Statistikamt: Tschechien hatte 2019 die EU-weit geringste Arbeitslosigkeit

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Die Tschechische Republik hatte 2019 bereits das vierte Jahr in Folge die niedrigste Arbeitslosigkeit innerhalb der Europäischen Union. Die Quote lag bei 2,0 Prozent.

Arbeitsamt  (Foto: Mark Ahsmann,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 3.0)

Die zweitniedrigste Arbeitslosenquote verzeichnete Deutschland mit 3,2 Prozent, die höchste Griechenland mit 17,3 Prozent. Das geht aus den Daten hervor, die das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Montag in seinem Statistischen Jahrbuch veröffentlicht hat. Der EU-Durchschnitt lag vergangenes Jahr bei 6,3 Prozent für alle Mitgliedsländer und bei 7,5 Prozent für die Euro-Staaten.

Aus der Statistik geht des Weiteren hervor, dass die tschechische Wirtschaft 2019 stärker gewachsen ist als im Durchschnitt aller EU- wie auch Euro-Länder. Die tschechische Ökonomie verbuchte im vergangenen Jahr ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,6 Prozent. Die Durchschnittswerte in der EU und in der Euro-Zone lagen bei 1,5 Prozent beziehungsweise 1,3 Prozent. Die größte Steigerung beim BIP verzeichnete Irland mit 5,5 Prozent.

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Demgegenüber liegt der Lebensstand in Tschechien noch unter dem Schnitt der Union. Er nähert sich jedoch weiter an. Gemäß der Statistik stieg er im vergangenen Jahr auf 92 Prozent des EU-Durchschnitts, gemessen am Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Verhältnis zur Kaufkraftparität. 2018 hatte Tschechien bei 91 Prozent gelegen. Den geringsten Lebensstandard unter den 27 Mitgliedsländern hat Bulgarien mit 53 Prozent des EU-Durchschnitts.

Die Arbeitslosigkeit ist bisher in Tschechien auch in diesem Jahr auf einem niedrigen Niveau geblieben, und das trotz der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Den Experten zufolge tragen dazu die staatlichen Hilfspakete wesentlich bei, wie beispielsweise das Programm Antivirus, mit dem die Kurzarbeit ermöglicht wurde. Im September lag die Arbeitslosenquote im Land – basierend auf einer Arbeitskräfteerhebung des Statistikamtes – bei 2,8 Prozent. Die Analysten rechnen jedoch bis zum Jahresende mit steigenden Zahlen, auch weil die Hilfsprogramme des Staates auslaufen.