Tschechische Nationalbank verhängt Millionenstrafe für UniCredit Bank
Dem tschechischen Ableger der UniCredit Bank wurde von der Tschechischen Nationalbank (ČNB) eine Strafe von zehn Millionen Kronen (420.000 Euro) auferlegt. Der Grund ist die Erhebung von Gebühren bei vorzeitigen Hypothekenabzahlungen.
Wie aus dem Beschluss der ČNB hervorgeht, betrifft dieser Verstoß gegen das Gesetz für Verbraucherkredite etwa 1500 Kunden der UniCredit Bank. Über die Entscheidung berichtete das Portal Penize.cz und ordnete sie als bisher höchste Strafzahlung mit dieser Begründung in der Geschichte Tschechiens ein.
Die ČNB nahm die entsprechenden Kontrollen aufgrund von Kundenbeschwerden auf. Schon im Juli 2022 kamen die Inspekteure zu der Erkenntnis, dass die UniCredit Bank Czech Republic and Slovakia für 1497 Kunden, die eine vorzeitige Abzahlung von Wohnkrediten beantragt hatten, nicht die Zinsen gesenkt und so eine Mehrsumme von knapp 42,37 Millionen Kronen (1,76 Millionen Euro) eingenommen hat. Die betreffenden Anträge der Kunden stammten aus der Zeit zwischen dem 8. März 2019 und 4. Dezember 2020. Der Beschluss der ČNB ist seit Mitte Dezember 2022 rechtskräftig.
Nach dem tschechischen Gesetz für Verbraucherkredite hat der Kunde im Falle einer vorzeitigen Hypothekenabzahlung Anspruch auf die Senkung der Zinsen und weiterer Gebühren. Der Gläubiger, zum Beispiel eine Bank, hat wiederum Anspruch auf Ersatz für die Kosten, die durch die vorzeitige Abzahlung anfallen. Deren Höhe ist allerdings streitbar.
In einem ähnlichen Fall hat die ČNB bereits im vergangenen Sommer eine Strafe von 7,5 Millionen Kronen (310.000 Euro) gegen die tschechische Komerční banka (Kommerzbank) verhängt.