Heparin-Mörder Zelenka verurteilt - lebenslänglich
Der Krankenpfleger und vielfache Mörder Petr Zelenka ist verurteilt – lebenslänglich lautet der Richterspruch. Mit dem Medikament Heparin hatte Zelenka eine ganze Mordserien im Krankenhaus der ostböhmischen Stadt Havlíčkův Brod verübt. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht.
Das sind die Worte von Serienmörder Petr Zelenka am Donnerstag kurz vor der Urteilsverkündung. Zelenka hat im Sommer 2006 als Krankenpfleger im Krankenhaus von Havlíčkův Brod sieben Menschen mit einer Heparin-Injektion getötet. Heparin verursacht massive, lebensgefährliche Blutungen. In weiteren zehn Fällen wurde ihm versuchter Mord zur Last gelegt. Das Urteil des Kreisrichters Jiří Vacek: lebenslänglich! Es gebe keine Todesstrafe mehr, so der Richter, daher käme keine andere Strafe als lebenslänglich in Betracht. In Tschechien heißt das mindestens 30 Jahre Gefängnis. Außerdem muss Zelenka 2,5 Millionen Kronen (knapp 100.000 Euro) an die Angehörigen der Opfer zahlen. Gefordert hatten sie 30 Millionen. Zelenkas Verteidiger Jan Herout hat Berufung eingelegt. Unter anderem, weil man den psychischen Zustand seines Mandanten nicht ausreichend berücksichtigt habe. An der Beweislast und der Angemessenheit des Urteils gebe es jedoch, so Staatsanwältin Lenka Faltusová, nichts zu rütteln:
„Die Indizien, die wir gesamelt haben, ergeben eine geschlossene Beweiskette und decken sich in jedem einzelnen Fall mit den Tatbeständen. Die Expertenuntersuchungen sind ausreichend, sowohl was die psychiatrisch-psychologische Seite betrifft als auch hinsichtlich des Gerichtsmediziners. Ich denke also, dass es keine Abänderung des Gerichtsurteils geben wird.“
Fest steht schon, dass der Fall alle Krankenhäuser im Land aufgeschreckt hat. Beim Gesundheitsministerium bemühen sich die meisten um ein Qualitätszertifikat über Pflege und Sicherheit im Krankenhaus, das vom Gesundheitsministerium ausgestellt wird. Am Ort der Tat, im Krankenhaus in Havlíčkův Brod, beobachten das Geschehen nun 25 Kameras, die Patienten tragen Armbänder zur Indentifizierung und Bewerber müssen sich einem Psycho-Test unterziehen.