Täglicher Nachrichtenüberblick

Tschechischer Staat bereit zu Kreditgarantie für Smartwings

Der tschechische Staat ist bereit zu Kreditgarantien für die Fluggesellschaft Smartwings. Die Höhe könnte zwischen 500 und 900 Millionen Kronen (zwischen 18,5 und 33,3 Millionen Euro) liegen, sagte Verkehrsminister und Vizepremier Karel Havlíček am Samstag nach Gesprächen mit einem Expertenteam von Staatspräsident Miloš Zeman auf Schloss Lány / Laan.

Havlíček nannte zwei Bedingung für die Garantien: Smartwings müsse sich in ČSA (Czech Airlines) umbenennen sowie die bisherigen 2500 Angestellten weiter beschäftigen. Am Donnerstag hatte die Leitung der Fluggesellschaft gewarnt, dass Smartwings ohne staatliche Hilfen nicht mehr konkurrenzfähig sein könnte. Auch die Internationale Luftverkehrsvereinigung (IATA) forderte die tschechische Regierung auf, den Flugverkehr im eigenen Land zu unterstützen.

Gesundheitsminister kündigt für Montag weitere Lockerungen an

Gesundheitsminister Adam Vojtěch (parteilos) hat am Freitagabend weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Tschechien angekündigt. Diese betreffen unter anderem die Mundschutzpflicht und die Ausrichtung von Massenveranstaltungen.

Demnach sind ab Montag im Freien auch dann hierzulande keine Mundschutzmasken mehr vorgeschrieben, wenn man sich näher als zwei Meter kommt. In Gebäuden und in öffentlichen Verkehrsmitteln würden die Masken aber noch eine Weile nötig bleiben, sagte Vojtěch.

Zudem sind ab Montag bis zu 2500 Besucher bei Veranstaltungen möglich, falls diese in Gruppen von maximal 500 Menschen eingeteilt werden können. Damit könnten erstmals Zuschauer in Fußballstadien gelassen werden, wenn sie auf mehrere Sektoren aufgeteilt würden, bestätigte der Gesundheitsminister in einem Interview für die Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks.

Tausende Menschen demonstrieren gegen Kiesabbau in Südmähren

Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag bei einem Protestmarsch gegen den geplanten Kiesabbau in Südmähren zwischen Moravský Písek und Uherský Ostroh demonstriert. Die Gegner des Vorhabens befürchten die Verunreinigung eines nahen Trinkwasserreservoirs, das als fünftgrößtes in Tschechien gilt. Das Umweltministerium hat vor kurzem grünes Licht gegeben für die Schottergrube. Einige Kommunen wollen deswegen klagen.

An dem Protestmarsch nahmen auch einige Politiker teil, so unter anderem Arbeits- und Sozialministerin Jana Maláčová (Sozialdemokraten), die Senatorin Anna Hubáčková (Christdemokraten) und der südmährische Kreishauptmann Bohumil Šimek (parteilos).

Tschechien plant Corona-Hilfsprogramm für Musik und Theater

Das tschechische Industrie- und Handelsministerium arbeitet derzeit an einem Corona-Hilfsprogramm, um unabhängige Musik- und Theaterprojekte zu unterstützen. Dabei sollen bis zu einer Milliarde Kronen (37 Millionen Euro) bereitgestellt werden, wie Vertreter der Kulturinitiative „Tschechische Musikgemeinde“ (Česká obce hudební) bekanntgaben.

Laut dem Industrie- und Handelsministerium soll das Programm in den nächsten Wochen der Regierung zur Beurteilung vorgelegt werden. Für öffentlich geförderte Kultur-Institutionen hat das Kabinett bereits im April 1,07 Milliarden Kronen an Hilfsgeldern bewilligt. Unabhängige Künstler kritisierten danach Kulturminister Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten), dass er nicht auch an sie gedacht habe.

Kundgebung gegen Rassismus in Prag

Rund 300 meist junge Menschen haben am Samstag in Prag gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Laut tschechischen Presseberichten war ein Großteil der Teilnehmer ausländischer Herkunft. Bei der abschließenden Kundgebung vor der US-amerikanischen Botschaft machten einige Redner auch auf den Rassismus in Tschechien aufmerksam.

Die Demonstration wurde aus Solidarität mit der amerikanischen Bewegung „Black Lives Matter“ (Schwarze Leben zählen) veranstaltet. Diese Bewegung ist nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd im Mai entstanden, der Opfer polizeilicher Gewalt wurde.

Umweltminister möchte Besucherzahlen in tschechischen Nationalparks beschränken

Das tschechische Umweltministerium möchte die Besucherzahlen in den Nationalparks des Landes beschränken. Eine entsprechende Regelung sei ab kommendem Jahr geplant, berichtete die Tageszeitung Mladá fronta Dnes am Samstag. Demnach wird darüber diskutiert, dass Besucher vorab Tickets kaufen müssten.

Laut Umweltminister Richard Brabec (Partei Ano) helfen die geplanten Beschränkungen sowohl der Natur, als dass sie auch das Besuchserlebnis erhöhen. Außerdem kämen Eintrittsgelder den Schutzvorhaben zugute, so der Ressortchef.

Das Wetter am Sonntag, 14. Juni

Am Sonntag ist es in Tschechien zunächst meist stark bewölkt. Zunächst kommt es vor allem im Südwesten des Landes zu Schauern und teils heftigen Gewittern, im weiteren Tagesverlauf aber auch im Rest des Landes. Später am Abend lockern im Nordosten Tschechiens die Wolken wieder auf. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 22 bis 26 Grad Celsius.