Nachrichten

Tschechisches und deutsches Autobahnnetz ab sofort miteinander verbunden

Am Grenzübergang Rozvadov / Waidhaus wurde am Freitag die erste Verbindung zwischen dem tschechischen und dem deutschen Autobahnnetz feierlich eröffnet. Ein 34 km langer Abschnitt, der auf deutscher Seite dem Verkehr übergeben wurde, verbindet den Grenzübergang mit der Autobahn A93, die vom Dreieck Oberpfälzer Wald über Regensburg nach München führt. Bereits am Donnerstag wurde beim westböhmischen Plzen / Pilsen der letzte 4,5 km lange Abschnitt der tschechischen Autobahn D5 zwischen Rozvadov und Prag in Betrieb genommen. 17 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gibt es damit zum ersten Mal eine direkte Verbindung zwischen dem osteuropäischen und dem westeuropäischen Autobahnnetz.

Zeitung: Extremisten planten Blutbad in Prager Jubiläumssynagoge

Der Terroralarm, der vor zwei Wochen von der tschechischen Regierung ausgelöst wurde, galt nach Angaben der Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" der jüdischen Gemeinde in Prag. Arabische Extremisten hätten in der etwa 100 Jahre alten Jubiläumssynagoge ein Blutbad unter Gläubigen anrichten wollen, berichtete das Blatt am Freitag unter Berufung auf geheimdienstnahe Kreise. Innenminister Ivan Langer wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren. Auf Weisung der Regierung hatte die tschechische Polizei am 23. September die Sicherheitsvorkehrungen vor allem vor den jüdischen Einrichtungen in Prag verschärft.

EU: Letzte Chance für grenzenloses Reisen ab 2007?

Die Europäische Union setzt auf eine letzte Chance zur Öffnung der Grenzen zwischen alten und neuen EU-Staaten noch im Jahr 2007. Die Innenminister der 25 Mitgliedsländer einigten sich am Donnerstag in Luxemburg darauf, eine Aufrüstung des bisherigen Schengen-Informationssystems (SIS I) als Zwischenlösung zu prüfen, anstatt gleich die neue Datenbank SIS II zu starten. Im Dezember wollen sie dann entscheiden, ob die Grenzkontrollen zwischen alten und neuen EU-Mitgliedern wie ursprünglich geplant schon 2007 wegfallen können.

Das Schengen-Informationssystem speichert Daten über gesuchte Personen, Gegenstände oder Fahrzeuge. Die neue Datenbank SIS II, die auch Fingerabdrücke und Passbilder digital speichern kann, wird erst mit Verspätung fertig. Es wäre eine "große Enttäuschung" für die Tschechen, wenn die Kontrollen nicht pünktlich im Herbst 2007 abgeschafft würden, meinte der tschechische Innenminister Ivan Langer.

Präsident Klaus und Premier Topolanek berieten über Regierungsbildung

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus ist am Freitag auf der Prager Burg mit Premierminister Mirek Topolanek zusammengetroffen. Thema der Gespräche war die politische Lage nach der Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus. Die Minderheitsregierung der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) hatte dort am Dienstag nicht die erforderliche Mehrheit bekommen. Topolanek will nächste Woche den Rücktritt seines Kabinetts einreichen. Präsident Klaus sagte nach dem Treffen, er werde diesen Rücktritt annehmen. Er will jedoch erst nach den Kommunal- und Senatswahlen Ende Oktober einen neuen Kandidaten mit der Regierungsbildung beauftragen. Die Sozialdemokraten (CSSD), die im Abgeordnetenhaus die zweitgrößte Fraktion stellen, fordern nun, dass ihr Parteivorsitzender Jiri Paroubek den Auftrag zur Regierungsbildung erhält.

