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Automobilhersteller Hyundai verhandelt in Tschechien über Investitionsbedingungen
Der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai hat sich noch nicht endgültig für eine Niederlassung in Tschechien entschieden. Darüber informierte die Sprecherin der Agentur Czechinvest die Nachrichtenagentur CTK. Das tschechische Ministerium für Industrie und Handel hat vorläufig auch noch keine offizielle Erklärung von der südkoreanischen Firma erhalten. Auf den Seiten eines türkischen Internetservers hieß es jedoch, Hyundai habe sich offenbar für Tschechien entschieden. Der tschechische Industrie- und Handelsminister Milan Urban ließ verlauten, er halte die bisherigen Verhandlungen mit der Gesellschaft Hyundai für erfolgreich. Eine Delegation des südkoreanischen Automobilherstellers wird in diesen Tagen mit Minister Urban über die Investitionsbedingungen verhandeln.
Gesundheitsminister Rath plant eine degressive Margenordnung
Der tschechische Gesundheitsminister David Rath hat vor, eine degressive Margenordnung einzuführen. Ein entsprechender Entwurf zu einer Neuregelung der Margen bei Medikamenten wurde inzwischen ausgearbeitet. Der Handelszuschlag soll dem Entwurf zufolge mit dem Medikamentenpreis sinken, bei teueren Arzneimitteln wäre der Zuschlag demnach niedriger als bei den billigeren. Das sagte Rath in einer am Sonntag vom Tschechischen Fernsehen ausgestrahlten Debatte. Das Kabinett hatte nach Raths Vorschlag den Handelszuschlag bei Medikamenten von 32 auf 29 Prozent gekürzt. Aus Protest dagegen wollen die Apotheker am 30. Januar ihre Apotheken für drei Stunden schließen. Vlastimil Tlusty, Abgeordneter der oppositionellen Bürgerdemokraten, sagte, eine degressive Margenordnung sei besser als eine Reduzierung der Marge, die den Preis des Medikaments nicht berücksichtigt.
Krankenversicherungsanstalt VZP soll ihrem Direktor zufolge keinen Überbrückungskredit nehmen
Die größte gesetzliche Krankenkasse Tschechiens, VZP, soll nach den Worten ihres Direktors Josef Cekal jetzt keinen Überbrückungskredit nehmen. Das sagte Cekal in einer am Sonntag vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen ausgestrahlten Diskussionssendung. Cekal muss den Vorschlag für einen eventuellen Kredit am Dienstag dem Verwaltungsrat der VZP vorlegen. Die Schulden der Krakenversicherungsanstalt betragen inzwischen 11 Milliarden Kronen (ca. 366 Millionen Euro). Die Krankenkasse bezahlt den Ärzten und den Krankenhäusern ihre Leistungen mit großer Verspätung. Gesundheitsminister David Rath schlug der VZP vor, einen Kredit aufzunehmen. Cekal zufolge wird die VZP in diesem Jahr einen Überschuss erwirtschaften. Aus diesem Grund sei es, so der Direktor, nicht dringend notwendig, einen Überbrückungskredit zu nehmen. Er erinnerte aber daran, dass die VZP allein nicht imstande sei, das Defizit auszugleichen. Cekal hat vor, demnächst mit dem Gesundheitsministerium Verhandlungen über eine Beendigung der Zwangsverwaltung der VZP aufnehmen.
Krejcir wollte CSSD diskreditieren
Der aus Tschechien geflüchtete Unternehmer Radovan Krejcir hat im tschechischen Kriminellenmilieu einen falschen Wechsel bestellt, um die Tschechische Sozialdemokratische Partei (CSSD) zu diskreditieren. Das sagte der tschechische Innenminister Frantisek Bublan in einer am Sonntag vom privaten TV-Sender Nova ausgestrahlten Debatte. Mit dem Wechsel sollte nachgewiesen werden, dass der Unternehmer der CSSD 60 Millionen Kronen (ca. zwei Millionen Euro) für die Wahlkampagne geliehen hatte. Der Innenminister erklärte im November des vergangenen Jahres, die Polizei verfüge über Informationen darüber, dass es einen solchen Auftrag in der Unterwelt gebe. Krejcir, der sich nach seiner Flucht auf den Seychellen niederließ, wird in Tschechien wegen Unterschlagung und Mordvorbereitung verfolgt.
Sudetendeutsche: Bitterkeit darf nicht Antwort auf Vertreibung sein
Mit einem Festakt im bayerischen Furth im Wald haben sich die Sudetendeutschen an den Beginn der Vertreibung aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, sagte bei dieser Gelegenheit, die Vertreibung sei ein Verbrechen und ein grauenhaftes Schicksal für Millionen von Menschen, aber Bitterkeit könne nicht die Antwort darauf sein. Die Botschaft für die Zukunft müsse vielmehr sein, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder passiere. Posselt würdigte des Weiteren positive Signale aus Tschechien.
Schnee bringt Dächer zum Einsturz
Unter starker Schneelast ist im nordmährischen Ostrava / Ostrau am Samstag das Dach einer Tankstelle eingestürzt. Verletzt worden sei niemand, teilte die nordmährische Feuerwehr mit. Unter einer dicken und feuchten Schneeschicht sind am Samstag auch Dächer von zwei Wirtschaftsgebäuden in der Region von Jihlava / Iglau und Pelhrimov / Pilgram eingestürzt. Bereits am Donnerstag stürzte das Dach des Böhmerwald-Feuerwehrmuseums in Stachy / Stachau ein. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Die Schäden am Museum werden auf 1.500.000 Kronen geschätzt. Es ist bislang unklar, in wie weit die wertvollen Museumsexponate beschädigt wurden.
Wetter
Schnee und frostiges Wetter haben in Tschechien Verkehrsprobleme verursacht. Unweit der Haltestelle Medenec auf der Eisenbahnstrecke Vejprty Chomutov in Nordböhmen entgleiste ein Zug. Die Strecke war bis Sonntagabend gesperrt. Am Montag wird es heiter sein, Tageshöchsttemperaturen Minus 12 bis Minus 8 Grad.