Wallfahrtsort: Heiligenberg bei Olmütz
Der Svatý Kopeček / Heiligenberg liegt etwa fünf Kilometer nordöstlich von Olomouc / Olmütz, er ist das Ziel unzähliger Pilger und Liebhaber des Barock. 1995 wurde der Wallfahrtsort von Papst Johannes Paul II. besucht.
Die Geschichte des Wallfahrtsortes begann Anfang des 17. Jahrhunderts: Der wohlhabende Olmützer Weinhändler Jan Andrýsek (1595-1673) machte damals sein Gelübde wahr und ließ nach ener Vereinbarung mit den Mönchen des Prämonstratenserklosters Hradisko / Hradisch in Olmütz auf einem Hügel oberhalb von Olmütz eine kleine Kapelle anlegen. Die Kapelle auf dem sogenannten Heiligenberg wurde schnell zum Ziel von Pilgern aus der weiteren Umgebung. Schrittweise wurde sie zur Basilika Mariä Heimsuchung umgebaut. 1748 besuchte Kaiserin Maria Theresia den Wallfahrtsort. 1784 wurde im Zuge der Josephinischen Reformen das Kloster Hradisch und das Priorat Heiligenberg aufgelöst. Die Ordensbrüder kehrten erst 1846 dorthin zurück, damals übernahmen die Prämonstratenser von Strahov den Wallfahrtsort und kümmerten sich fortan um diesen.
Kommunisten entweihen die Pilgerstätte
Nachdem die Kommunisten die Macht in der Tschechoslowakei übernommen hatten, wurden 1950 die Priester und Ordensschwestern von Heiligenberg in ein Internierungslager verschleppt. Die Klostergebäude dienten fortan profanen Zwecken. Aus dem Namen wurde sogar das Wort Svatý (heilig) entfernt, es blieb nur noch Kopeček (Berg). Dies konnte die Gläubigen aber nicht von Besuchen des Wallfahrtsortes abhalten. Im April 1974 besuchte Kardinal Karol Wojtyla zum ersten Mal Heiligenberg. Bei seinem zweiten Besuch, dann bereits als Papst Johannes Paul II., im Jahr 1995 wurde die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung zur Basilika minor erhoben. Seit 2015 wird in der Basilika ein Reliquiar mit dem Blut des heiligen Johannes Paul II. aufbewahrt.
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