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Neuer Skandal erschüttert tschechische Politszene

In Tschechien gibt es einen neuen Politskandal: Ein ehemaliger Staatssekretär, ein Bürgermeister und ein Beamter des Landwirtschaftsministeriums sind wegen gemeinschaftlicher Erpressung, Bestechung und versuchter Unterschlagung von EU-Geldern festgenommen worden. Das Trio habe unter dem Deckmantel einer Stiftung schwere Straftaten begangen und weitere geplant, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Prag. Aus den bereits eingeleiteten Ermittlungen soll sich ergeben haben, dass die Verhafteten unter anderem planten, den Chef der Behörde für die Bekämpfung organisierten Verbrechens, Jan Kubice, zu ermorden.

Mehrheit der Tschechen gegen US-Raketenbasen im eigenen Land

Mehr als 60 Prozent der Tschechen sind gegen die Einrichtung von US-amerikanischen Raketenstützpunkten in Tschechien. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Zentrum für öffentliche Meinung (CVVM) in Prag veröffentlicht hat. Zudem verlangen drei Viertel der Befragten, dass über die Aufstellung der Raketenstützpunkte die Bürger in einem Referendum entscheiden sollen. Die Vereinigten Staaten hatten angekündigt, noch in diesem Jahr entscheiden zu wollen, in welchem Land in Ostmitteleuropa sie ihre Raketen stationieren.

Necas Vorsitzender des Regierungsrates für Angelegenheiten der Roma-Minderheit

Der Vizepremier und Minister für Arbeit und Soziales, Petr Necas von den Bürgerdemokraten (ODS), ist zum Vorsitzenden des Regierungsrates für Angelegenheiten der Roma-Minderheit ernannt worden. Zugleich steht er auch dem Regierungsgrat für nationale Minderheiten vor. Necas wird das Amt nur so lange innehaben, bis Staatspräsident Vaclav Klaus eine neue Regierung ernennt. Die Minderheitsregierung der Bürgerdemokraten unter Premier Mirek Topolanek, der auch Necas angehört, war am Mittwoch offiziell zurückgetreten. Sie wird die Amtsgeschäfte allerdings vorerst noch weiterführen.

Europäische Kommission: Tschechiens öffentliche Finanzen gefährdet

Die Tschechische Republik gehört laut einem Bericht der Europäischen Kommission zu den sechs risikoreichsten Ländern in Europa bei der Entwicklung der öffentlichen Finanzen. Vor allem würden diese durch die steigende Überalterung der tschechischen Gesellschaft gefährdet, heißt es weiter. Deswegen werde sich laut dem Bericht das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, das derzeit mehr als sechs Prozent beträgt, spätestens im Jahr 2010 deutlich verlangsamen. Neben Tschechien hält die Kommission noch die öffentlichen Finanzen in Griechenland, Zypern, Ungarn, Portugal und Slowenien für besonders gefährdet.

Immer mehr Tschechen verrichten ihren Job von zu Hause

Etwa einhunderttausend Tschechen arbeiten zu Hause für ihre eigene Firma. Das geht aus einem Bericht hervor, den der EU-Kommissar für Arbeit und Soziales, Vladimír Spidla, von den Chefs der europäischen Industrie- und Gewerkschaftsverbände erhalten hat. Damit liegt Tschechien unter den neuen EU-Ländern an der Spitze, bleibt jedoch weit hinter den alten Mitgliedstaaten zurück. Während zum Beispiel in Großbritannien oder den Niederlanden rund acht Prozent der Bevölkerung ihren Job von zu Hause aus verrichten und in Deutschland oder Frankreich etwa fünf Prozent, sind es in Tschechien nur zwei Prozent.

Europäische Kommission hat keine Beanstandungen am öffentlichen Ausschreibungsverfahren für die LKW-Maut in Tschechien

Die Europäische Kommission hat keine Beanstandungen am öffentlichen Ausschreibungsverfahren für die Lkw-Maut in Tschechien, das im März die österreichische Kapsch-Gruppe gewann. Zugleich will die Kommission aber die weitere Entwicklung in einem Gerichtsverfahren im mährischen Brno / Brünn verfolgen, das derzeit noch läuft. In dem Verfahren hatte das Kreisgericht in Brünn am Mittwoch die bereits laufende Installierung des neuen Mautsystems durch die Firma Kapsch per einstweiliger Verfügung gestoppt. Hintergrund ist, dass gescheiterte Konkurrenten dem Prager Verkehrsministerium vorwerfen, bei der Ausschreibung zur Lkw-Maut unlauter vorgegangen zu sein.

Gericht verlangt Rückgabe des Kindes im Fall Horvathova

Das Kreisgericht in Hradec Kralove / Königgrätz hat entschieden, dass die Tschechin Veronika Horvathova ihren Sohn Pablo Adrian Santana vergangenes Jahr zu Unrecht aus den USA nach Tschechien zurückgeholt hat. Dies berichtete am Donnerstag das Tschechische Fernsehen (Ceska televize). Den spektakulären Fall, der durch die tschechische Presse gegangen war, bezeichnete das Gericht als Kindesentführung. Horvathova muss ihren Sohn nun zurück zu ihrem Mann nach Kalifornien schicken, obwohl dieser das Kind angeblich psychisch gequält hatte, bis es erkrankt war.

Tschechische Wissenschaftler helfen beim Bau einer Neutrinowaage

Wissenschaftler aus Tschechien bauen gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland, den USA und Russland eine Waage, mit der so genannte Neutrinos gemessen werden können. Neutrinos sind masselose Elementarteilchen ohne elektrische Ladung, die als die leichtesten Teilchen im Weltraum gelten. Die neue Waage soll zehn Mal genauer messen können als die bisherigen Messgeräte. Bisher ist es der Forschung nicht gelungen, das Gewicht der Neutrinos zu bestimmen.

Rosicky und Cech in der Nominierung zum Weltfußballer des Jahres

Die beiden tschechischen Nationalspieler Tomas Rosicky von Arsenal London und Petr Cech von Chelsea sind für die Auszeichnung zum Weltfußballer des Jahres nominiert worden. Insgesamt wurden 30 Fußballspieler vorgeschlagen, unter denen die Trainer und Mannschaftskapitäne der Nationalmannschaften einen Sieger küren. Die Vergabe der Auszeichnung findet am 18. Dezember in Zürich statt.

Das Wetter

Am Freitag ist es in Tschechien heiter bis wolkig, die Tageshöchsttemperaturen steigen auf 16 bis 20 Grad Celsius.