Stürmer für die Bundesliga: Fußballer Čvančara bei Gladbach vorgestellt
In letzter Zeit sind verstärkt tschechische Stürmer in die deutsche Fußball-Bundesliga gewechselt. Nun hat Borussia Mönchengladbach den Trend fortgesetzt und Tomáš Čvančara von Sparta Prag verpflichtet.
Der 22-jährige tschechische Nationalstürmer Tomáš Čvančara hat vor ein paar Tagen bei Borussia Mönchengladbach einen Fünfjahresvertrag unterschrieben. Er kommt vom tschechischen Meister Sparta Prag. Seine Bilanz dort kann sich sehen lassen. In 49 Pflichtspielen für das Team aus der Goldenen Stadt erzielte er 24 Tore. Im Video von Gladbach betont Čvančara, dass es für ihn – wie für alle jungen Spieler – ein Traum gewesen sei, in eine der stärksten Ligen der Welt zu wechseln. Er habe auch noch andere Angebote gehabt, aber sich für die Borussia entschieden, weil er ein großes Interesse vonseiten des Vereins verspürt habe, so der Angreifer weiter.
Anfang vergangenen Jahres war Tomáš Čvančara vom FK Jablonec zu Sparta gewechselt. Schnell wurde er zu einem der Leistungsträger beim tschechischen Rekordmeister. Seit diesem Jahr ist er auch Nationalspieler, und gleich im ersten Spiel erzielte er sogar den ersten Treffer für sein Land. Und zwar traf Čvančara im EM-Qualifikationsspiel im März gegen Polen zum zwischenzeitlichen 2:0 für Tschechien.
Für den Stürmer ist Gladbach übrigens nicht das erste Engagement im Ausland. 2019 stand er als Jugendlicher bereits bei Empoli unter Vertrag und lief für die U 19 des italienischen Klubs auf. Nun also die Bundesliga. Die Wechselsumme soll laut deutschen Medien bei über zehn Millionen Euro liegen.
Unter anderem beobachtet Ex-Nationalspieler Milan Fukal den Werdegang von Tomáš Čvančara. Der frühere Verteidiger ist selbst von 2004 bis 2006 für Borussia Mönchengladbach aufgelaufen und sagte in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks:
„Mit Sicherheit bekommt Tomáš bei Gladbach seine Chance, auf der anderen Seite wird er auch unter Druck stehen. Denn angesichts des Preises liegen die Ansprüche hoch. Aber Tomáš ist für sein Selbstbewusstsein bekannt. Und bei solch einem Wechsel ist das nicht das Schlechteste.“
Tomáš Čvančara soll bei Gladbach den abgewanderten Stürmer Marcus Thuram ersetzen. Im Video des Vereins präsentiert sich der Neuzugang als schneller, hochgewachsener und treffsicherer Spieler. Allerdings ist er auch schon das eine oder andere Mal übers Ziel hinausgeschossen. Als Sparta im April in Pardubice / Pardubitz spielte, tat Čvančara seinen Unmut kund, als er vorzeitig ausgewechselt wurde. Trainer Brian Priske schickte ihn daraufhin in die Kabine. Milan Fukal rät dem jungen Spieler daher, sich in Deutschland zu mäßigen:
„Ich kann nicht empfehlen, dass er sich dort als der große Macker präsentiert, der nun alles ändern wird. Da ist eher Demut angebracht. In menschlicher Hinsicht dürfte ihm das Engagement aber helfen und ihn weiterbringen“, so der 48-Jährige, der über 100 Bundesligaspiele auf seinem Konto hat und weiß, wovon er spricht.
In jedem Fall sind derzeit tschechische Fußballspieler in Deutschland wieder stärker gefragt. Zwar handelt es sich nicht um die ganz großen Transfers wie noch bei Tomáš Rosický und Jan Koller. Aber gerade Patrik Schick von Bayer Leverkusen hat die Aufmerksamkeit der Bundesliga-Bosse erneut aufs Nachbarland gelenkt, und besonders auf die Stürmer von dort. So ist jetzt im Sommer auch Václav Černý zum VfL Wolfsburg gewechselt, und bereits zur vergangenen Saison schloss sich Adam Hložek von Sparta Prag dem Team von Patrik Schick an, also Leverkusen. Insgesamt stehen derzeit sieben tschechische Fußballer in den Kadern der deutschen Erstligisten. Außer den genannten sind das noch Verteidiger Pavel Kadeřábek von Hoffenheim, Torhüter Jiří Pavlenka von Werder Bremen und Alex Král, der vom Absteiger Schalke zu Union Berlin gewechselt ist.
