Fußball: Tschechiens Auswahl schließt Jahr 2006 mit 1:1 in Irland ab

Tschechien - Irland (Foto: CTK)

Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft hat am Mittwoch das Spieljahr 2006 abgeschlossen. Und sie hat es versöhnlich getan: Mit einem 1:1-Unentschieden in der Auswärtsbegegnung mit Irland in Dublin. Dank dieses Punktgewinns ist das tschechische Team weiterhin ungeschlagen in der Qualifikation zur Europameisterschaftsendrunde 2008, in der sie die Gruppe D nun mit einem Punkt Vorsprung vor Deutschland anführt.

Tschechien - Irland  (Foto: CTK)
Ende gut, alles gut? Zeitlich betrachtet müsste man diese Frage bejahen, denn zum Abschluss des Spieljahres 2006 steht die tschechische Nationalauswahl durchaus glänzend da: Mit drei Siegen und einem Remis ist sie Spitzenreiter in der EM-Qualifikationsgruppe D und mit der Slowakei, Wales und Irland, die je zwei Niederlagen einstecken mussten, hat sie drei Kontrahenten schon etwas abschütteln können. Lediglich die deutsche Mannschaft, die in drei Spielen drei Siege erzielte, hält Schritt und hat sich neben den Tschechen die beste Ausgangsposition für den weiteren Qualifikationsverlauf geschaffen.

Nach der verkorksten WM-Endrunde im Sommer in Deutschland sehen die tschechischen Fußballfans die letzten Vorstellungen ihrer Lieblinge jedoch auch als eine Art Wiedergutmachung an. Die nach der Weltmeisterschaft aufgrund der Rücktritte von Pavel Nedved und Karel Poborsky leicht umformierte tschechische Auswahl hat sich nach dem mühsamen Auftaktsieg in der EM-Qualifikation, dem 2:1 gegen Wales, immer mehr gesteigert und sowohl gegen die Slowakei (3:0) als auch gegen San Marino (7:0) souverän gewonnen. Die vierte und vorerst letzte Aufgabe, das Match am Mittwoch gegen Gastgeber Irland, war die bisher schwerste Prüfung. Die Iren, für ihre Kampfkraft bekannt, versuchten alles, um ihre vier Tage zuvor in Zypern erlittene 2:5-Schlappe vergessen zu machen. Die tschechische Mannschaft aber war auf die druckvolle Spielweise der Insulaner eingestellt, wie Torwart Petr Cech nach der Partie zu berichten wusste:

Jan Koller  (links) und Tomas Rosicky  (Foto: CTK)
"Wir haben damit gerechnet, dass das Spiel genauso verlaufen wird. Die Iren werden zu Hause von ihrem tollen Publikum nach vorn gepeitscht. Vor allem aber hatten sie heute ihre wohl letzte Chance in der Qualifikation, um bei der Vergabe der EM-Plätze noch ein Wörtchen mitzureden. Wenn sie verloren hätten, wären sie nämlich in einer sehr schlechten Position gewesen. Daher sind sie heute das ganze Spiel über richtig draufgegangen, und ich denke, dass es in diesem Stadion sehr schwer für jeden Gegner ist, zu bestehen."

Tschechien - Irland  (Foto: CTK)
Tschechien hat diese Prüfung bestanden, auch wenn sich die Schützlinge von Trainer Karel Brückner diesmal nicht gerade mit Ruhm bekleckert haben. Was allerdings zählt, ist das Ergebnis. Und in dieser Hinsicht konnten die Mannen um Kapitän Tomas Rosicky den Schock des irischen Führungstors durch Kevin Kilbane gut verdauen und schnell zurückschlagen. Denn nur zwei Minuten nach diesem Treffer war es Jan Koller, der nach einem Musterpass von Rosicky zum 1:1-Endstand traf. Solch schnell und gut abgeschlossene Aktionen waren ansonsten jedoch Mangelware im bruchstückhaften Spiel der Gäste, wie Petr Cech einräumte:

"Wir haben einige gute Konter gestartet, allerdings fehlte ihnen zumeist der genaue finale Pass. Aber insgesamt dürfen wir mit dem Punktgewinn zufrieden sein."

Das können die Rosicky & Co. durchaus, da bereits heute eines sicher ist: Die nächste Partie der tschechischen Elf ist das Spitzenspiel der Gruppe D. Denn am 24. März empfängt sie die DFB-Auswahl zum Gipfeltreffen in Prag.

Autor: Lothar Martin
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