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Grüne wollen Koalitionsverhandlungen über christdemokratischen Vizepremier Jiri Cunek initiieren

Die Grünen fordern nach wie vor das Scheiden von Vizepremier Jiri Cunek aus der Regierung. Sollte er das Kabinett nicht freiwillig verlassen oder von seiner Partei der Chrisdemokraten (KDU-CSL) nicht abberufen werden, sollte ihn Premier Mirek Topolanek selbst des Amtes entheben. Dies sagte am Samstag der Vorsitzende der Grünen, Martin Bursik, vor Journalisten nach der Tagung des Republikrates seiner Partei. Eigenen Worten zufolge will Bursik dem Premier vorschlagen, Koalitionsverhandlungen einzuberufen. Von Seiten der Grünen, so Bursik, sei es kein Ultimatum, das auf den Austritt der Partei aus der Regierung hinauslaufe, falls Cunek nicht weggehe.

Bei der Wahl des "Republikrates" der Grünen ist heute Martin Stropnicky in die Position seines Vizevorsitzenden gewählt worden. Stropnicky ist bekannt als einer der größten Kritiker des Grünen-Parteichefs Martin Bursik. Der 60köpfige Republikrat ist das höchste Organ der Partei im Zeitraum zwischen den Parteitagen. Der Republikrat tagte am Samstag zum ersten Mal nach dem Parteitag, der im Februar dieses Jahres stattfand.

Elf Gemeinden bereiten ein Referendum zu Stationierung einer US-amerikanischen Radaranlage vor

Die Bewohner von elf Gemeinden in der westböhmischen Region von Rozmital wollen ihre Meinung zur erwogenen Stationierung einer Radaranlage des US-amerikanischen Raketenabwehsystems in ihrer Nähe in Lokalreferenden manifestieren. Darüber haben bereits am Freitag die Gemeindevertreter in der Vereinigung ihrer Kommunen abgestimmt. Die endgültige Entscheidung soll aber von den einzelnen Gemeinderäten gefasst werden. Der regionalen Tageszeitung Pribramsky denik zufolge soll das Referendum voraussichtlich am 9. Juni stattfinden.

Prager Bischof Hussitischer Kirche außer Dienst gestellt

Der Prager Bischof der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche, Karel Bican, ist am Samstag vorläufig außer Dienst gestellt und aller Funktionen enthoben worden. Es geschah aufgrund der Entscheidung des Zentralrates der Kirche, Bican bis zum Abschluss der laufenden Untersuchung seiner homosexuellen Affäre vom Vorjahr von seinem Amt fernzuhalten. Oberkirchenrat Tomas Butta ist davon überzeugt, dass der Ruf des verheirateten Bischofs, der von einem jungen Mann Sex verlangte, dem Image der Hussitischen Kirche schadet. Ihre obersten Organe riefen den 55-jährigen Bican bereits Anfang dieses Jahres zum Rücktritt auf, er lehnte es ab. Mit ihren 100 000 Mitgliedern ist die Hussitische Kirche die drittgrößte Kirche in Tschechien.

Erste Teilnahme tschechischer Militäreinheit an Friedensmission in Ausland vor 15 Jahren

Etwa 200 ehemalige Angehörige der UN-Schutztruppe (UNPROFOR), bekannt auch unter Bezeichnung "blue berets", sind am Samstag im südböhmischen Cesky Krumlov / Krumau zusammengekommen. Der Anlass des Treffens war unter anderem das 15. Jubiläum der Entsendung der ersten tschechischen Eliteeinheit ins Ausland. Im April 1992 wurde sie im Rahmen der internationalen UNPROFOR-Mission in Ex-Jugoslawien stationiert. Unter der UNO-Flagge haben bisher ungefähr 3500 tschechische Soldaten an verschiedenen Friedensmissionen teilgenommen. Weitere 6000 Angehörige der Tschechischen Armee wurden in Friedensoperationen der NATO eingesetzt. In Cesky Krumlov befand sich in den Jahren 1990 - 2003 ihre Ausbildungsbasis.

