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Kroatien: Staatsoberhäupter aus Mitteleuropa berieten in Zagreb über EU-Erweiterung

Das vereinte Europa soll ein Gleichgewicht zwischen Bestrebungen nach Profit und Sozialprogrammen suchen. Darauf einigten sich in der kroatischen Hauptstadt Zagreb die Staatspräsidenten aus 16 mitteleuropäischen Ländern bei ihrem Treffen mit Unternehmern von mehreren großen europäischen Gesellschaften. Die Staatsoberhäupter berieten seit Freitag über die europäische Integration. In seinem Diskussionsbeitrag sprach der tschechische Präsident Vaclav Klaus über die Notwendigkeit, die immer noch existierenden Barrieren in der EU zu beseitigen, damit sie zu einem wirklichen einheitlichen Markt und Handelsraum werden kann. Nach einem Treffen mit dem offiziellen Vertreter Bosniens, Ivo Miro Jovitsch, kritisierte Klaus die Tatsache, dass sich Bosnien zehn Jahre nach der Dayton-Konferenz immer noch unter einer internationalen Verwaltung befindet, statt t eigene Angelegenheiten selbst lösen zu können.

Auslandsaktivitäten des tschechischen Präsidenten

Gleich am Sonntag reist der tschechische Präsident zu einem Arbeitsbesuch nach Schweden. Neben dem geplanten Treffen mit dem schwedischen König wird Klaus u.a. auch einen Vortrag zum Thema "Die EU nach den Referenden in Frankreich und den Niederlanden" auf der Konferenz Global Forum 2005 in Göteborg halten. Aus Anlass der Eröffnung eines neuen Gebäudes der Fakultät für slawische und osteuropäische Studien in London, wird Präsident Klaus am Dienstag von Schweden nach Großbritannien fliegen.

Kontroverser Ärztekammerpräsident David Rath wurde in seinem Amt bestätigt

Mit dem Jahresbericht über das vergangene Wirtschaftsjahr und dem Haushaltsentwurf für das kommende Jahr ist am Samstag in Prag die 17.Konferenz der Tschechischen Ärztekammer (CLK) fortgesetzt worden. Bereits am Freitag wurde der bisherige CLK-Präsident David Rath in seinem Amt bestätigt, obwohl ein Teil der Konferenzteilnehmer seinen Rücktritt forderte. Rath steht seit 1998 an der Spitze der Ärztekammer und ist derzeit auch einer der zwei Kandidaten für das Amt des Gesundheitsministers. Der von ihm unterbreitete Vorschlag, die im Statut der Ärztekammer verankerte zahlenmäßige Begrenzung der Amtszeitperioden für deren Funktionäre aufzuheben, hat jedoch nicht die erforderliche Stimmenmehrheit erhalten. Auf dem Programm des Ärztekongresses stand am Samstag u.a. ein Referat des Präsidenten der Slowakischen Ärztekammer, Milan Dragula, über die Reform des Gesundheitswesens in der Slowakei. Diese sei ein Beispiel, wie man eine Reform nicht machen soll, sagte Dragula und warnte die tschechischen Kollegen, denselben Weg zu gehen.

Präsident der Ärztekammer hat große Chancen auf Ministeramt

Durch die Tatsache, dass sich der Präsident der Tschechischen Ärztekammer, David Rath, mit 151 Stimmen der Delegierten der Ärztekammerkonferenz gegen 101 Stimmen seiner Gegner durchsetzen konnte, haben sich seine Chancen auf den Ministerposten wesentlich vergrößert. Auf der Konferenz der regionalen Organisation der Sozialdemokraten (CSSD) im nordböhmischen Teplice sprach diesbezüglich Premier Jiri Paroubek von einer ausgezeichneten Empfehlung für die Cheffunktion des Gesundheitsressorts. Am Donnerstag will der Premier seine Entscheidung über den neuen Gesundheitsminister bekannt geben. Der andere Kandidat für das Amt ist der jetzige Vizegesundheitsminister Jiri Koskuba.

Tschechisches Kabinett ordnet vorläufig keine Änderung für Geflügelzucht an

Im Unterschied zu den Regierungen Rumäniens, Polens und Hollands wird das tschechische Kabinett den Landwirten vorläufig nicht anordnen, das Geflügel in geschlossenen Räumlichkeiten zu halten. Panikmache sei nicht angebracht, sagte der tschechische Premier Jiri Paroubek am Rande der Konferenz der regionalen Organisation der Sozialdemokraten (CSSD) im nordböhmischen Teplice (Teplitz). Der tschechische Landwirtschaftsminister Petr Zgarba hat für Dienstag eine außerordentliche Sitzung der Zentralen Epidemiekommission einberufen, die über Schutzmaßnahmen und Koordinierung des einheitlichen Vorgehens von Institutionen im Falle einer Bedrohung der Tschechischen Republik durch eine Vogelgrippeepidemie beraten soll.

Konferenz der größten Eisenbahngewerkschaft Tschechiens ging zu Ende

Im mittelböhmischen Nymburk ist am Samstag die zweitägige Konferenz der größten Gewerkschaftsvereinigung der tschechischen Eisenbahner (OSZ) zu Ende gegangen. Ihre Teilnehmer befürworteten den kontroversen Regierungsvorschlag für ein neues Arbeitsgesetzbuch, der nächste Woche in der zweiten Lesung von den Abgeordneten verhandelt wird. Die Delegierten gaben auch ihrer Entscheidung Ausdruck, die Eisenbahn vor dem Straßenverkehr zu verteidigen. Diesbezüglich soll die OSZ-Führung, in der über vier Fünftel der etwa 70 000 Beschäftigten der Tschechischen Eisenbahn (CD) organisiert sind, das Kartellamt mit der Überprüfung des Vorgehens des Verkehrsministeriums zu beauftragen. Dieses soll nach Meinung der Eisenbahner den Straßenverkehr als Priorität ansehen.

US-amerikanische Firmen sondieren Möglichkeiten für Investitionen im Landkreis Liberec

Nach Informationen der heutigen Ausgabe der Tageszeitung Mlada fronta Dnes wollen zwei kapitalstarke US-amerikanische Gesellschaften im Landkreis Liberec investieren. Dem Blatt zufolge erwägt der größte Anbieter der Internetdienstleistungen America OnLine (AOL) die Möglichkeit, ein Telefonzentrum für deutsche Klienten im nordböhmischen Liberec/Reichenberg aufzubauen. Den Bau eines neuen Betriebs für die Herstellung von Dachträgern plant die US-Firma JAC Products. Im Falle der Umsetzung dieser Vorhaben könnten mehrere hundert Arbeitsplätze in der Region entstehen.

Verdis Aida kehrt nach 50 Jahren auf die Bühne des Nationaltheaters Prag

Auf dem Programm des Prager Nationaltheaters steht am Samstagabend die Premiere einer neuen Inszenierung von Giuseppe Verdis Oper "Aida". Das weltweit berühmte Opernwerk kehrt auf die Bühne des Nationaltheaters nach 50 Jahren zurück. Der Regisseur der Inszenierung ist der Generalintendant und Operndirektor des Volkstheaters in Rostock, Steffen Piontek. Das Orchester spielt unter der Leitung des tschechischen Dirigenten Oliver Dohnanyi.