OSZE-Beobachter in Ukraine frei – Tscheche schildert Gefangenschaft

Die Militärbeobachter der OSZE, die tagelang von prorussischen Milizen im Osten der Ukraine festgehalten wurden, sind am Samstagvormittag freigekommen. Zuletzt hatte sich der russische Sondergesandte Wladimir Lukin für die sieben Männer eingesetzt, zu denen auch ein Tscheche gehört, neben vier Deutschen, einem Dänen und einem Polen. Oberstleutnant Josef Přerovský beschrieb am Samstagnachmittag gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen die Gefangenschaft in der Stadt Slawjansk. Die ersten zwei Tage hätten sie unter ständiger Bewachung in einem Keller verbracht. Am schlimmsten seien die ersten acht Stunden gewesen, so Přerovský. Diese Zeit hätten sie mit verbundenen Augen und an den Händen gefesselt verbracht. Erst danach seien sie losgebunden worden und hätten sich im Keller auch bewegen dürfen.

Der Milizenführer und selbsternannte Bürgermeister von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarjow, hatte die Geiseln vor der Weltöffentlichkeit als „seine Gäste“ bezeichnet. Die Freilassung begründete Ponomarjow mit der Angst um die Sicherheit der Beobachter wegen der Angriffe ukrainischer Truppen in den vergangenen Tagen. Die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) waren unter deutscher Führung bei einer Inspektion der ukrainischen Streitkräfte, als sie am 25. April von den prorussischen Milizen festgesetzt wurden.

Autor: Till Janzer