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Tschechische Politiker verurteilen Terroranschläge in London

Die tschechische Regierung hat die Terroranschläge in London am Donnerstag als "barbarische Angriffe gegen die Zivilbevölkerung" verurteilt. Allen Opfern sowie ihren Angehörigen sprach das Kabinett sein Mitgefühl aus. Premierminister Jirí Paroubek unterstrich am Donnerstag vor Journalisten, dass Prag im Kampf gegen Terror solidarisch bleibt. Dem tschechischen Außenministerium zufolge ist Tschechien bereit, bei Bedarf Großbritannien sämtliche notwendige Hilfe zu gewähren. Staatspräsident Václav Klaus nannte die Terroranschläge schockierend. "Wir wirken gemeinsam denjenigen entgegen, die mit ihren feigen Angriffen Werte vernichten wollen, auf die sich unsere Zivilisation stützt", schrieb der Präsident in einem Schreiben an die britische Königin Elisabeth II. Der Präsident des Senats des tschechischen Parlaments, Premysl Sobotka, bezeichnete die Anschläge in London als "grauenhaft". Sobotka zufolge zeige sich, dass die Bemühungen um die Vernichtung der Terrororganisationen richtig sind.

In Tschechien wurden strengere Sicherheitsmaßnahmen getroffen

Der tschechische Innenminister Frantisek Bublan hat am Donnerstag nach den Terroranschlägen in London angekündigt, die Sicherheitsmaßnahmen zum Beispiel auf Flughäfen, an wichtigen Verkehrsknotenpunkten und an Kraftwerken zu verstärken. Man habe aber keine konkreten Hinweise auf bevorstehende Anschläge in Tschechien, fügte Bublan hinzu. Stärkere Sicherheitsmaßnahmen wurden u. a. vor dem Sitz des Senders Radio Free Europe/Radio Liberty in Prag getroffen. Verteidigungsminister Karel Kühnl berief am Donnerstag eine Beratung des Ministeriums und des Generalstabs der tschechischen Armee ein.

Das tschechische Außenministerium richtete eine Krisentelefonnummer ein, unter der tschechische Bürger Informationen über ihre Nächsten in Großbritannien bekommen können.

Flüge und Reisen nach London vorläufig ohne Änderungen

Die Fluggesellschaften CSA, British Airways und easyJet halten bei Flügen Prag-London ihre Flugpläne ein. Das sagten Vertreter der Gesellschaften am Donnerstagabend. Das tschechische Reisebüro Cedok sowie die Gesellschaft Student Agency, die Flug- und Bustickets verkaufen, haben bis Donnerstagabend nicht verzeichnet, dass ihre Klienten Reisen nach Großbritannien storniert hätten. Nach Schätzungen der Gesellschaft Mag Consulting befinden sich momentan etwa 3.000 tschechische Touristen in Großbritannien.

Terroranschläge in London wirken sich auf die Prager Aktienbörse aus

Die Aktien an der Prager Börse sind am Donnerstagvormittag gefallen, nachdem London durch eine Serie von Terroranschlägen erschüttert worden war. Das sagte Petr Zabza von der Finanzgesellschaft Patria Direct. Während noch vor den Anschlägen die Börse um etwa ein halbes Prozent wuchs, ist der Wert der meisten Aktien eine Stunde später bedeutend gesunken, sagte Zabza gegenüber der Nachrichtenagentur CTK.

CR soll sich bis 2007 zum EU-Verfassungsvertrag äußern

Die Tschechische Republik soll sich bis zum Ende des Jahres 2007 zum EU-Verfassungsvertrag äußern. Das Kabinett einigte sich am Donnerstag auf die notwendigen Bedingungen. Das sagte Premierminister Jirí Paroubek nach der Regierungssitzung. Er akzeptierte das Angebot von Präsident Václav Klaus, eine politische Debatte über die EU zu organisieren.

