Tschechien importiert immer mehr Gemüse
Der Import von frischem sowie verarbeitetem Gemüse nach Tschechien steigt. Die negative Außenhandelsbilanz in diesem Bereich überstieg das zweite Jahr in Folge zwölf Milliarden Kronen (588,2 Millionen Euro). Dies geht aus den Daten des Tschechischen Statistikamtes hervor.
Das in Tschechien angebaute Gemüse deckt nur etwa 30 Prozent des einheimischen Verbrauchs. Das sagte der Vorsitzende des Verbandes der Gemüsebauern Böhmens und Mährens, Petr Hanka, am Freitag. Der Import von frischem und verarbeitetem Gemüse steigt langfristig. 2009 betrug er dem Statistikamt zufolge rund 9,3 Milliarden Kronen (364,7 Millionen Euro). Im vergangenen Jahr erreichte er schon 15,1 Milliarden Kronen (592,1 Millionen Euro). Die Bilanz des Gemüseexports aus Tschechien stieg von zwei Milliarden Kronen (78,4 Millionen Euro) im Jahre 2009 im vergangenen Jahr auf 2,9 Milliarden Kronen (114,5 Millionen Euro).
Den steigenden Import begründet Hanka mit einer erhöhten Nachfrage nach einem breiten Gemüsespektrum. Einige Sorten wie beispielsweise Blattgemüse, Bohnen oder Melonen könnten in Tschechien aus klimatischen Gründen nicht während des ganzen Jahres angebaut werden. Zudem bewege sich die Gemüseproduktion in den Treibhäusern auf einem niedrigen Niveau, so der Experte. Seinen Worten zufolge ist die Kapazität der Lager für die Marktversorgung im Winter und im Frühjahr nicht ausreichend.
Das meiste Gemüse wird aus Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen und Spanien importiert. Aus den Niederlanden und aus Spanien stammen vor allem Tomaten, Salatgurken, Paprika, Knoblauch, Karotten und Zwiebeln. Polnische Firmen liefern nach Tschechien Zwiebeln, Kohl, Radieschen, Blumenkohl und Kohlrabi.