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Tausende Ärzte protestieren gegen Gesundheitsminister Rath

Zwischen 4000 und 5000 Ärzte, Krankenschwestern, Apotheker und Patienten haben heute im Prager Stadtzentrum gegen die Politik von Gesundheitsminister David Rath demonstriert. Dieser habe mit seinen Gesetzesinitiativen eine Verstaatlichung des Gesundheitswesens in Tschechien eingeleitet, sagte der Leiter des Krisenstabes tschechischer Ärzte. Die Protestkundgebung, die symbolisch um fünf Minuten nach Zwölf begann, war der Höhepunkt der so genannten "Woche der Unruhe", während der in den vergangenen Tagen Vertreter aus dem Gesundheitswesen auf unterschiedliche Weise ihre Kritik an dem umstrittenen Minister zum Ausdruck gebracht hatten. Rath bezeichnete die heutige Demonstration als "Wahlkampf-Komedie" der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei ODS.

Klaus kritisiert Bedingungen zur Aufhebung der Visumspflicht in den USA

Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat die Bedingungen kritisiert, die die USA zur Aufhebung der Visumspflicht gestellt haben. Er gönne es den Polen, dass ihnen die Vereinigten Staaten die Möglichkeit eröffnen, ohne Visum in ihr Land einzureisen. Die Bedingungen, nach denen die Polen diesen Status erhalten sollen, die Tschechen und Slowaken aber nicht, seien aber nicht in Ordnung, sagte Klaus heute der Nachrichtenagentur CTK. Die USA werden den Polen vermutlich eine zweijährige Probezeit einräumen, in denen sie nur mit ihrem Pass in die Staaten reisen dürfen - als kleines Dankeschön für ihre militärische Unterstützung mit mindestens 300 Soldaten im Irak oder in Afghanistan. Da das tschechische Kontingent in diesen beiden Ländern weitaus kleiner sei, hätten die USA nicht die Absicht, eine ähnliche Regelung auch der Tschechischern Republik anzubieten, hieß es.

Unabhängige legen Verfassungsklage gegen geplante Automobilfabrik ein

Die Politische Gruppierung "Die Unabhängigen", die auch für die Parlamentswahlen in einer Woche kandidiert, hat heute Verfassungsklage gegen den Vertrag der Tschechischen Republik mit dem südkoreanischen Automobilhersteller Hyundai eingelegt. Der Vertrag stehe im Widerspruch zur tschechischen Verfassung, da er mit seinen hohen Investitionsanreizen für die südkoreanische Firma andere Unternehmer benachteilige, sagte die Juristin der "Unabhängigen". Die staatliche Agentur CzechInvest wies diese Kritik am Freitag zurück. Premierminister Jiri Paroubek hatte die beabsichtigte Verfassungsklage der "Unabhängigen" bereits vergangene Woche als Teil des Wahlkampfs bezeichnet. Hyundai will im Ort Nosovice im Nordosten Tschechiens eine Fabrik errichten, die jährlich 200.000 Fahrzeuge herstellt und mindestens 1000 neue Arbeitsplätze schafft.

Akademie der Wissenschaften distanziert sich von Kritik an Präsident Klaus

Die tschechische Akademie der Wissenschaften hat sich heute von einer Gruppe von Wissenschaftlern distanziert, die ihren Unmut gegen die wiederholte Kritik des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus an der Europäischen Union zum Ausdruck gebracht hatte. Die Akademie der Wissenschaften sei eine unpolitische Institution, die sich grundsätzlich nicht zu politischen Angelegenheiten äußere, sagte der Akademie-Vorsitzende Vaclav Paces. Die genannten Akademiker hatten Klaus in einem Brief geschrieben, dass sie die europäische Bürokratie im Unterschied zum Präsidenten nicht als unerträglich empfinden.

Filmemacher und Produzenten sagen Teilnahme an Zliner Festival ab

Aus Protest gegen zu niedrige Fördersummen für den tschechischen Film hat eine Reihe von Filmemachern und Produzenten ihre Teilnahme an dem renommierten Filmfestival in Zlin abgesagt, das am Montag beginnt. Konkret richtet sich der Protest gegen ein Veto von Staatspräsident Vaclav Klaus, der damit einen Gesetzesentwurf zur Erweiterung der Fördersumme für den tschechischen Film im Staatsfond von zwei Millionen auf zehn bis 15 Millionen Euro abgelehnt hatte. Dem Abgeordnetenhaus war es in dieser Woche nicht gelungen, das Veto zu überstimmen. Auch beim jüngsten Filmfestival in Cannes hatten tschechische Filmemacher gegen die Gesetzeslage in Tschechien protestiert.

Jiri Grusa erneut zum PEN-Präsidenten gewählt

Der tschechische Autor Jiri Grusa ist erneut zum Präsidenten der internationalen Schriftstellervereinigung PEN gewählt worden. Er sei mit großer Mehrheit in seinem Amt bestätigt worden, teilte das PEN-Tagungsbüro am Freitag in Berlin mit. Bei der Wahl gab es keinen Gegenkandidaten. Grusa galt bereits bei seiner ersten Kandidatur 2003 vielen seiner Kollegen als der ideale Kandidat für den PEN-Vorsitz, weil er als ehemaliger Dissident die Nöte verfolgter Autoren am eigenen Leib erfahren hat. Als Diplomat, der sein Land als Botschafter in Bonn und Wien vertrat, hat er sich zudem um die Völkerverständigung verdient gemacht.

Eröffnung des neuen Berliner Hauptbahnhofs beeinflusst Zugverkehr aus Tschechien

Die feierliche Eröffnung des neuen Berliner Hauptbahnhofs führt u.a. zu Veränderungen im Zugverkehr aus Tschechien. Der Eurocity aus Brünn über Prag nach Berlin wird ab diesem Samstag auf eine neue Nordsüd-Trasse umgeleitet. Die Züge werden künftig nicht mehr wie bislang über die Stationen Flughafen Schönefeld, Berlin Ostbahnhof und Bahnhof Zoo fahren, sondern über Berlin Südkreuz und Berlin Hauptbahnhof/Lehrterbahnhof.

Tschechische Krone blieb bei stabilem Wechselkurs von 28,16 CZK/Euro

Die tschechische Währung ist heute mit einem Wechselkurs von 28,16 Kronen je Euro in die Geschäfte auf dem Kapitalmarkt eingestiegen. Auch gegenüber der US-Währung blieb ihr Kurs stabil, er wurde heute Vormittag mit 22,01 Kronen je US-Dollar notiert.

Wetter: Es bleibt bewölkt und regnerisch

Auch in den nächsten Tagen bleibt es in Tschechien bewölkt und regnerisch, örtlich ist mit starken Regenfällen zu rechnen. Tageshöchsttemperaturen am Samstag zwischen 13 und 18 Grad Celsius.