Wechselseitige künstlerische Befruchtung
"Die Kunst hat kein Vaterland", sagte einst Carl Maria von Weber. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht möglich ist eine Ausstellung zu organisieren, die sich dem Verhältnis junger tschechischer und österreicherischer Kunst widmet. Und eben dies wird momentan von dem Österreichischen Kulturforum in Prag verwirklicht. Mehr darüber von Miriam Goetz und Benjamin Slavik.
"Aus der Interpretation der Werke entstand ein Spiel. Die Österreicher erarbeiteten die Konzepte und die tschechischen Künstler versuchten auf Basis dieser Ideen, eine tschechische Antwort zu kreieren. Daraus entwickelte sich über fünf Tage lang eine Art Schachspiel, bei dem jeder Strategie eine Gegenstrategie gegenübergestellt wurde. Letztendlich war diese Art der Herangehensweise erfolgreich, da die einbezogenen Medien und Strategien zeigen, wie die jungen Künstler mit dieser Thematik umgehen."
Der Impuls der Ausstellung ging vom zweiten Kurator, Peter Kogler aus, der selbst bereits einige Ausstellungen im Österreichischen Kulturforum in Prag hatte und zugleich auch als Professor an der Wiener Akademie lehrt. Er wählte drei seiner besten Studenten für diese besondere Präsentation aus. Die seit Donnerstag laufende Ausstellung im österreichischen Kulturzentrum zeigt die derzeit aktuellste, junge österreichische Kunst. Die österreichischen Gäste selbst wünschten ausdrücklich eine Zusammenarbeit mit jungen tschechischen Künstlern.
"Wir sind vorgeschlagen worden, diese Ausstellung zu machen und haben daraufhin Herrn Sevcik gebeten, dass er uns drei Prager Künstler und Künstlerinnen gegenüberstellt. Man vollführt es praktisch gemeinsam, denn wir gehen alle mit unterschiedlichen Vorstellungen und Hintergründen an diese Ausstellung heran und ich denke, es ist gut diese Verschiedenartigkeit an einem repräsentativen Ort zu zeigen."
In der letzten Zeit zeigt sich die österreichisch-tschechische Beziehung laut Kunsthistoriker Sevcik als künstlerisch sehr interessant und belebt, insbesondere durch die diversen Zusammenarbeiten des österreichischen Kulturforums mit den Akademien und Museen in Wien. Die Konfrontation zwischen österreichischer und tschechischer Kunstauffassung ist hierbei zum Greifen nah - ebenso die Spannung zwischen den Kunstwerken selber. Kunsthistoriker Sevcik sieht in der Ausstellung eine gegenseitige künstlerische Befruchtung. Die Ausstellung wendet sich an alle Kunst-und Kulturinteressierten und kann noch bis zum 12. März besichtigt werden.