Semjon Bytschkow: Der Erfolgsdirigent der Tschechischen Philharmonie
Der Dirigent Semjon Bytschkow hat auf den Tag genau vor fünf Jahren seinen Vertrag als Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie unterzeichnet. Mit der Spielzeit 2018/19 trat er sein Amt an – mit Erfolg, denn sein Vertrag wurde unlängst verlängert.
Bytschkow wurde 1952 im damaligen Leningrad – dem heutigen Sankt Petersburg – geboren. Er wuchs als Kind jüdischer Eltern auf und wurde bereits früh als Dirigent ausgebildet. 1975 emigrierte er aus politischen Gründen in die USA, wo er weiter studierte und 1983 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. Ab Mitte der 1980er Jahre bis 1989 leitete er die Buffalo-Philharmoniker. Später ging er nach Frankreich und wurde dort Chefdirigent des Orchestre de Paris.
Seine Dirigentenlaufbahn führte Semjon Bytschkow auch nach Deutschland. 1998 bis 2003 leitete er das Orchester der Dresdner Semperoper, 1997 bis 2010 war er zudem Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters in Köln.
2016 wurde Bytschkow einer der Gastdirigenten der Tschechischen Philharmonie. Unter anderem studierte er Dvořáks 9. Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ ein. Sie wurde anlässlich des 80. Geburtsjubiläums von Václav Havel im Prager Konzerthaus Rudolfinum aufgeführt. Seinen Vertrag als Chefdirigent unterschrieb Bytschkow schließlich für die Dauer von fünf Jahren. 2018 trat er sein Amt an. Im September dieses Jahres wurde sein Vertrag um weitere fünf Jahre bis 2028 verlängert.
Zu den Aufnahmen, die Bytschkow mit der Tschechischen Philharmonie bisher eingespielt hat, zählen unter anderem zahlreiche Werke Pjotr Iljitsch Tschaikowskis und Antonín Dvořáks.
Wer die Tschechische Philharmonie unter ihrem Star-Dirigenten live erleben will, hat dazu in diesem Herbst nicht nur Gelegenheit in Prag, sondern auch in Deutschland. So wird das Ensemble in Essen, Köln, München sowie in der Hamburger Elbphilharmonie gastieren.