Europäisches Sprachensiegel für innovativen Fremdsprachenunterricht

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Um die Bedeutung von Sprachenlernen und die sprachlich-kulturelle Vielfalt Europas in den Blickpunkt zu rücken, hat der Europarat 2001 den 26. September zum Europäischen Sprachentag erklärt. Aus diesem Anlass wurde in Tschechien auch dieses Jahr wieder das Europäische Sprachensiegel an originelle Fremdsprachenprojekte vergeben.

Acht tschechische Schulen und Kindergärten und sechs Lehrer wurden in diesem Jahr mit dem Europäischen Sprachensiegel ausgezeichnet - darunter etwa zwei Kindergärten in Vsetin und Pobezovice, die Grundschule für deutsch-tschechische Verständigung in Prag und die Brünner Handelsakademie. Neben allgemeinen Kriterien wie Originalität, europäische Dimension, Kreativität und Inspiration für andere Schulen standen bei der Preisvergabe diesmal insbesondere zwei Aspekte im Vordergrund. Jitka Schubertova von der nationalen Sokrates-Agentur Tschechien, die den Preis verliehen hat:

"Als Prioritäten legte die Europäische Kommission in diesem Jahr den frühzeitigen Fremdsprachenunterricht fest, das heißt das Sprachenlernen im Kindergarten und in den ersten zwei Schuljahren, und als zweites das so genannte integrierte Lernen von Inhalten und Sprache. Die einzelnen Lehrer bekamen die Auszeichnung insbesondere für innovativen Unterricht, dafür dass sie beim Sprachelehren neue Methoden und Lehrmittel ausprobieren."

Bei den Preisträgern handelt es sich nach Meinung von Jitka Schubertova keineswegs um Ausnahmen. An tschechischen Schulen sei heute insgesamt eine stärkere Förderung von Fremdsprachenunterricht zu beobachten:

"Wenn ich vergleiche, wie viele Schulen sich an Comenius-Projekten beteiligen und wie viele Bewerbungen wir in den letzten Jahren für das Europäische Sprachensiegel bekommen haben, dann kann man wirklich erkennen, dass die Schulen etwas tun für den Fremdsprachenunterricht. Und dass wir diesmal sogar zwei Kindergärten auszeichnen konnten, dann sieht man darüber hinaus, dass das frühe Fremdsprachenlernen bei uns immer mehr in den Vordergrund gerät."

Trotz dieses positiven Trends hat sich an einem ganz grundsätzlichen Problem jedoch wenig geändert: Es gibt immer noch viel zu wenige ausgebildete Fremdsprachenlehrer an tschechischen Schulen, der Trend geht nach wie vor dahin, dass qualifizierte Lehrkräfte aufgrund der miserablen Gehälter im Schulwesen in die Wirtschaft gehen.