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Prag und Warschau mahnen Großbritannien bei EU-Finanzplan zur Eile

Der polnische Premier Marek Belka hat während seines Prag-Besuchs am Donnerstag die von seinem tschechischen Amtskollegen Jirí Paroubek gegenüber den sudetendeutschen Widerstandskämpfern geplante Versöhnungsgeste gewürdigt. Belka sagte, Paroubeks Geste sei ein mutiger und bedeutender Schritt. Im Ringen um den EU-Finanzplan für 2007 bis 2013 haben Polen und Tschechien Eile angemahnt. Er wolle an diesem Freitag von Premierminister Tony Blair telefonisch erfahren, wann Großbritannien im Rahmen seiner derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft Vorschläge unterbreite, sagte der polnische Ministerpräsident in Prag. Er sei sich mit seinem tschechischen Amtskollegen Jiri Paroubek einig, dass Europa schnellstmöglich einen Kompromiss benötige. Marek Belka traf auch mit Präsident Václav Klaus zusammen, mit dem er vor allem über die Lage in Polen vor den Parlamentswahlen sprach.

Keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen in Tschechien

Nach einer Serie von weiteren Terroranschlägen, die am Donnerstag in den Londoner Verkehrmitteln verübt wurden, bereiten tschechische Behörden vorläufig keine nachträglichen Sicherheitsmaßnahmen vor. Die Ministerien warten auf konkretere Informationen aus London. Der tschechische Innenminister Frantisek Bublan erklärte, die Polizei werde die jetzigen Sicherheitsvorkehrungen nicht verschärfen. Diese seien, so der Minister, schon nach den Anschlägen in London vor zwei Wochen verstärkt worden. Der Sprecher des tschechischen Geheimdienstes BIS, Jan Subert, sagte, die bislang zugänglichen Informationen seien unvollständig. Subert zufolge kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich nun Gruppierungen und Einzelpersonen mit Terroranschlägen zu Wort melden, denen es nicht um ideologischen Fragen geht. Ihr Hauptziel ist Subert zufolge die "Freude über das verursachte Chaos".

Visegrad-Treffen zum Terrorismus in Prag geplant

Im September werden sich die Parlamentsvorsitzenden der Visegrad-Staaten in Prag treffen und über die Gefahr des Terrorismus beraten. Darauf einigten sich am Mittwoch der tschechische Senatsvorsitzende Premysl Sobotka und der Chef des slowakischen Nationalrates Pavol Hrusovsky. Die Visegrad-Staaten wollen kurz vor dem Weltgipfel zum Terrorismus, der im Oktober in Moskau stattfinden wird, ihre Standpunkte vergleichen, sagte Sobotka den Journalisten. Des Weiteren sollen die Parlamentschefs auch über die aktuelle Entwicklung in der Europäischen Union sprechen, hieß es.

Umfrageergebnisse für tschechische Sozialdemokraten bessern sich

Die tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) genießen in der letzten Zeit mehr Sympathien unter den Wählern als früher. Wenn die Parlamentswahlen jetzt stattfinden würden, würden die Sozialdemokraten mit 21 Prozent der Wählerstimmen den zweiten Platz belegen. Wahlsieger wäre die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei (ODS) mit 32 Prozent der Stimmen. Die Kommunisten (KSCM) würden 17 Prozent bekommen. Dies geht aus einer von der Agentur STEM durchgeführten Meinungsumfrage hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Resultate zeugen davon, dass die mit Ex-Premier Stanislav Gross verbundene politische Krise beendet ist.

Kalousek kritisiert Pecinas Kandidatur für den Posten des Kartellamtpräsidenten

Der Vorsitzende der tschechischen Christdemokraten Miroslav Kalousek ist darüber empört, dass die Sozialdemokraten ihre Stimmenmehrheit im Kabinett nutzten, um den Vizeminister für Industrie und Handel Martin Pecina als Kandidaten für den Posten des Kartellamtvorsitzenden durchzusetzen. Kalousek zufolge stellt diese Vorgehensweise die Unabhängigkeit des Amtes in Frage. Die Christdemokraten wollten ihrem Parteichef zufolge über die Besetzung des Posten des Kartellamtspräsidenten debattieren, aber die Sozialdemokraten hätten ihnen, so Kalousek, nur den Namen den von ihnen vorgeschlagenen Kandidaten mitgeteilt. Der Wunschkandidat der Christdemokraten für das Amt des Kartellamtsvorsitzenden ist der stellvertretende Vorsitzende des Landkreisamtes in Vysocina, Frantisek Dohnal.

