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Stellungnahme Premier Topolaneks zum geplanten Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin

In einer Presseerklärung hat am Dienstag der tschechische Premierminister Mirek Topolanek zum geplanten Zentrum gegen Vertreibungen Stellung genommen. Sein Kabinett orientiere sich an der Gegenwart und der Zukunft und halte die Errichtung des Zentrums in Deutschland daher für kontraproduktiv, heißt es in dem Schreiben. Die Einrichtung würde nach Topolaneks Auffassung sowohl den tschechisch-deutschen Beziehungen wie auch der europäischen Integration schaden. Der Premier hält es außerdem für notwendig, die tschechische Position in dieser Frage mit der der polnischen Seite zu koordinieren. Gleichzeitig appellierte er an alle verantwortungsbewussten Politiker auf der deutschen Seite, einen Beitrag zu gutnachbarschaftlichen und gleichberechtigten Beziehungen sowie zur Zusammenarbeit zwischen Tschechien und Deutschland zu leisten.

Auch Ex-Premier Paroubek lehnt erneut Zentrum gegen Vertreibungen ab

Der frühere Ministerpräsident Jiri Paroubek hat vor einer Reise nach Deutschland den Plan eines Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin erneut abgelehnt. Paroubek trifft sich am Mittwoch in Berlin mit Vertretern der SPD zu Gesprächen über das tschechisch-deutsche Verhältnis. Die bilateralen Beziehungen bezeichnete der Ex-Premier als ausgezeichnet. Unabhängig davon werde sich Tschechien aber wohl in der Frage des umstrittenen Zentrums mit Polen beraten.

Im Verhältnis Tschechiens zu Bayern, das von der Nachkriegsvertreibung der Sudetendeutschen belastet ist, nannte Paroubek eine enge Zusammenarbeit "mehr als wünschenswert". Er deutete seine Bereitschaft zu einer Zusammenkunft mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber an.

Kambodschanischer König zu Besuch in Tschechien

Zum Auftakt seines mehrtägigen Staatsbesuchs in Tschechien ist der kambodschanische König Norodom Sihamoni am Dienstag mit dem tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus auf der Prager Burg zusammengetroffen. Beide Politiker riefen zur Intensivierung der bilateralen Beziehungen auf. Sihamoni, der von 1962-75 in Prag studiert hat und fließend Tschechisch spricht, sagte, Prag sei sein zweites Zuhause. Im Anschluss an das Treffen mit Klaus kam der König auch mit weiteren tschechischen Spitzenpolitikern zusammen. Nach einer Kranzniederlegung am Prager Denkmal der tschechoslowakischen Legionäre wurde er bei einer informellen Begegnung von der Tochter eines seiner ehemaligen tschechischen Lehrer begrüßt.

In Berlin wird 70. Geburtstag Vaclav Havels gefeiert

Anlässlich des im Oktober anstehenden 70. Geburtstages von Vaclav Havel veranstaltet das Tschechische Zentrum in Berlin ein Kulturprogramm. Unter dem Titel "Vaclav Havel in Theater und Politik" werden am 6. und 7. Oktober im Haus der Berliner Festspiele verschiedene Lesungen, Theatervorstellungen, Podiumsdiskussionen, Konzerte und andere Programme stattfinden. Ondrej Karas vom Tschechischen Zentrum, das sich gemeinsam mit anderen Institutionen in Berlin an der Vorbereitung der Geburtstagsfeierlichkeiten für den tschechischen Ex-Präsidenten beteiligt, unterstrich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur CTK, dass Deutschland dem Dramatiker Havel die Tür in die Welt geöffnet habe. Karas verwies darauf, dass Havels Theaterwerke bereits seit Mitte der 60er Jahr in Deutschland, Österreich und anderen Ländern gespielt wurden.

