Grünes Versteck im Herzen der Metropole: Der Franziskanergarten

Franziskanergarten

Diese grüne Oase liegt nur wenige Schritte vom Wenzelsplatz entfernt. Wenn man sie aber nicht kennt, geht man leicht an ihr vorbei. Gemeint ist der Franziskanergarten. Er bietet einen grünen Zufluchtsort mitten im Zentrum der Stadt.

Sie suchen einen Ort der Ruhe im Stadtzentrum von Prag? Einer der schönsten öffentlichen Gärten liegt mitten im Herzen der Metropole, zwischen dem Wenzelsplatz und dem Jungmannplatz. Hier können Sie auf einer Bank sitzen, ein Buch lesen oder mit Ihren Kindern spielen. Es ist der Franziskanergarten.

Foto: Anton Kajmakov,  Radio Prague International

Er wurde im Zuge des Baus der Prager Neustadt im 14. Jahrhundert angelegt. Als Klostergarten wurde er von den Karmelitern gegründet, in unmittelbarer Nähe zur Maria-Schnee-Kirche. Ab 1604 gehörte der Garten dem Orden der Franziskaner, deren Namen er bis heute trägt. Ein Pavillon, Obstbäume und Blumenbeete verweisen auf die früheren Besitzer des Gartens: Die Karmeliter und Franziskaner bauten hier einst Kräuter und Gewürze an.

In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Franziskanergarten für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sein heutiges Erscheinungsbild stammt von Anfang der 1990er Jahre und wurde nach dem Entwurf von Otakar Kuča geschaffen. Die Komposition des Franziskanergartens werde durch drei Kapellen und den Eingang ins Kloster bestimmt, so der inzwischen bereits verstorbene Landschaftsarchitekt.

Foto: Anton Kajmakov,  Radio Prague International

Anlässlich seiner retrospektiven Ausstellung im Jahr 2011 blickte Kuča in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks auf die Arbeit am Franziskanergarten zurück:

„Ich wurde schon zu kommunistischen Zeiten damit beauftragt. Mein Vorbehalt war, dass alle unsinnigen politischen Parolen aus dem Garten verschwinden müssen. Der Prager Hauptarchitekt versprach mir dies damals, und daher entwarf ich die jetzige Lösung. Die Stadtführer wollten von mir, dass ich eine direkte Diagonale vom Tor an der Alfa-Passage zum Jungmannplatz entwerfe. Das habe ich jedoch abgelehnt und verhindert, wobei ich mitten im Garten einen kleinen Kräutergarten anlegen ließ. Der Weg für die Fußgänger hat die Form eines Eishockeyschlägers und ist nur sieben Meter länger als die Diagonale.“

In der Richtung vom Wenzelsplatz betritt man den Garten durch ein Metalltor. Auf diesem sind 24 Reliefs von Karel Císařovský zu sehen, sie zeigen Szenen aus dem Leben des Heiligen Franziskus. In dem Garten finden sich zahlreiche weiße Parkbänke, über die sich Rosenbögen wölben. Die Rasenflächen sind von niedrigen Hecken aus Eiben gesäumt. Zudem gibt es im Garten auch einen Kinderspielplatz mit mehreren Spielgeräten.

Foto: Anton Kajmakov,  Radio Prague International

Im Sommer bietet das Wasser aus dem Brunnen von Stanislav Hanzlík eine angenehme Erfrischung. Die Skulptur darauf zeigt einen Jungen mit einer Muschel. Ein weiteres bildhauerisches Werk, das den Garten schmückt und aus dem Wasser spritzt, sind drei tanzende Feen von Josef Klimeš. Architekt Kuča:

„Ich liebe Wasser und habe mich in allen meinen Projekten bemüht, es zu verwenden. Im Franziskanergarten sind es eben die Trinkbrunnen.“

Der Garten ist im Sommer täglich von 7 bis 22 Uhr geöffnet, ab Mitte September dann von 7 bis 20 Uhr. Die Öffnungszeiten im Winter sind von 8 bis 19 Uhr.

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