Nachrichten

Tschechische Zentralbank erhöht Leitzins

Die tschechische Zentralbank (CNB) hat am Donnerstag ihren Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf zwei Prozent angehoben. Es ist die erste Zinserhöhung in Osteuropa seit August 2004. Mit der für viele Wirtschaftsexperten im Lande überraschende Maßnahme will die CNB den erwarteten Inflationsanstieg bremsen. Mit der Zinserhöhung reagiert die Zentralbank auf die durchschlagende Wirkung der hohen Energie- und Rohstoffkosten. Die Zinsanhebung entspreche der neuen Inflationsprognose, sagte Notenbankchef Zdenek Tuma. Für September des Jahres 2006 erwartet die CNB eine Teuerungsrate von drei Prozent bis 4,4 Prozent. Wie er auf einer Pressekonferenz in Prag mitteilte, soll sich nach Einschätzung der Zentralbank das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 4,6 - 5 Prozent belaufen. Die Entscheidung der Zentralbank kritisierte Vizepremier und Finanzminister Sobotka.

Staatliches Veterinärinstitut untersucht zwei tote Vögel

Am Donnerstagmorgen haben Feuerwehrleute in der Gemeinde Sadska in Mittelböhmen einen toten Schwan und einen toten Reiher aus dem See geholt, die dort am Mittwochabend von Gemeindebewohnern gesichtet wurden. Angesichts der weltweit herrschenden Befürchtungen vor der Entstehung einer Vogelgrippepandemie haben örtliche Veterinärmediziner die toten Vögel zur Untersuchung in das Staatliche Veterinärinstitut nach Prag geschickt. In der Nähe des Sees fand vor wenigen Tagen eine Jagd statt, daher ist es nach Meinung der Veterinärmediziner nicht auszuschließen, dass die beiden Vögel an den Folgen einer bei der Jagd entstandenen Verletzung verendet wären.

Neuer BSE-Fall in Tschechien bestätigt

Einer am Donnerstag von der Nachrichtenagentur CTK veröffentlichten Meldung zufolge sind in Tschechien zwei neue BSE-Fälle gemeldet worden. Durch einen Kontrolltest wurde die Erkrankung bei einer fünfjährigen Kuh in der südböhmischen Gemeinde Dolni Horice bestätigt. Es handelt sich um den 21. BSE-Fall in Tschechien. Ebenfalls am Mittwoch hat ein Schnelltest die BSE-Gefahr bei einer bereits verendeten Kuh in Krasna Hora bei Pribram signalisiert. Das Endresultat soll erst Anfang der kommenden Woche bekannt sein.

Kampfbanner für Artillerieeinheit

Die einzige Artillerieeinheit Tschechiens, die in Jince bei Pribram stationiert ist, hat am Donnerstag ein so genanntes Kampfbanner erhalten. Dieses Symbol der Militärehre wurde ihr von Staatspräsident Vaclav Klaus aus Anlass des 87. Jubiläums der Gründung der Tschechoslowakei verliehen, das am 28. Oktober gefeiert wird. Die feierliche Zeremonie zur Bannerübergabe fand auf dem Pilgerhügel Svata Hora in Pribram statt. Anfang kommenden Jahres wird die Einheit im Rahmen der tschechischen Mission in den südserbischen Kosovo entsendet.

Neue Gesetzesvorlagen im Abgeordnetenhaus verhandelt

Die Bürger der Tschechischen Republik sollen in absehbarer Zukunft über Reisepässe verfügen, die mit einem digitalen Photo und einem digitalen Fingerabdruck versehen sind. Damit will Tschechien die Beschlüsse der Europäischen Union über die Einführung dieser biometrischen Elemente befolgen. Die entsprechende Gesetzesvorlage ist von den Abgeordneten in erster Lesung gebilligt worden. Über das Gesetz soll voraussichtlich bis zum Jahresende endgültig entschieden werden.

Die eigene Qualifikation zu erweitern oder eine neue zu erlangen soll künftig in Tschechien durch ein neues Gesetz einfacher werden, das heute die Abgeordneten zur weiteren Verhandlung in die Ausschüsse verwiesen haben. Die Gesetzesvorlage sieht u.a. vor, dass die Interessenten erforderliche Kenntnisse und Fähigkeiten direkt in der Praxis oder in verschiedenen Fachkursen erlangen und sich anschließend einer Prüfung unterziehen können. Der Gesetzesentwurf legt ebenfalls fest, wer unter welchen Konditionen über das Prüfrecht verfügen soll. Damit würde auch ein System von Zertifikaten eingeführt, die den Prüfungsabsolventen das Vorhandensein benötigter Kenntnisse und Fähigkeiten im jeweiligen Bereich bescheinigen.

Tschechische Regierung billigt weitere Hilfe für Pakistan

Die tschechische Regierung hat weitere 40 Millionen Kronen (ca. 1,3 Mio. Euro) für humanitäre Hilfe und weitere 10 Millionen Kronen für die medizinische Behandlung von Flüchtlingen aus dem vom Erdbeben heimgesuchten Pakistan zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit den unmittelbar nach der Katastrophe zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln und Hilfsgütern erreichte die Hilfe der tschechischen Regierung inzwischen die Höhe von 110 Millionen Kronen (ca. 3,6 Mio. Euro).

Tschechische Organisationen protestieren gegen geplante Versammlung von Rechtsextremen

In Tschechien protestieren mehrere Organisationen und Einzelpersonen gegen die geplante Demonstration tschechischer Rechtsextremisten zur Unterstützung des deutschen Holocaustleugners Ernst Zündel. Nach Informationen der Tschechischen Föderation der jüdischen Gemeinden protestieren dagegen auch der Tschechische Rat für die Opfer des NS-Regimes, die Vereinigung der befreiten politischen Gefangenen sowie der Senator Jaromir Stetina. Der Prager Magistrat antwortete auf den Protest der jüdischen Gemeinden, dass er keine Veranstaltung verbieten könne, bei der unklar sei, ob tatsächlich Straftaten verübt werden. Die tschechische Polizei wolle mit Sorgfalt darauf aufpassen, dass die Neonazis bei ihrer Demonstration vor der deutschen Botschaft in Prag nicht gegen Gesetze verstoßen. Dies sagte Innenminister Frantisek Bublan am Donnerstag in einer Reaktion auf Anfragen von Abgeordneten.