Ombudsfrau kritisiert Zustände auf tschechischen Ausnüchterungsstationen

Ombudsfrau Anna Šabatová hat die Zustände auf den Ausnüchterungsstationen in tschechischen Krankenhäusern kritisiert. Häufig fehle medizinisches Personal oder die ärztliche Betreuung sei nicht ausreichend, und unangemessen häufig würden Zwangsmittel verwendet. In einigen Einrichtungen müssten die Klienten zudem nach der Einlieferung übertrieben hohe Summen zahlen, diese überstiegen sogar die Preise in Luxushotels, so Šabatová. Insgesamt 18 Ausnüchterungsstationen bestehen in Tschechien. Anders als die entsprechenden Zellen in Deutschland, sind diese Stationen nicht bei der Polizei untergebracht, sondern in Kliniken.

Das Büro der Ombudsfrau hatte in den zurückliegenden Monaten sechs der Stationen kontrolliert, und zwar in Prag, Ostrava / Ostrau, Plzeň / Pilsen, Liberec / Reichenberg, Karviná / Karwin und Kroměříž / Kremsier.

Autor: Till Janzer