Christdemokratische Abgeordnete geben antikommunistische Garantieerklärung

Alle 13 Abgeordneten der tschechischen Christdemokraten (KDU-CSL) haben sich am Freitag schriftlich dazu verpflichtet, keine von den Kommunisten abhängige Regierung zu unterstützen. Die Parteiführung hatte die Fraktionsmitglieder tags zuvor aufgefordert, eine entsprechende Erklärung zu unterschreiben. Abgeordnete, die dies verweigerten, sollten ihr Mandat niederlegen, hieß es gleichzeitig. Die Diskussion war von Aussagen des christdemokratischen Abgeordneten Cyril Svoboda in Gang gesetzt worden. Der ehemalige Außenminister hatte laut Medienberichten den Beschluss der Partei als Fehler bezeichnet.

Deutsch-tschechische Kontroverse um Feier für Vaclav Havel in Berlin

Eine Berliner Feier zu Ehren des tschechischen Ex-Präsidenten Vaclav Havel ist von einer Kontroverse um den deutschen Festredner überschattet worden. Wegen der angeblichen Teilnahme des Vize-Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Hermann Schäfer, wollte der tschechische Botschafter Boris Lazar nicht zu der für den (heutigen) Freitag geplanten Veranstaltung kommen, bestätigten Diplomaten in Prag der dpa. Hintergrund sei Schäfers Eröffnungsrede zum Weimarer Kunstfest im August. Kritiker hatten ihm vorgeworfen, dabei die Opfer des Konzentrationslagers Buchenwald unberücksichtigt gelassen und die Opfer der Vertreibung in den Mittelpunkt gerückt zu haben. Das tschechische Außenministerium teilte am Freitag offiziell mit, man hoffe, dass die Bundesregierung ihre Personalentscheidung überdenke: "Wir glauben, dass es der deutschen Seite gelingt, dieses unglückliche Detail einer ansonsten schönen Aktion zu berichtigen und einen Redner zu finden, der eine persönliche Beziehung zu Vaclav Havel hat." Das Kulturstaatsministerium hat die Prager Berichte inzwischen dementiert und teilte auf dpa-Anfrage mit, Festredner sei wie geplant Staatsminister Bernd Neumann selbst. Die Veranstaltung sollte im Haus der Berliner Festspiele anlässlich von Havels 70. Geburtstag stattfinden, der auf den Donnerstag (5. Oktober) fiel. Das frühere Staatsoberhaupt hatte aus Gesundheitsgründen von vornherein eine Reise nach Berlin ausgeschlossen und wollte die Gäste per Video-Botschaft grüßen.

Umfrage: In tschechischen Geschäften wird am meisten gestohlen

In tschechischen Geschäften wird laut einer in 24 europäischen Ländern gemachten Erhebung am häufigsten gestohlen! Zu dieser ernüchternden Feststellung ist die britische Gesellschaft Center for Retail Research gelangt, als sie die Warendiebstähle in das prozentuale Verhältnis mit den Umsätzen setzte, die in den 24 Ländern gemacht werden. Gleich nach der Tschechischen Republik, in der sich die Situation gegenüber früher noch verschlechtert habe, rangiert die Slowakei auf Platz zwei in dieser Negativbilanz. Die Ergebnisse der Umfrage, die am Freitag veröffentlicht wurden, entsprechen den Angaben von Firmen, die 18 Prozent des europäischen Kleinhandels ausmachen.

Tschechische Krone auf Kurs von 28,21 CZK/Euro gefallen

Die tschechische Währung ist am Freitag in ihrem Kursverhältnis zur europäischen Währung leicht gefallen und wurde zum Geschäftsschluss mit einem Wechselkurs von 28,21 Kronen je Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung musste sie größere Kursverluste hinnehmen und wurde zum gleichen Zeitpunkt mit 22,43 Kronen je US-Dollar notiert. Das geht aus Veröffentlichungen des Internetservers Patria Online hervor.

Wetter

Am Samstag wird es in Tschechien heiter bis bewölkt, im Tagesverlauf nimmt die Bewölkung von Westen her zu. Örtlich ist mit Regen zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen werden bei 14 bis 18 Grad liegen. Am Sonntag ist es ebenfalls meist bewölkt und regnerisch, die Temperaturen steigen auf maximal 16 Grad Celsius.