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Studie: 38 Prozent der Tschechen fürchten deutsche Gebietsansprüche

38 Prozent der Tschechen halten es für wahrscheinlich, dass die deutsche Bundesregierung ehemalige deutsch besiedelte Gebiete in der Tschechischen Republik zurückfordern oder dafür Entschädigung verlangen werde. Das berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf eine Studie, die das deutsche Allensbach-Institut unter Tschechen, Polen und Deutschen durchgeführt hat. Obwohl die Studie zeigt, dass das Thema auch 60 Jahre nach Flucht und Vertreibung der Deutschen weiterhin mit großen Ängsten besetzt ist, hält die Mehrheit der osteuropäischen Befragten das in Deutschland geplante Zentrum gegen Vertreibungen für eine gute Idee, wenn es Vertreibungen in verschiedenen Ländern dokumentiert. Die Studie belegt darüber hinaus, dass es in allen Ländern an Kenntnissen über das Thema Vertreibung mangelt.

Wahlkampf: ODS-Chef Topolanek als "Superleader" in Prag bestätigt

ODS-Chef Mirek Topolanek wird seine Partei erwartungsgemäß als Spitzenkandidat in Prag in die Parlamentswahlen im kommenden Jahr führen. In die Position des so genannten "Superleaders", des Wahlkampfführers im wichtigsten tschechischen Stimmbezirk, wurde Topolanek von den Vertretern des Prager ODS-Regionalverbandes gewählt. Auf den zweiten Listenplatz kam der Vorsitzende der Prager ODS Jan Bürgermeister. Topolanek versprach, alles zu tun, damit die ODS die Wahlen nicht nur in Prag gewinne. Auch in zwei anderen Regionen hat sich die stärkste Oppositionspartei am Wochenende auf ihre Spitzenkandidaten festgelegt. Im Mittelböhmischen Landkreis wird demnach ODS-Fraktionschef Vlastimil Tlusty die Partei in die Wahl führen, im Mährisch-Schlesischen Landkreis wählten die Delegierten Martin Riman zum Spitzenkandidaten.

Paroubek: Öko-Grenzen für Braunkohlenförderung könnten fallen

Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek hat sich dafür ausgesprochen, die ökologischen Gebietsbegrenzungen für die Kohlenförderung im nordböhmischen Braunkohlengebiet abzuschaffen. Er erwarte, dass sich die 1991 eingeführten Beschränkungen wegen der steigenden Preise für fossile Energien nicht dauerhaft halten lassen; weitere Verzögerungen würden das Problem nur vertiefen, zitierte die Nachrichtenagentur CTK einen Brief Paroubeks. Die Sprecherin des Umweltministeriums hat demgegenüber deutlich gemacht, dass sich ihr Ressort für die Aufrechterhaltung der Bestimmungen einsetzten wird. Jenseits des derzeit ausgewiesenen Fördergebietes liegen rund 370 Millionen Tonnen Braunkohle. Die Vorkommen würden etwa bis zur Mitte des Jahrhunderts ausreichen.

Hamburger bricht mit Skoda Fabia zu Benzinspartour durch Europa auf

Zu einer Spartour durch ganz Europa will der Deutsche Gerhard Plattner in Hamburg am Montag mit einem Skoda Fabia 1,4 TDI aufbrechen. 1000 Euro Benzingeld sollen dabei für die 18.000 Kilometer lange Reise durch 31 europäische Länder ausreichen. Ziel der Reise sei, zu zeigen, dass der Fabia TDI auch unter normalen Bedingungen so gefahren werden kann, dass der angegebene Durchschnittsverbrauch von 4,7 Litern Diesel eingehalten wird, sagte Skoda-Firmensprecher Jaroslav Cerny. Um mit 1000 Euro Benzingeld auszukommen, muss Plattner den Verbrauch auf der vierwöchigen Reise bei durchschnittlich 4,6 Litern halten.

10. Theaterfestival Deutscher Sprache in Prag mit Ibsen eröffnet

Mit dem Ibsen-Stück "Hedda Gabler" hat das Thalia Theater Hamburg am Freitagabend das 10. Theaterfestival Deutscher Sprache in Prag eröffnet. Für den Auftakt hatten die Organisatoren um Dramatiker Pavel Kohout das traditionsreiche "Theater in den Weinbergen" gewählt. Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda würdigte das Festival in seiner Eröffnungsrede als bereits festen Bestandteil der Prager Kulturszene. "Es ist gut, dass die Zeit vorbei ist, in der es als problematisch galt, in Prag deutsch zu sprechen und deutsche Kultur zu präsentieren", unterstrich der Christdemokrat. Unter den Zuschauern waren der tschechische Regierungschef Jiri Paroubek, Bundesrat Pascal Couchepin aus der Schweiz und Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck. Das Publikum feierte das Ensemble mit lang anhaltendem Applaus. Bis 17. November präsentieren in der Moldau-Metropole noch unter anderem die Volksbühne Berlin, das Bayerische Staatsschauspiel München und das Burgtheater Wien neuere Produktionen.