Nordmähren wird vom EU-Beitritt Tschechiens profitieren

Beskydy

Am Montag fand in der nordmährischen Stadt Krnov eine Konferenz über den EU-Beitritt der Tschechischen Republik statt. Hauptthema waren die ländlichen Gebiete Nordmährens, die zu den am wenigsten entwickelten Gebieten Tschechiens gehören und die höchste Arbeitslosenrate im Land aufweisen. Mehr über die Konferenz erfahren Sie nun von Dagmar Keberlova.

Beskydy
Der EU-Beitritt werde gerade dem nordmährischen Landkreis, der am bevölkerungsreichsten ist, einen sicheren Profit bringen. Paradoxerweise gerade deshalb, weil es hier eine hohe Arbeitslosenrate gebe, sagte der Landeshauptmann dieses Kreises, Evzen Tosenovsky. Arbeitslosigkeit sei ein sehr starkes Argument, weil Projekte aus Regionen mit hoher Arbeitslosenrate Priorität bekämen. Große Chance sieht Tosenovsky für die Gebirgsregionen Jeseniky und Beskydy, die historisch sehr unterentwickelt seien. Die meisten Teilnehmer haben sich Herrn Jaroslav Vrzal, dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Krnov zufolge, dafür interessiert, was der tschechische EU-Beitritt diesen Regionen finanziell bringen werde. Aus der Diskussion, die Bestandteil der Konferenz war, sei ersichtlich, dass die Bürger des Landkreises dem Beitritt gegenüber eher positiv eingestellt sind. Auf der anderen Seite seien sich alle im klaren darüber, dass sie sich sehr gut vorbereiten müssen, um die finanziellen Mittel der Europäischen Union nach dem Beitritt auch schöpfen zu können. Vizebürgermeister Vrzal fragte ich, wie seiner Meinung nach das für Juni geplante EU-Referendum über den Beitritt in seiner Region ausgehe:

"Das ist schwierig zu beantworten - aus dem grund, weil der Mährisch-Schlesiche Landkreis in zwei Hauptregionen unterteilt ist. Erstens ist es die Region um Ostrava, die eine schwierige Situation durchlebt, weil es ein Industrie und Bergbaugebiet ist und die Arbeitslosenrate sehr hoch ist. Auf der anderen Seite sind es ländliche Gebiete, die auch mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, weil einige Gemeinden eine Arbeitslosenrate um die 38 Prozent aufweisen. Trotzdem erwarten die Menschen Unterstützung von der EU und positive Auswirkungen der Erweiterung. Wenn ich schätzen sollte, dann glaube ich, dass an die 75 bis 80 Prozent unserer Bürger im Referendum für den EU- Beitritt stimmen werden."

Soweit der Vizebürgermeister der Stadt Krnov, Jaroslav Vrzal, mit dem wir über die Konferenz zum EU-Beitritt Tschechiens gesprochen haben.