Zahl leerstehender Wohnungen in Tschechien deutlich angestiegen
Immer mehr Wohnungen in Mietshäusern stehen hierzulande leer. 2021 lag die Gesamtzahl bei rund 200.000. Dies bedeutet einen Anstieg um 40 Prozent seit 2011, wie aus einer Studie des Ministeriums für Regionalentwicklung hervorgeht.
Die Daten Zahlen beruhen auf den Ergebnissen der letzten Volkszählung in Tschechien, die das Statistikamt bearbeitet hat. Laut dem Ministerium dienen die leerstehenden Wohnungen entweder als Investitionsobjekte, werden kurzfristig vermietet oder sind derzeit aus technischen Gründen nicht bewohnbar.
„Die Zahl der leerstehenden Wohnungen in Mietshäusern entspricht im Grunde jener der neu gebauten Wohnungen Einheiten im Zehnjahres-Zeitraum. Dies verschärft die Wohnkrise deutlich, weil diese Wohnungen Wohnungen einfach auf dem Markt fehlen. Für mich ist das ein weiterer Beweis, dass allein der Neubau nicht zu mehr bezahlbaren Unterkünften auf dem Markt führt“, sagte Regionalentwicklungsminister Ivan Bartoš (Piraten).
Gemäß der Volkszählung gab es 2021 insgesamt 860.000 leerstehende Wohnungen in Tschechien. Dies bedeutete eine Verdoppelung gegenüber 1991. Rund 70 Prozent dieser Wohnungen befinden sich in Einfamilienhäusern. Die Experten des Ministeriums schätzen den tatsächlichen Leerstand allerdings auf 577.000 Wohneinheiten, davon 200.000 in Mietshäusern und 377.000 in Einfamilienhäusern. Die restlichen 273.000 Wohnungen gelten als nur vorübergehend leerstehend, weil sie von den Eignern teilweise genutzt werden oder ihnen als Ferienwohnungen dienen.
