Pioniere des Progressive Rock in der Tschechoslowakei: The Rebels
Nur eine einzige Platte haben sie in ihrer großen Zeit zu Ende der 1960er Jahre aufgenommen: The Rebels. Doch die Band aus der Tschechoslowakei tourte sogar in Westdeutschland und wurde in der Folge zur Pionierin des Progressive Rock in ihrer Heimat.
Gegründet wurde die Band 1967 vom Sänger Jiří Korn, der in den 1970er Jahren auch in der DDR berühmt wurde, und vom Bassgitarristen Svatopluk Čech. Ihr ursprüngliches Repertoire war US-amerikanischer Westcoast-Rock und britischer Merseybeat. Vor allem coverten die Rebels die Songs von The Mamas and the Papas. In ihrem Gründungsjahr siegten sie beim ersten tschechoslowakischen Beat-Festival in der Kategorie „Entdeckung des Jahres“. 1968 kam dann das erwähnte Debütalbum heraus. Die Zusammenstellung der Songs ist interessant. Denn auf der ersten Seite befinden sich Stücke der Rockoper „Šipková Růženka“, die auf Märchenthemen beruhen und zusammen mit einem Orchester eingespielt wurden. Für die zweite Seite aber setzten die Mitglieder der Band durch, die Coverversionen ihrer liebsten Vorbilder aufzunehmen.
Tour durch Westdeutschland
Nach der Einspielung des Albums gingen The Rebels im Herbst 1968 auf eine Tour durch Westdeutschland, Polen und Österreich. Das geschah bereits in veränderter Formation als Trio. Sänger Jiří Korn hatte sich das Bassspiel beibringen lassen, seine Partner waren nun der Gitarrist Zdeněk Juračka und der Schlagzeuger Karel „Káša“ Jahn. Und ihre Musik wurde härter, man orientierte sich am aufkommenden Hardrock von Cream und schrieb eigene Songs. 1970 fiel die Besetzung auseinander, als Korn sich der Band Olympic anschloss und wenig später eine Solo-Karriere startete.
1991, also zwei Jahre nach der politischen Wende in der Tschechoslowakei, taten sich die Rebels wieder zusammen. Als Trio gab man eine Serie Konzerte. Eine längere Reunion kam dann 1999, wobei sogar ein neues Album aufgenommen wurde. Bis 2007 trat das Trio dann regelmäßig auf, bevor das endgültige Ende kam.
