Tschechiens Skisportzentren hoffen auf lange und schneereiche Saison

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In den böhmischen und mährischen Gebirgen hat der Winter diesmal schon recht früh Einzug gehalten. Das ist ein Segen für die hiesigen Skisportzentren, die nach dem vorigen milden Winter über höhere Einbußen klagten. Ihre Investitionen für die aktuelle Saison fielen entsprechend geringer aus.

Schwarzer Berg  (Foto: Kristýna Maková)
„Wir waren selbst überrascht über den zahlreichen Besuch, am Sonntag haben uns über 1000 Skisportfans besucht. Momentan können wir die Pisten im oberen Bereich des Schwarzen Bergs, das heißt in einer Höhe von 1000 bis 1250 Metern, vollständig mit Kunstschnee beschneien. Und nach den Wettervorhersagen für die nächsten Tage sieht es sehr hoffnungsvoll aus“.

Mit dieser für den Riesengebirgsort Janske Lazne / Johannisbad erfreulichen Botschaft wartete Petr Hynek vom dortigen Skisportzentrum schon in der Vorwoche auf. Denn die Betreiber der Pisten und Skilifts am fast 1300 Meter hohen Schwarzen Berg haben die diesjährige Wintersportsaison als erste in Tschechien eröffnet – am Samstag vor Heilig Martin. Der an jenem Wochenende tanzende Flockenwirbel und der einsetzende Frost an den Folgetagen haben dafür gesorgt, dass die meisten Skisportzentren in Böhmen und Mähren ihre Pisten inzwischen mit ausreichend Natur- und Kunstschnee präparieren und den Wintersportbetrieb somit früher als erhofft beginnen konnten. Ein womöglich gerechter Ausgleich für den vergangenen Winter, in dem Schneemangel und Plusgrade die Skisportfans oft verdrießlich stimmten. Die Folge: Geringerer Andrang, weniger Einnahmen. Die Konsequenz: Die Skisportzentren haben vor der begonnenen Saison auch weniger in ihre Anlagen investiert als zuletzt, informierte der Vorsitzende des Verbandes der Seilbahn- und Skiliftbetreiber, Jiri Belunek:

„Die Investitionen waren geringer als in den vergangenen Jahren. Zum Vergleich: In den zurückliegenden drei Jahren haben unsere Mitgliedsorganisationen mehr als vier Milliarden Kronen in ihre Anlagen investiert, in diesem Jahr gaben sie nur eine halbe Milliarde Kronen aus.“

Dennoch, so Belunek, sei man auch im letzten Sommer nicht untätig gewesen: „Eine ganze Reihe von Pisten ist ausgebessert und verbreitert worden. Dafür mussten wieder einige Hektar Wald gerodet werden. Die Zentren haben ihre Geräte und Anlagen zur Erzeugung von Kunstschnee aufgestockt, denn ohne künstlichen Schnee kann man heutzutage keine Piste mehr effektiv betreiben.“

Neben der Errichtung des neuen Skizentrums Premyslov im Altvatergebirge, das 120 Millionen Kronen (ca. 4,5 Millionen Euro) kostete, hat auch das Skisportareal am südböhmischen Lipno-Stausee größere Investitionen getätigt. Martin Rezac von der Gesellschaft Lipno Servis erläutert wofür:

„Die sichtbarste Neuerung ist das multifunktionale Sportzentrum Lipno, das vor der Saison eröffnet wurde. Das ist ein Gebäudekomplex für 70 Millionen Kronen, der sich direkt an der unteren Station der Seilbahn befindet und alles unter einem Dach vereint, was die Skifahrer für ihren Sport benötigen. Bestandteil des Komplexes ist die Übernachtungseinrichtung Sportappartement mit einer Gesamtkapazität von 164 Betten. Die einzelnen Appartements für zwei bis acht Personen bieten ausreichend Komfort, und auch der Preis ist äußerst günstig. Hier können sie schon ab 200 Kronen pro Nacht übernachten.“

Zu den Neuerungen zählen aber nicht nur bauliche und technische Veränderungen. Petr Hynek von der Gesellschaft Mega Plus, die neben Janske Lazne noch zwei weitere Wintersportzentren im Ostriesengebirge betreibt, teilte mit, dass Mega Plus ein viertes Areal für den Skisport erworben und ausgebaut habe. Das sei ein 350 Meter langer Hang im nahe gelegenen Städtchen Svoboda nad Upou, auf dem man eine mit Zeitmessern ausgestattete Slalomstrecke fest installiert habe. Sie soll vornehmlich Vereinen, Firmen und anderen Gruppierungen dazu dienen, neben der sportlichen Betätigung auch ein wenig Kurzweil in wohl vertrauter Runde zu finden. Aber auch nicht organisierte Gruppen können hier ihren wintersportlichen Spaß haben, so Hynek.

