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Ex-Premier Zeman wird Premier Paroubek bei den Parlamentswahlen unterstützen
Der tschechische Ex-Premier Milos Zeman wird den jetzigen Premier Jirí Paroubek nächstes Jahr bei den Parlamentswahlen unterstützen. Mit Zemans Unterstützung kann dagegen der jetzige Vorsitzende der tschechischen Sozialdemokraten und Ex-Premier Stanislav Gross nicht rechnen, falls er in den Wahlen kandidieren wird. Zeman hält Gross für keinen guten Parteichef. Das sagte Zeman am Sonntag vor Journalisten im nordböhmischen Lucany nad Nisou, wo er das Wochenende im Wochenendhaus des Ministerpräsidenten Paroubek verbrachte. Zeman und Paroubek vereinbarten, dass sie an einer Karriereordnung arbeiten werden, die erfolgreichen Kommunalpolitikern ermöglichen würde, sich auf nationaler Ebene zu etablieren.
Lastuvka: Einwanderer müssen Gesetze einhalten
Einige der von der Nachrichtenagentur CTK angesprochenen tschechischen Politiker lehnen die Meinung ab, dass in Europa die Ideologie eines "künstlichen Multikulturalismus" und einer "massenhaften Migration" vorherrschen würde, die die Grundlage für den Terrorismus darstelle, wie es am Samstag der tschechische Staatspräsident Václav Klaus andeutete. Die Mehrheit der Angesprochenen meinte, dass die Entwicklung in Europa ohne Mischung von verschiedenen Kulturen undenkbar wäre. Premier Jirí Paroubek sagte, er verstehe die Erklärung des Präsidenten nicht. Der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses des Abgeordnetenhauses, der Sozialdemokrat Vladimír Lastuvka, stimmte dem Präsidenten darin zu, dass es notwendig ist, von den Einwanderern zu verlangen, dass sie die Gesetze respektieren. Ivo Slosarcík, ein Experte im Bereich der europäischen Integration, meinte, dass die kritischen Worte des Präsidenten die Migration aus den nicht europäischen Ländern betrafen. Slosarcík zufolge ist die EU in dieser Frage sehr vorsichtig.
Tschechischer Diplomat Alexandr Vondra könnte Paddy Ashdown in Bosnien ablösen
Vier Monate vor dem Ablauf des Mandats des obersten Repräsentanten der Internationalen Gemeinschaft in Bosnien, Paddy Ashdown, hat Italien Interesse an diesem Posten bekundet. Ausländische Medien erwähnen jedoch in diesem Zusammenhang auch den tschechischen Diplomat Alexandr Vondra. Die österreichische Presseagentur APA informierte unter Berufung auf diplomatische Kreise in Sarajevo, dass neben Italien auch Tschechien Interesse an diesem Posten zeigte und zum internationalen Bosnien-Verwalter den ehemaligen tschechischen Botschafter in den USA Alexandr Vondra ernennen möchte.
Tschechien hilft dem von Überschwemmungen betroffenen Rumänien
Die Tschechische Republik hat am Sonntag über die Form der humanitären Hilfe für das von einer Hochwasserkatastrophe heimgesuchte Rumänien entschieden. Am Dienstag werden Nahrungsmittel, Hygieneartikel und Stromaggregate mit LKWs aus Tschechien nach Rumänien transportiert. Die Hilfssendungen werden vom Innenministerium, von der Verwaltung der staatlichen materiellen Ressourcen und dem Außenministerium organisiert. Auf die Hochwasserkatastrophe in Rumänien reagierten zuvor bereits einige tschechische Hilfsorganisationen wie der Caritasverband und die Gesellschaft ADRA.
Prinz Edward zu Besuch in Tschechien erwartet
Der jüngste Sohn der britischen Königin Elisabeth II., Prinz Edward, wird am Montag zu Besuch in Tschechien erwartet. Der Prinz wird zuerst ein Benefiz-Golfturnier im westböhmischen Kurort Mariánské Lázne/Marienbad eröffnen und den jungen tschechischen Golfspielern den Pokal des Herzogs von Edinburgh überreichen. In Prag wird er den Teilnehmern eines weltweiten Freiwilligenprogramms für Jugendliche mit dem Titel "Edie" den Preis des Herzogs von Edinburgh verleihen. Das Ziel des Programms ist es, Jugendliche durch die Förderung von Sportaktivitäten positiv zu motivieren. Das Golfturnier in Marienbad ist mit den Feierlichkeiten anlässlich des 100. Jahrestags des dortigen Königlichen Golfklubs verbunden. Der dortige Golfplatz wurde von König Edward VII., dem Ururgroßvater von Prinz Edward, feierlich eröffnet.
Polizisten beendeten ein Skinhead-Treffen in Westböhmen
Die Polizei hat in der Nacht auf Sonntag ein mit Konzerten verbundenes Skinhead-Treffen in der Nähe bei Sokolov/Falkenau (Westböhmen) aufgelöst. Nach Worten eines Polizeisprechers einigten sich die Polizisten mit den Veranstaltern um Mitternacht darauf, dass die Veranstaltung beendet wird. Grund war der Verdacht auf Verbreitung rassistischer Parolen. Im Lied einer ukrainischen Gruppe war über einen "Sieg der weißen Kraft" die Rede. Die Ermittler werten jetzt die Aufzeichnungen aus und untersuchen, ob eine Straftat vorliegt.
In Prag wurde "Miss Deaf World" gewählt
Bei der Wahl der Miss World der Gehörlosen am Samstagabend in Prag hat die Slowakin Petronela Petrovicová gesiegt, die auch den Titel der Miss Sympathie gewann. Den zweiten Platz belegte Julia Agipowa aus Russland und dritten Danijela Bukvic aus Serbien und Montenegro. Die Wahl soll nach Worten des Präsidenten des Verbandes der Gehörlosen, Jaroslav Paur, auf die Probleme der Gehörlosen aufmerksam machen und zur Beseitigung der Kommunikationsbarrieren zwischen ihnen und dem Rest der Gesellschaft beitragen.
Rund 10 000 Tschechen feiern zweiten internationalen Elbebadetag
Rund 10 000 Menschen nahmen nahe der nordböhmischen Stadt Decin/Tetschen unweit der sächsischen Grenze am zweiten internationalen Elbebadetag teil. Nur wenige Dutzend stiegen aber in den Fluss. Die meisten Besucher tummelten sich auf einem gleichzeitig laufenden Elbe-Volksfest. Auch an anderen Stellen zwischen der sächsischen Grenze und der Quelle der Elbe im tschechischen Riesengebirge gab es Feste anlässlich des Badetags.
Massengrab im Grenzgebiet gibt tschechischen Behörden Rätsel auf
60 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gibt ein Massengrab im westböhmisch-bayerischen Grenzgebiet den tschechischen Behörden Rätsel auf. In der Nähe von Domazlice/Taus seien vor wenigen Tagen die sterblichen Überreste von 54 Männern gefunden worden, berichtete die Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" in ihrer Samstagausgabe. Anwohner würden mutmaßen, dass es sich um tschechische Opfer eines Todesmarsches aus einem KZ handele. Hingegen sagte eine Kommunalpolitikerin, die Toten seien vermutlich NSDAP-Funktionäre gewesen, die unmittelbar nach Kriegsende hingerichtet worden seien. Dies wies ein tschechischer Historiker zurück. Er glaube, dass es sich um desertierte Wehrmachtssoldaten handeln könnte, die von ihren Kameraden erschossen wurden, sagte er dem Blatt. Nach ersten Untersuchungen waren die Männer zwischen 18 und 25 Jahre alt.