Grünes Wunder des Barock: der Vrtba-Garten
Vom Vrtba-Garten auf der Prager Kleinseite heißt es, er sei einer der schönsten Barock-Gärten nördlich der Alpen.
Der terrassenartige Garten italienischen Typs wurde für den Burggraf der Prager Burg, Graf Johann Josef von Wrtba, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt. Der Kunsthistoriker Jan Štěpánek beschrieb gegenüber den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks, worin die Bedeutung des Gartens beruht:
„Im Garten findet man die bedeutendsten Namen der Barockkunst an einem Ort. Das Ensemble wurde von František Maximilián Kaňka entworfen, einem der bedeutendsten böhmischen Architekten jener Zeit. Wichtig sind die Fresken von Václav Vavřinec Reiner im Gewölbe der Sala terrena. Und die Skulpturen für den Garten schuf Matthias Bernhard Braun.“
Der Eingang liegt in der Karmelitská-Straße auf der Prager Kleinseite. Das Areal hat drei Terrassen, die über Treppen miteinander verbunden sind.
„Der Garten wurde wie eine Theatervorstellung angelegt. Die drei Stockwerke stehen für drei Akte, und die Treppen sind die Zwischenspiele zwischen den einzelnen Akten“, so der Verwalter des Gartens, Osman Ouahdjina, in einer Sendung aus dem Archiv des Tschechischen Rundfunks.
Von oben lassen sich die Ornamente im Gartenparterre begutachten, sie sind aus Buchsbäumen gepflanzt:
„Zwischen den Buchsbäumen befinden sich Blumenbeete. Im Frühjahr pflanzen wir Tulpen in vier oder fünf Farbkombinationen und später Begonien, meist in zwei oder drei Farben. Wenn man ein wenig höher steigt, gelangt man in den Entspannungsbereich. Hier sieht man einen Laubengang aus Hainbuchen mit Parkbänken, auf denen man sich ausruhen, die Schönheit des Gartens und seine Stille genießen kann. Begleitet ist dies nur vom Plätschern des Wassers und dem Gesang der Vögel aus der Voliere.“
Von der obersten Terrasse bietet sich zudem eine der schönsten Aussichten auf die Kleinseite und den Hradschin.
„Das ist das i-Tüpfelchen des Gartens. Von hier aus hat man einen schönen Blick nicht nur auf den Garten, sondern auch auf die Prager Burg, die St.-Nikolaus-Kirche oder die Prager-Jesulein-Kirche. Kurzum, man kann von hier die Kleinseite und auch ganz Prag sehen.“
Der Vrtba-Garten wurde nach der Samtenen Revolution umfangreich restauriert. Heutzutage ist er besonders bei Brautpaaren beliebt, es werden Gartenfeste dort veranstaltet, abendliche Führungen bei festlicher Beleuchtung angeboten oder auch Kammerkonzerte. In der Galerie, die zum Garten gehört, sind regelmäßig Ausstellungen tschechischer und ausländischer Künstler zu sehen.
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