Anfang September, das ist in Tschechien nicht nur gleichbedeutend mit dem Beginn eines neuen Schuljahres, sondern auch im Sport wird um diese Zeit oft Neues vollzogen. Am vergangenen Wochenende war es für die tschechischen Fußballer der Auftakt in die EM-Qualifikation und für die Eishockeyspieler der Start in die neue Auswahlsaison. Wie die Kicker und Cracks der beiden populärsten Sportarten des Landes ihre Aufgaben gemeistert haben, das verrät Ihnen Lothar Martin.
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Tschechiens Fußballer waren im Juni mit großen Erwartungen zur Weltmeisterschaft nach Deutschland gereist. Doch sie enttäuschten, so dass sie bereits nach der Vorrunde wieder die Heimreise antreten mussten. Eine der wenigen Konsequenzen des Scheiterns war, dass die älter gewordenen Topstars der Nationalmannschaft, Pavel Nedved und Karel Poborsky, inzwischen ihren Rücktritt vom Auswahlfußball genommen haben. Dafür müssen jetzt andere in die vorderste Front, wie zum Beispiel der von Borussia Dortmund zu Arsenal London gewechselte Tomas Rosicky, dem man das Kapitänsamt übertragen hat. Und als jüngster Captain der tschechischen Auswahlgeschichte führte er die Nationalelf am Samstag in Teplice auf das Feld, als es galt, mit einem Sieg über Wales einen ersten Baustein für eine erfolgreiche Qualifikation zur EM-Endrunde 2008 zu legen. Das ist der tschechischen Mannschaft mit einem 2:1-Sieg auch gelungen, der allerdings schwer erarbeitet werden musste und erst durch zwei späte Tore von Neu-Nationalspieler David Lafata zustande kam. Deshalb atmete auch Auswahltrainer Karel Brückner kräftig durch:
David Lafata (Foto: CTK)
"Ich bin sehr erfreut, dass wir das gemeistert haben, denn der Sieg und die drei Punkte helfen uns natürlich weiter. Ich weiß aber auch, dass es in unserem Spiel noch viele Unzulänglichkeiten gab, was jedoch nicht verwunderlich ist, da sich die neue Mannschaft erst noch finden muss. Ich denke, dass sie von Spiel zu Spiel besser werden wird, aber schon heute muss ich den Spielern dafür danken, wie sie bis zum Schluss gekämpft haben."
Auch Torwart Petr Cech, der nach Nedveds Abgang nunmehr wohl beste tschechische Spieler der Gegenwart, wusste den Sieg zu schätzen:
"Jeder Anfang ist schwer, und nun erwartet uns am Mittwoch gleich noch ein schweres Auswärtsspiel in der Slowakei. Wir wollten gut und daher mit drei Punkten in die EM-Qualifikation starten, was uns aufgrund einer starken Mannschaftsleistung auch gelungen ist. Wales wiederum hat gezeigt, dass sie ein unangenehmer Gegner sind und dass sie Jedem in der Gruppe das Leben schwer machen können."
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Konnten die Fußballer also trotz noch vieler Ecken und Kanten siegreich in eine neue Ära starten, so verlief der Saisonstart der Eishockeycracks alles andere als erfolgreich. Beim so genannten Ceska pojistovna Cup, dem Auftaktturnier der alljährlichen Euro Hockey Tour, belegten sie wie im Vorjahr nur den vierten und letzten Platz. Und das als Gastgeber dieses Turniers, für das sie sich wieder einmal sehr viel vorgenommen hatten. Aber es kam genauso wie vor Jahresfrist: Dem 2:1-Sieg nach Penaltyschießen gegen Finnland folgten zwei Niederlagen in der normalen Spielzeit - ein 2:4 gegen Schweden und ein 3:4 gegen Turniersieger Russland. Besonders bei der Pleite gegen Olympiasieger und Weltmeister Schweden kamen die Defizite der tschechische Akteure klar zum Vorschein: Zu viele unnötige Fouls und eine miserable Chancenauswertung. Daher nahm der ansonsten für den HC Davos in der Schweiz spielende Josef Marha nach dieser Partie auch kein Blatt vor den Mund:
"Schade, wir waren zu oft in Unterzahl, was die Schweden eiskalt genutzt haben. Sie sind stark am Puck, groß gewachsen und gute Schlittschuhläufer."