Außenminister Svoboda in Mauretanien notgelandet

Der Besuch des tschechischen Außenministers Cyril Svoboda in Lateinamerika wird später als geplant beginnen. Der Außenminister musste am Mittwoch auf dem Weg nach Lateinamerika in Mauretanien notlanden. Ausgelöst wurde die Panne nach derzeitigen Informationen durch eine Störung im Hydrauliksystem. Ein Flugzeug aus Prag mit einem Technikerteam an Bord sollte Svoboda am Donnerstag zu Hilfe kommen, zuerst mussten die erforderlichen diplomatischen Formalitäten erledigt werden. Erst Anfang Juni war Svoboda wegen einer Panne an einer anderen Maschine vorübergehend in Montenegro festgesessen, im April musste Präsident Václav Klaus auf dem Weg zum Begräbnis des Papstes unvorhergesehen in München zwischenlanden. Die tschechische Regierung hat inzwischen beschlossen, die ihr zur Verfügung stehende Flotte von Armeeflugzeugen mit neuen Maschinen aufzustocken.

Diskussion über öffentliche Kulturförderung wird vertagt

Das tschechische Kabinett hat die Diskussion über das Gesetz über die öffentliche Kulturförderung erneut vertagt, weil Kulturminister Pavel Dostál aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Die größte Änderung, die im Gesetz verankert werden soll, ist die Einführung einer staatlichen Garantie für Leihgaben von Kunstwerken für Ausstellungen. Kulturminister Dostál zufolge ist dies eine in der Welt übliche Praxis, durch die Versicherungskosten gespart werden.

Tschechische Außenhandelsbilanz wies im Mai einen Überschuss aus

Die tschechische Außenhandelsbilanz hat im Mai einen Überschuss in Höhe von fast 6 Milliarden Kronen (knapp 200 Mio. Euro) ausgewiesen. Es handelt sich dabei um das beste im Mai erreichte Resultat in der Geschichte der Tschechischen Republik. Erfolgreich waren vor allem Exporte von Computertechnik. Die Angaben wurden am Donnerstag vom Tschechischen Amt für Statistik veröffentlicht. Industrie- und Handelsminister Milan Urban erklärte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, dass das Resultat des tschechischen Außenhandels noch besser wäre, wenn sich darauf nicht die hohen Erdölpreise und das niedrigere Wirtschaftswachstum auswirken würden. Trotzdem sei, so Urban, der tschechische Außenhandel in einer guten Lage. Der Minister sagte des Weiteren, man brauche nicht zu befürchten, dass sich tschechische Waren auf dem Weltmarkt nicht durchsetzen würden.

Neuer deutscher Botschafter in Prag ist Helmut Elfenkämper

Zum neuen deutschen Botschafter in der Tschechischen Republik wird Helmut Elfenkämper ernannt, der bisher deutscher Gesandter in Paris war. Der neue Botschafter weilt bereits seit Montag in Prag. Offiziell wurde er jedoch noch nicht in sein Amt eingeführt.

Tschechen: Slowakei und Frankreich sind die sympathischsten Länder

Die Slowakei und Frankreich sind nach Meinung der Tschechen die sympathischsten Länder. Wenn sich die Tschechen für ein Land entscheiden müssten, in dem sie außer Tschechien leben möchten, würden sie die Slowakei und Frankreich wählen. Dies geht aus Meinungsumfragen hervor, die von der Gesellschaft Median für die Tageszeitung Mladá fronta Dnes durchgeführt wurden und deren Resultate am Donnerstag veröffentlicht wurden. Auf einer Sympathieskala lag die Slowakei an erster Stelle vor Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien. Als weniger attraktiv werden dagegen Russland und China empfunden.

Japanischer Trickfilmregisseur Kawamoto wird in Karlovy Vary ausgezeichnet

Der 80jährige japanische Trickfilmregisseur Kihatschiro Kawamoto ist am Donnerstag von der tschechischen Vizekulturministerin Petra Smolíková mit der Medaille "Artis Bohemiae Amicis" (Freunde der tschechischen Kunst) ausgezeichnet worden. Die Medaille wurde dem Regisseur beim Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary verliehen. Kawamoto erinnert sich bis heute an die Jahre 1963-64, als er im Prager Trickfilmstudio bei Jirí Trnka studierte, und bezeichnet diese als "die schönsten Jahre seines Lebens".