Polnische Staatsanwälte ermitteln in Tschechien wegen Korruptionsverdacht

Der ehemalige Verteidigungsminister und zugleich früheres Präsidiumsmitglied des Nationalen Vermögensfonds, Karel Kühnl, behauptet, nicht von etwaigen korrupten Handlungen zu wissen, die die Privatisierung der petrochemischen Holding Unipetrol begleitet haben sollen. Kühnl sagte heute vor einer Gruppe polnischer Staatsanwälte aus, die in Tschechien die Umstände des Verkaufs des genannten Unternehmens an den polnischen Konzern PKN Orlen untersuchen. Die polnischen Justizvertreter ersuchten in diesem Zusammenhang um die Anhörung von insgesamt 18 Personen, darunter auch die ehemaligen Regierungschefs Stanislav Gross, Vladimir Spidla und Jiri Paroubek.

Stahlunternehmen Mittal Steel Ostrava will 3500 Arbeitsplätze abbauen

Das größte Stahlunternehmen der Tschechischen Republik, Mittal Steel Ostrava, will in den nächsten drei Jahren die Belegschaft um 3.500 auf insgesamt 6.200 Mitarbeiter reduzieren. Das sagte Personaldirektor des Unternehmens Ji"í Gwozdz auf einer Pressekonferenz. In diesem Jahr sollen zunächst 1.300 Angestellte den Stahlbetrieb verlassen. Seit dem Jahr 2004 hat Mittal Steel schrittweise seine Belegschaft reduziert. Noch ist unklar, ob das nordmährische Unternehmen auch dieses Mal hohe Abfindungen zahlen wird. In der Region Ostrava beträgt die Arbeitslosenquote 14,5 Prozent.

Woche der Auslandstschechen in Prag

Am Montag begann in Prag die Woche der Auslandstschechen, die unter der Schirmherrschaft von Präsident Vaclav Klaus steht. Es ist die vierte Veranstaltung dieser Art seit 1998. Am Freitag werden die teilnehmenden Tschechen aus dem Ausland eine Resolution verabschieden, in der sie das Verhältnis des tschechischen Staates zur Problematik der Auslandstschechen bewerten. Zehn Teilnehmerinnen tschechischer Abstammung wird die Auszeichnung "Bedeutende tschechische Frau in der Welt 2006" verliehen.

Gesundheitsminister verhandelt mit so genanntem Krisenstab

Der so genannte Krisenstab, zusammengesetzt aus Ärzten, Apothekern und Krankenhausvertretern, hat sich heute bei einem Treffen mit Gesundheitsminister Tomas Julinek darauf geeinigt, wie die andauernd schlechte Situation im tschechischen Gesundheitswesen zu bewältigen wäre. Der Krisenstab, der kontinuierlich die Politik des früheren Gesundheitsministerts David Rath kritisierte, bestätigte nach dem Treffen, dass derzeit keine Protestaktionen vorbereitet werden. Der neue Gesundheitsminister ist der erste Vertreter des Gesundheitswesens, der Kritiker seines Vorgängers empfangen hat.

Über 72.000 tschechische Autofahrer haben bereits einen Punkt in Verkehrssünderdatei

Für ihr Verhalten auf den Landstraßen haben bereits 72.500 Autofahrer in Tschechien mindestens einen Strafpunkt in der Verkehrssünderdatei erhalten. Darüber informierte heute Jan Kn"zínek vom tschechischen Verkehrsministerium. Das neue Punktesystem gilt in Tschechien seit dem 1.Juli 2006. Bei maximal 12 Punkten wird die Fahrerlaubnis entzogen. Das Verkehrsministerium unterstützt die Pläne der neuen Regierung, die Punktegrenze für die Abgabe des Führerscheins von derzeit 12 auf 18 anzuheben.

Liptal zum "Dorf des Jahres" gekürt

Die mährische Gemeinde Liptal bei Vsetin wurde zum diesjährigen "Dorf des Jahres" gekürt. Darüber informierte heute die Jury des gleichnamigen Wettbewerbs. Die Gemeinde erhielt den Preis in Höhe von einer Million Kronen (rund 35.000 Euro) für die Pläne, die sie zur Entwicklung des Dorfes hat und für die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Der Wettbewerb richtet sich an Gemeinden, die ein eigenes Programm zur Erneuerung ländlicher Gegenden haben.

Wetter

Am Mittwoch ist es in Tschechien wieder bewölkt mit gelegentlichen Regenschauern, die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 18 und 22 Grad Celsius.