Israelischer Drogenhändler in Prag festgenommen

Kriminalbeamte der tschechischen Antidrogenzentrale haben in Zusammenarbeit mit Angehörigen der Schnelleinsatztruppe einen israelischen Bürger festgenommen, der in Prag Lieferungen der Droge "Extasy" nach Nordamerika, Spanien und Australien organisiert haben soll. Bei einer Hausuntersuchung hat die Polizei bei ihm etwa ein Kilogramm Kokain, Haschisch und Geld gefunden. Dem Chef der Nationalen Antidrogenzentrale, Jiri Komorous, zufolge gehöre der 50-jährige Mann einer der gefährlichsten Verbrechergruppen in Israel an. Die tschechische Polizei schließt nicht aus, dass der Israeli an die USA ausgeliefert werden könnte. Wegen Drogenhandels droht ihm dort eine Freiheitsstrafe von 90 Jahren.

Zerstörte jüdische Grabsteine in Krnov

Drei älteste Grabsteine des jüdischen Friedhofs im nordmährischen Krnov / Jägerndorf sind von einem bisher unbekannten Täter beschädigt worden. Zwei der aus den Jahren 1874 - 1875 stammenden Grabsteine sind in Stücke zerschlagen worden. Dem Friedhofsverwalter zufolge ist dadurch ein in Zahlen kaum erfassbarer Schaden an den historischen Denkmälern entstanden. Mit dem Fall befasst sich derzeit die Polizei. Der jüdische Friedhof von Krnov wurde im Jahr 1871 gegründet. Große Schäden hatte er bereits in der Zeit des kommunistischen Regimes in der Ex-Tschechoslowakei, das 1986 mit seiner Liquidierung begann, erlitten.

Mehrheit der Tschechen glaubt tolerant zu sein

Neun von zehn Tschechen sind davon überzeugt, dass in ihrem Land Toleranz gegenüber anderen Religionen herrscht. Ihre Mehrheit glaubt auch, dass sich die tschechische Gesellschaft gegenüber der jungen Generation, den politisch Andersdenkenden, Rauchern, Behinderten wie auch gegenüber den Senioren oder armen Menschen tolerant verhält. Dies ergab die jüngste Meinungsumfrage des Prager Zentrums für Öffentliche Meinung (CVVM). Aus dieser geht zugleich hervor, dass die Tschechen und Tschechinnen am wenigsten bereit sind, Menschen mit einer kriminellen Vergangenheit sowie Drogensüchtige, psychisch Kranke und Alkoholiker zu tolerieren.

Zwei tschechische Schüler besuchen internationale ESO-Sternwarte in Chile

Zwei tschechische Schüler am Gymnasium im südböhmischen Pisek haben den internationalen Wettbewerb mit dem Namen "Fange einen Stern" gewonnen. Veranstalter des Wettbewerbs sind Europaen Southern Observatory (ESO), auch als Europäische Südsternwarte bezeichnet, und die Europäische Assoziation für astronomische Bildung" (EAAE). Das tschechische Schülerduo Jan Mestan und Jan Kotek, das von insgesamt 100 eingegangenen Arbeiten aus 22 Ländern den Sieg davontrugen, werden die internationale ESO-Sternwarte auf dem Mount Paranal in Chile besuchen.

19. Schönheitswettbewerb in Tschechien

Heute Abend wird die neue Schönheitsmiss der Tschechischen Republik gewählt. Die Siegerin des 19. Jahrgangs des Wettbewerb wird ihre Vorgängerin vom Vorjahr, die erste tschechische Miss World Tatana Kucharova, auf dem Thron der Schönheitskönigin ablösen. Vor zwei Monaten fand hierzulande bereits zum zweiten Mal die Konkurrenzveranstaltung des Schönheitswettbewerbs "Tschechische Miss" statt. Zur Siegerin wurde die 20-jährige Studentin Lucie Hadasova aus dem südmährischen Straznice gekürt.

Das Wetter:

Auch am Sonntag ist in Tschechien warmes und sonniges Frühlingswetter zu erwarten. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 21 und 24 Grad Celsius. Am Samstag wurde im westböhmischen Pilsen mit 25,9 Grad Celsius zum zweiten Mal in dieser Woche ein Temperaturrekord verzeichnet. Laut Meteorologen wird schönes Wetter mindestens bis Mitte der kommenden Woche anhalten.