.