Eine Ausstellung zum 60. Geburtstag: Vladimir Misik im Popmuseum

Vladimir Misik (Foto: CTK)
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Er gehört zu den bekanntesten Musikern der Tschechischen Republik. Heute feiert Vladimir Misik seinen 60. Geburtstag - und aus diesem Anlass gibt es nun eine Ausstellung über den Sänger im Prager Museum für Popmusik. Annette Kraus war bei der Eröffnung dabei und sprach mit dem Liedermacher.

Vladimir Misik  (Foto: CTK)
"Komm doch mal wieder vorbei auf ein paar Häppchen", so heißt es in Vladimir Misiks Lied "Jednohubky" von 1976. Seine Freunde und Weggefährten nahmen das am Donnerstag wörtlich und kamen ins Museum für Popmusik im Kulturzentrum Kastan, um Vladimir Misik am Vorabend seines 60. Geburtstags zu feiern. Gründe gibt es genug. Der Musiker hat die tschechische Popmusik um einige Klassiker bereichert und pflegt seinen eigenen Stil - irgendwo zwischen Folk, Blues und Rock. Der Durchbruch kam 1972 mit der Gruppe Flamengo und mit Vertonungen von Gedichten des tschechischen Dichters Josef Kainar. Nun geht Misik mit seiner Band Etc auf eine Jubiläumstournee. Bleibt da überhaupt Zeit zum Feiern? Vladimir Misik:

"Eigentlich nicht. Morgen werde ich in Brünn spielen, übermorgen in Roznov, dann in Zlin. Ich werde also arbeiten!"

21 Konzerte in ganz Tschechien sind vorgesehen mit Gastauftritten von vielen Musikern, mit denen Misik während seiner Karriere gespielt hat. Der Höhepunkt der Tournee ist dann der Auftritt am 6. Juni im Prager Theater Divadlo Archa. Dazu Misik:

"Es ist geplant, dass wir dort in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Fernsehen und der Plattenfirma Bonton eine CD und eine DVD aufnehmen. Der Regisseur Jan Hrebejk hat sich der Sache angenommen und wird auch ältere Aufnahmen aus dem Archiv dafür verwenden. Das heißt, es wird nicht einfach ein Konzertmitschnitt sondern eher ein Dokumentarfilm werden. Ich freue mich schon selbst darauf, wie das Ganze dann am Ende aussehen wird."

Viel zu tun also für Vladimir Misik. Es gab auch schon andere Zeiten. In den 1980ern musste der gebürtige Prager eine dreijährige Zwangspause einlegen, weil den Sozialisten die poetischen Texte gegen den Strich gingen. Nach der Samtenen Revolution ging Misik dann in die Politik und war zwei Jahre Abgeordneter des tschechischen Parlaments. Die Ausstellung im Popmuseum beschäftigt sich allerdings vor allem mit der musikalischen Karriere und zeigt Plakate und Fundstücke aus fast 40 Jahren. Bis Anfang Juni ist sie noch geöffnet, der Eintritt ist frei. Vladimir Misik fühlte sich bei der Eröffnung in seiner neuen Rolle als Museumsobjekt ein wenig unwohl und verabschiedete sich ganz als Musiker:

"Ich sage, was ich immer am Ende meiner Konzerte sage: auf an die Bar, trinkt und amüsiert euch. Ich danke euch vielmals! Aber jetzt reicht`s auch wieder. Ende."

Autor: Annette Kraus
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