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EU-Labor bestätigt: aggressives Vogelgrippe-Virus H5N1 in Tschechien
Das europäische Referenzlabor im britischen Weybridge hat am Mittwoch definitiv bestätigt, dass der in der vergangenen Woche im südböhmischen Hluboka nad Vltavou aufgefundene Schwanenkadaver mit der aggressiven Variante H5N1 des Vogelgrippe-Virus infiziert war. In einem 10-Kilometer-Radius um die Fundstelle wurde inzwischen eine Schutzzone eingerichtet, in der Geflügelzuchtbetriebe verschärften Sicherheitsmaßnahmen unterliegen. Nur wenige Kilometer von dem Fundort entfernt ist am Mittwoch in Tschechien der zweite Fall von Vogelgrippe aufgetreten. Das H5-Virus wurde bei einem verendeten Schwan festgestellt, der an der Moldau in Ceske Budejovice / Budweis gefunden worden war.
Hochwasserlage in Tschechien bleibt angespannt
Die Hochwasserlage in Tschechien bleibt weiter angespannt. Am kritischsten ist die Lage in Südböhmen und Südmähren, wo in rund 70 Orten Überschwemmungsgefahr besteht. Die Flusspegel steigen weiter, der Scheitelpunkt ist derzeit noch nicht abzusehen. In Mittelböhmen hat die an der Elbe gelegene Chemiefabrik Spolana am Mittwoch vorbeugend ihre Produktion eingestellt. In Prag begann die Feuerwehr mit der Montage von mobilen Hochwasserschutzwänden. Dennoch erwarten Hydrologen insgesamt nur leichte Beeinträchtigungen. Maßnahmen auf nationaler Ebene seinen nicht erforderlich, entschied am Mittwoch die zentrale Hochwasserkommission in Prag.
Verteidigungsministerium könnte Überreste deutscher Soldaten übernehmen
Die sterblichen Überreste von rund 4000 deutschen Wehrmachtssoldaten, die derzeit in einer Fabrikhalle im nordböhmischen Usti nad Labem / Aussig lagern, könnten bis zu einer endgültigen Lösung demnächst auf ein Militärgelände überführt werden, um sie so gegen befürchteten Vandalismus zu schützen. Das hat am Mittwoch Verteidigungsminister Karel Kühnl angeboten. Die Überreste der Soldaten lagern bereits seit drei Jahren in der Halle. Sie waren im Auftrag der deutschen Kriegsgräberfürsorge exhumiert worden; der Plan zur Errichtung eines Soldatenfriedhofes in Prag war jedoch gescheitert. Auf den Fall hatte vor kurzem die Tageszeitung Mlada fronta Dnes aufmerksam gemacht.
Tschechischer Senat lehnt neues Arbeitsrecht ab
Der tschechische Senat, die obere Parlamentskammer, hat am Mittwoch mit den Stimmen der konservativen Mehrheit das neue Arbeitsgesetzbuch abgelehnt, das zuvor im Abgeordnetenhaus von Sozialdemokraten und Kommunisten beschlossen worden war. Der neue Kodex soll das geltende Recht aus dem Jahr 1966 ersetzen und lässt nach Meinung der Befürworter u.a. größere Freiheiten bei Tarifabschlüssen. Kritiker befürchten dagegen steigende Ausgaben für die Unternehmen und sehen die Konkurrenzfähigkeit der tschechischen Wirtschaft gefährdet. Das letzte Wort hat nun das Abgeordnetenhaus, das den Senat überstimmen kann.
Tschechien unterstützt weißrussische Opposition mit 20 Millionen Kronen
Die tschechische Regierung hat am Mittwoch 20 Millionen Kronen, etwa 650.000 Euro, zur Unterstützung von oppositionellen Gruppen in Weißrussland freigestellt. Das gab Außenminister Cyril Svoboda bekannt. Svoboda machte deutlich, dass die zurückliegenden Präsidentschaftswahlen in Weißrussland manipuliert und nicht demokratisch gewesen seien. Mit dem Geld sollen u.a. Stipendien für verfolgte weißrussische Studenten sowie Projekte von tschechischen und weißrussischen Nichtregierungsorganisationen finanziert werden.
Gesundheitswesen: Großproteste für Mitte Mai geplant
Aus Protest gegen die Politik von Gesundheitsminister David Rath bereiten Vertreter der Gesundheitsberufe für Mitte Mai flächendeckende Aktionen in Tschechien vor. Das kündigte für den Krisenstab des Gesundheitspersonals der Vorsitzende der tschechischen Zahnärztekammer Jiri Pekarek an. Weitere Einzelheiten wollte Pekarek noch nicht bekannt geben. Der Krisenstab kritisiert, dass die gegenwärtige Politik die Qualität des tschechischen Gesundheitssystems bedrohe und fordert den Rücktritt von Gesundheitsminister Rath. Für eine entsprechende Petition wurden bereits mehr als 180.000 Unterschriften gesammelt.
Deutsche Lufthansa eröffnet Kundendienstzentrum in Brno / Brünn
Die deutsche Lufthansa hat am Mittwoch im südböhmischen Brno / Brünn ein Call-Center für Kunden in Mittel- und Osteuropa eröffnet. 60 Angestellte sollen dort täglich bis zu 5000 Gespräche entgegennehmen. Ein Lufthansa-Sprecher bezeichnete die neuen EU-Staaten als Schlüsselregion, für die man nun die adäquate Logistik bereitstelle. Laut Experten entwickelt sich Brünn zu einem der gefragtesten Standorte für strategische Dienstleistungen in Mitteleuropa.
Eishockey-Play off-Halbfinale: Auftaktsieg von Außenseiter Budweis in Prag
Im ersten Play-off-Halbfinalspiel zur tschechischen Eishockeymeisterschaft unterlag der HC Slavia Prag auf eigenem Eis dem HC Ceske Budejovice mit 0:2. Damit gingen die Südböhmen in der Best-of-seven-Serie mit 1:0 in Führung. Im zweiten Halbfinale stehen sich ab Donnerstag die Znaimer Adler und der HC Sparta Prag gegenüber.
Das Wetter am Donnerstag
Am Donnerstag zieht sich in Tschechien die Wolkendecke von Westen her weiter zu, im Tagesverlauf kommt es vor allem im böhmischen Landesteil zu Niederschlägen. Es bleibt warm mit Temperaturen bis 15 Grad Celsius.