Tschechische Gemüseproduktion: leichter Rückgang in 2020
Die tschechische Gemüseproduktion für den eigenen Markt ist 2020 im Jahresvergleich leicht gesunken. Die Gemüsebauern bezeichnen das vergangene Jahr als durchschnittlich.
Ersten Schätzungen zufolge wurden im vergangenen Jahr 230.835 Tonnen Gemüse in Tschechien produziert. Das ist ein leichter Rückgang zu 2019, als es 232.082 Tonnen waren. Die Gemüsebauern hatten es in den zurückliegenden zwölf Monaten nicht leicht – sie mussten mit den Folgen der Corona-Pandemie und mit einem Preisverfall kämpfen.
Die Gesamtfläche für den Anbau von Gemüse, das für den Handel und die verarbeitende Industrie bestimmt ist, war im vergangenen Jahr 366 Hektar größer als im Jahr davor. Mehr Fläche stand vor allem für Brokkoli, Rettich, Kopfsalat, Zuckermais, Tomaten und Chinakohl zur Verfügung. Demgegenüber setzte sich der Trend fort, dass immer weniger Erbsen, Kürbisse, Blumenkohl, Kohlrabi und Rote Beete hierzulande produziert werden.
Der Hauptanteil der Marktproduktion von Gemüse entfiel auf Zwiebeln (50.649 Tonnen), gefolgt von Kopfsalat (39.657 Tonnen), Mohrrüben (23.968 Tonnen), Zuckermais (11.838 Tonnen), Einleggurken (11.476 Tonnen), Paprika (10.507 Tonnen) und Sellerie (9921 Tonnen).
Die vergangene Saison war für die einheimischen Gemüsezüchter sehr anstrengend. Wegen der Corona-Pandemie hatten sie Schwierigkeiten, ausreichend Arbeitskräfte zu finden. Ein großer Teil der Beschäftigten kommt aus dem Ausland. Diese Erntehelfer konnten aber zum Teil nicht oder erst verspätet einreisen. Die Lage besserte sich erst im Sommer, und zum Ende der Saison im Herbst war das Angebot an Arbeitskräften aufgrund des geringeren Ernteumfangs bereits wieder ausreichend.
2019 sind die Verbraucherpreise für Gemüse rapide gestiegen, und dies hauptsächlich wegen der niedrigen Ernte im Jahr zuvor in der Mehrzahl der europäischen Länder. Dieser Rückgang war durch eine anhaltende Dürre verursacht worden. Im vergangenen Jahr wirkte sich die Pandemie auf den internationalen Handel und Verbrauch aus, die Preise erhöhten sich vor allem bei Importgemüse. Nach der Ernte haben sie aber wieder zu sinken begonnen.