Neues Programm für den Umweltschutz

Die Europäische Kommission hat gestern das tschechische Programm zur Energieeinsparung im Verkehrsbereich genehmigt, gab die Kommissionsvertretung in Prag bekannt. In den Jahren 2005 bis 2008 sollen dafür Kosten in der Höhe von 278 Millionen Kronen (über neun Millionen Euro) entstehen. Das Programm sieht eine finanzielle Unterstützung für die öffentlichen Verkehrsbetriebe sowie Energieeinsparungen bei Bauvorhaben im öffentlichen Raum vor. Des Weiteren sollen Parkplätze bei Stationen von öffentlichen Verkehrsmitteln gebaut und schließlich auch das Umweltbewusstsein der Bevölkerung erhöht werden.

Zeitplan für die Versöhnungsgeste gegenüber den deutschen Widerstandskämpfern

Das tschechische Kabinett könnte über die konkrete Form der diskutierten Versöhnungsgeste gegenüber den deutschen Antifaschisten bis Ende August entscheiden. Vorgesehen sei eine entsprechende Regierungserklärung, sagte der tschechische Ministerpräsident Jiri Paroubek am Mittwoch in einem Interview für den Sender BBC. Er stelle sich eine mündliche Würdigung der ehemaligen tschechoslowakischen Bürger deutscher Nation vor, die gegen den Faschismus gekämpft haben und eine Äußerung des Bedauerns über ihr Schicksal. Es solle jedoch keine finanzielle Entschädigung folgen, so Paroubek. Die Pläne des Ministerpräsidenten hatten in vergangenen Tagen einen Konflikt mit dem tschechischem Präsidenten Vaclav Klaus ausgelöst. Klaus sagte, Paroubek haben den Verstand verloren.

Gedenktafel für die Opfer des Nachkriegsmassakers in Ústí nad Labem geplant

Die nordböhmische Stadt Ústí nad Labem (Aussig) plant der Tageszeitung "Mladá fronta Dnes" zufolge eine humanitäre Geste gegenüber Sudetendeutschen. An der dortigen Edvard-Benes-Brücke über die Elbe werde, so die Zeitung, Ende dieses Monats in Beisein von Außenminister Cyril Svoboda eine Gedenktafel angebracht, mit der an ein Nachkriegsmassaker erinnert werde. Am 31. Juli 1945 hatten Mitglieder tschechischer paramilitärischer Einheiten an der Elbbrücke zahlreiche deutsche Zivilisten getötet. Gegen die Gedenktafel an der Benes-Brücke protestieren die Kommunisten.

Universitäten Regensburg und Prag starten gemeinsamen Studiengang

Das bayerische Wissenschaftsministerium hat den neuen internationalen Studiengang "Deutsch-Tschechische Studien" genehmigt. Die Karlsuniversität in Prag und die Universität Regensburg bieten ihn ab dem kommenden Wintersemester gemeinsam an. Die Teilnehmer des dreijährigen Studiengangs müssen mindestens zwei Semester im jeweils anderen Land studieren. Zudem seien Praktika in beiden Ländern geplant, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Die Absolventen sollen bei internationalen Firmen, Kulturträgern oder öffentlichen Einrichtungen arbeiten können.

Salesianer organisieren in Prag ein internationales Treffen

An die 160 Menschen aus neun Ländern werden am europäischen Jugendtreffen teilnehmen, das unter dem Titel "Eurizon" Ende Juli im Prager Salesianerzentrum organisiert wird. Das Ziel des Treffens sind der Austausch von Erfahrungen mit der Jugendarbeit und die Suche nach neuen Inspirationsquellen.

Karolina Kurkova hat höchsten Model-Markenwert

Die 21-jährige Tschechin Karolina Kurkova hat mit 42,6 Millionen Euro den höchsten Markenwert der weltweit erfolgreichsten Top-Models. Die BBDO Consulting, Managementberatungstochter des Werbekonzerns BBDO, hat nach eigenen Angaben eine Methode entwickelt, mit der auch der Markenwert von Models ermittelt werden kann. Dieser Wert ist "auf künftig erwartete Einkommensströme ausgerichtet", teilte BBDO Consulting am Donnerstag weiter mit. Dazu wurden sowohl Daten wie Bekanntheit, Image, Sympathie und Loyalität als auch markenbezogene Umsätze und Kosten, Umsatzwachstumsrate und strategische Geschäftsziele herangezogen. Ursache für den hohen Wert von Karolina Kurkova ist laut BBDO deren überdurchschnittliches Einkommen in jungen Jahren. Kaum entdeckt, habe die heute 21-jährige Tschechin bereits Verträge beispielsweise für die Modehäuser Prada und Chanel erhalten.