Tschechische Philharmonie in der Carnegie Hall – Höhepunkt des Jahres der tschechischen Musik
Zahlreiche Opernvorstellungen, Konzerte sowie Ausstellungen wurden bisher im Rahmen des Jahres der tschechischen Musik veranstaltet. Michal Medek leitet das Projekt für die Tschechische Philharmonie. Nach der Pressekonferenz des Orchesters entstand am Montag das folgende Gespräch mit dem Projektleiter.
Herr Medek, Sie sind für das Projekt des Jahres der tschechischen Musik verantwortlich. Das Jahr nähert sich langsam dem Ende. Welche Bilanz ziehen Sie?
„Es ist schwer, schon jetzt die Veranstaltungen zusammenzufassen, weil wir noch nicht ganz am Ende sind. Es ist aber durchaus beachtenswert, was alles stattfand. Mich freut sehr, dass viele Veranstalter daran teilgenommen haben. Auf der Website des Jahres der tschechischen Musik ist ein Kalender zu finden, in dem rund 1500 Veranstaltungen aufgelistet sind. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei Bedřich Smetana und seinem 200. Jubiläum gewidmet. An einigen Orten in der Tschechischen Republik erklangen alle Smetana-Opern. Das waren Ostrau und Pilsen sowie Litomyšl, wo diese Werke während des dortigen Musikfestivals aufgeführt wurden. Zudem wurden an mehreren weiteren Orten die Opern in Premieren von Neuproduktionen gezeigt. Nicht nur Bedřich Smetana ist jedoch gefeiert worden, sondern auch Werke von weiteren tschechischen Komponisten wurden häufig aufgeführt. Außerdem reicht Smetanas Musik bis in andere Genres hinein. Bei einem Metal-Festival in Ostböhmen wurde ein Song gespielt, der von den Melodien des Komponisten inspiriert war.“
Als ein Höhepunkt des Jahres gilt die bevorstehende Residenz der Tschechischen Philharmonie in der Carnegie Hall in New York. Was steht dort alles auf dem Programm?
„In New York gibt es Anfang Dezember drei Konzerte. Eine Residenz in der Carnegie Hall ist eine sehr bedeutende Veranstaltung, und sie ist eine große Ehre für die Tschechische Philharmonie. Bei unseren Auftritten wird hauptsächlich tschechische Musik erklingen. An den drei Tagen werden drei unterschiedliche Konzerte von Antonín Dvořák gespielt, das sind das Klavierkonzert, das Violinkonzert sowie das Cellokonzert. Und dazu gibt es immer eine weitere Komposition. Einmal ist es Mahler, einmal Janáčeks ,Glagolitische Messe‘ und einmal drei sinfonische Dichtungen von Smetanas Zyklus ,Mein Vaterland‘.“
In New York wird anlässlich des Jahres der tschechischen Musik auch eine Ausstellung gezeigt. Ist es dieselbe Ausstellung, die zuvor in Litomyšl zu sehen war?
„Ja, das Jahr der tschechischen Musik hat seine Botschafter. Es sind international renommierte tschechische Künstler. Zwei Fotografinnen, Štěpánka Stein und Vendula Mlejnská, haben diese Künstler fotografiert. Und die Ausstellung der Fotoportraits wurde zum ersten Mal in Litomyšl im Rahmen des dortigen Musikfestivals gezeigt. Demnächst wird die Ausstellung in der Bohemian National Hall in New York zu sehen sein.“
Wir haben schon gesagt, dass das Jahr noch nicht zu Ende ist. Gibt es – neben der Residenz der Tschechischen Philharmonie in der Carnegie Hall – noch weitere Veranstaltungen im Rahmen des Jahres der tschechischen Musik?
„Durchaus, so rückt das Festival ,Janáčeks Brünn‘ näher. Dort findet die Premiere einer Neuproduktion von Janáčeks Oper ,Die Ausflüge des Herrn Brouček‘ statt. Das Werk wird nicht so oft gespielt. Dann freuen wir uns noch auf die bevorstehende Premiere der Oper ,Šárka‘ von Zdeněk Fibich im Prager Nationaltheater. Und schließlich hat im Mährisch-Schlesischen Nationaltheater in Ostrau bald die Oper ,Šarlatán‘ von Pavel Haas Premiere.“