Foto: CTK
„Auf dieser Slalomstrecke kann jeder fahren, sofern sie nicht vorher reserviert wurde. Sie steht also nicht nur organisierten Gruppen zur Verfügung. Eine gute Erfahrung mit einer ähnlichen Strecke haben wir schon im letzten Jahr gemacht. Als bei uns viele Holländer und Deutsche während ihrer Winterferien Urlaub gemacht haben, da wurde eine mit Zeitmesser und Stangen versehene Piste sehr zahlreich von deren Kindern und Eltern zu Wettkämpfen genutzt. Der Andrang war dort oft größer als an den Skiliften. Das hat uns gezeigt, dass ein Bedarf dafür da ist.“

Rund die Hälfte aller Skisportzentren in Tschechien hat ihre Preise für die laufende Saison um durchschnittlich fünf Prozent erhöht. Die großen Areale aber haben die Preise vom letzten Jahr fast durchweg beibehalten. Das teuerste Zentrum ist das Skiareal in Spindleruv Mlyn / Spindlermühle, wo der Erwachsene für eine Tageskarte 750 Kronen (ca. 28,50 Euro) hinblättern muss. Kinder zahlen 500 Kronen. In Harrachov / Harrachsdorf muss der Erwachsene 590 Kronen für die Tageskarte zahlen, bei den anderen größeren Arealen bewegt sich dieser Preis zwischen 320 und 500 Kronen.


Tschechien-Slowakei  (Foto: CTK)
Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft hat ihre Heimspiele in der EM-Qualifikation mit einem 3:1-Sieg über die Slowakei abgeschlossen. In der ansehnlichen Begegnung gingen die Spieler um Kapitän Tomas Rosicky bereits früh in Führung:

Das war auch der Stand nach der ersten Halbzeit, in der die Gastgeber die Spiel bestimmende Mannschaft mit den besseren Chancen waren. Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zunächst, ehe sie nach zwei kuriosen Toren – dem 2:0 durch Kulic und dem 2:1 durch das Eigentor von Kadlec – noch einmal spannend wurde. Sieben Minuten vor Spielende setzte Rosicky dann mit einem schönen Dropkickschuss den erfolgreichen Schlusspunkt zum 3:1 unter das tschecho-slowakische Derby. Da hatte dann auch Michal Kadlec, der Sohn des ehemaligen Kaiserslauterer Bundesligaprofis Miroslav Kadlec, gut lachen. Denn trotz seines unglücklichen Eigentores durfte er sich durchaus über ein gelungenes Debüt im Trikot der Nationalmannschaft freuen:

Tschechien-Slowakei  (Foto: CTK)
„Ich habe in dem für mich gewohnten Stadion gespielt, die Zuschauer waren super und ich habe mit hervorragenden Leuten zusammengespielt – was kann man sich zum Debüt mehr wünschen? Die Jungs haben mir im Spiel immer wieder Mut gemacht. Und nach der Begegnung haben sie mir im Scherz gesteckt, dass es für mich teuer wird – für meinen Einstand und auch für das Tor hätte ich eine Kleinigkeit zu zahlen. Also alles super und ein Gefühl, das ich kaum beschreiben kann.“

Noch zufriedener werden Trainer Karel Brückner und seine Schützlinge wohl sein, wenn sie auch ihr abschließendes Qualifikationsspiel gegen Zypern gewinnen. Denn dann sind sie definitiv Erster der Gruppe D und haben bessere Aussichten auf ein gutes Los bei der Auslosung zur Endrunde am 2. Dezember in Luzern. Für das EM-Turnier hat sich Tschechien das vierte Mal in Folge qualifiziert. Und dieser Erfolg wurde am Samstag in der Prager Axa Arena auch gebührend gefeiert – vor über 15 000 Zuschauern und mit einem zünftigen Feuerwerk…

Autor: Lothar Martin
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