World Music und Fusion von Korjen: Tanzbar und sehr weiblich
Korjen ist eine Band mit internationalem Flair. Ihre Musik ist von den Wurzeln der einzelnen Mitglieder geprägt und interpretiert auf sehr eigene Weise traditionelle Klänge aus Bulgarien, Polen und vom Balkan.
Korjen wurde vor mehr als zehn Jahren in Prag gegründet. Der Name ist das bosnische Wort für „Wurzel“, und er verweist auf den internationalen Background der einzelnen Mitglieder. Kern der Band sind drei Sängerinnen, die aus Polen, Bosnien und der Slowakei stammen – Ewa Żurakowska, Aida Mujačić und Svetlana Sarkisjan. Das Trio wird begleitet von den beiden tschechischen Musikern Marek Novotný und Jan Šikl.
Jede der Sängerinnen hat nicht nur Lieder ihrer Heimat ins Repertoire eingebracht, sondern sich auch von Studienreisen anderswohin inspirieren lassen. Somit weist die Musik von Korjen Einflüsse aus den Balkanländern und Bulgarien auf, aus Estland und Finnland oder aber aus Armenien, wo Svetlana Sarkisjan familiäre Wurzeln hat.
Die Songs von Korjen kombinieren World Music, Funk und Jazz. Die drei Sängerinnen selbst bezeichnen sie als „Ritual Fusion“, einer Art rituellen Mix, mit dem sie beständig nach neuen Ausdrucksmitteln für ihre Musik suchen.
Das aktuelle Album „Sabur“ hat die Band in nur wenigen Tagen aufgenommen. Dem ging aber eine lange und sorgfältige Vorbereitung voraus. Das zeigt sich schon im Albumtitel, denn „sabur“ bedeutet im Bosnischen „Geduld“ oder auch „Früchte der Geduld“. Aida Mujačić verarbeitet damit ihre Erlebnisse im Bosnienkrieg, als ihre Großmutter sie eben mit diesem Wort zu beruhigen versuchte.
An „Sabur“ hat sich auch der polnische Musiker Łukasz Szabat beteiligt. Er ist auf dem Album mit dem Saxofon sowie der armenischen Flöte Duduk zu hören. Andere Stücke, wie etwa „Zorjushka“, haben einen eher rockigen Charakter.
Die Corona-Krise verhindert derzeit Live-Auftritte von Korjen. Die Band nutzt die Zeit aber für die Arbeit an neuem Material. Dem sollen erneut traditionelle Melodien zugrunde liegen. Aber die Verarbeitung wird, so lassen die Musikerinnen verlauten, diesmal „etwas anders“ sein.