Zdeněk Liška – Meister der Filmmusik
Zdeněk Liška (1922-1983) gilt als der bedeutendste Autor tschechischer Filmmusik, nicht nur wegen des Umfangs seines Werks, sondern auch wegen seines einzigartigen musikalischen Denkens. Seine Kompositionen haben 160 Spielfilme sowie mehrere Hundert Kurzfilme und Arbeiten für das Fernsehen begleitet. Im März dieses Jahres hätte der Komponist seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Dieser Film sowie die Historiendramen „Marketa Lazarova“ und „Der Leichenverbrenner“, der Sci-Fi-Streifen „Ikarie XB 1“ oder aber Krimi-Fernsehserien wie etwa „Sündige Menschen der Stadt Prag“ und „Die 30 Fälle von Major Zeman“. Das sind nur ein paar Beispiele aus dem Schaffen des Komponisten Zdeněk Liška. Ohne seine Musik böten jene Filme, die zu den Juwelen des tschechischen Kinos gehören, kein solch starkes Erlebnis.
Die Musik, die er komponierte, vollendete Liška am Schneidepult. Er schnitt, beschleunigte und verlangsamte die meist orchestralen Aufnahmen auf den Bändern, um sie an die Dynamik des Plots anzupassen. Der Komponist wird oft für sein außergewöhnliches Gespür für die Story auf der Leinwand, ihren Charakter und den Rhythmus gelobt. Selbst die Regisseure wagten es nicht, Einwände gegen seine Kompositionen auszusprechen. Im Gegenteil: Liška hat mit seinen Änderungsvorschlägen zum Filmschnitt manchmal zum Erfolg des gesamten Streifens beigetragen.
„Er hat den Film besser verstanden als der Regisseur, der ihn gedreht hat“, sagte einmal Regisseur Jiří Krejčík, der wiederholt mit Liška zusammengearbeitet hat. Der weltberühmte Dirigent Herbert von Karajan wollte ihn sogar beauftragen, für die Berliner Philharmoniker ein Orchesterwerk zu schreiben. Liška lehnte mit den Worten ab, er komponiere nur für Bilder.