Ota-Pavel-Museum in Bustehrad feiert 1. Geburtstag
Eine Geburtstagsfeier wurde letzte Woche im mittelböhmischen Städtchen Bustehrad veranstaltet. Das Geburtstagskind, das gerade ein Jahr alt geworden ist, war jedoch keine lebende Person, sondern ein Museum: das "Ota-Pavel-Museum im Rott-Haus in Bustehrad".
Das Museum dokumentiert das Leben und Werk des Schriftstellers und Journalisten Ota Pavel, der vor genau 30 Jahren, am 31. März 1973 gestorben ist. Eben an Bustehrad, wo er seine Kindheitsjahre während des Zweiten Weltkriegs verlebte, erinnert er sich in mehreren seiner populären Erzählungen. Mit-Initiatorin der Gründung des Museums war Ivona Kasalicka:
"Die Idee entstand bei der Bürgervereinigung "Bustehrad sobe" ("Bustehrad sich selbst"), die im Jahre 2000 von einigen Bürgern aus Bustehrad gegründet wurde. Wir beteiligten uns im Jahre 2000 an den Feierlichkeiten anlässlich des nichterlebten 70. Geburtstags von Ota Pavel. In der hiesigen Grundschule trafen sich damals mehr als 300 Gäste und die ganze Familie von Ota Pavel, seine Söhne, Brüder und Verwandten. Nachdem diese Veranstaltung gelungen war, haben uns Ota Pavels Sohn Petr und seine Brüder Jiri und Hugo den Nachlass des Schriftstellers angeboten. Wir haben das natürlich begrüßt, weil ein Museum in Bustehrad fehlte."
Und so kam eine Ausstellung zustande, die über 600 Photos, Dokumente und persönliche Gegenstände Ota Pavels, einschließlich seines Schreibtisches, einiger Angelruten bzw. eines Bärs aus seiner Kindheit, zeigt. Im Laufe des vergangenen Jahres wurde das Museum, obwohl es nur am Wochenende geöffnet ist, von etwa 2,5 Tausend Besuchern besichtigt. Eine bunte Gesellschaft traf sich dort in der letzten Woche, als der Geburtstag gefeiert wurde. Als Ehrengäste wurden Sportler eingeladen, die mit Ota Pavel befreundet waren und als Protagonisten in seinen Erzählungen aus dem Sportmilieu auftreten. Der Skispringer Jiri Raska, die Fußballer Pluskal und Kucera und weitere lasen höchstpersönlich vor dem Publikum Erzählungen über sich selbst. Das Museum ist jedoch nicht die einzige Aktivität der Bürgervereinigung "Bustehrad sobe".
"Im vergangenen Jahr haben wir auch einen Pfad eröffnet, der die Geschichte zeigt. In Zusammenarbeit mit Kindern aus der Kunst-Grundschule haben wir keramische Tafeln gestaltet, in Zusammenarbeit mit einer Archäologin Texte über einzelne Stationen verfasst und mit finanzieller Hilfe der Stiftung Open Society Found diesen Pfad im Juni letzten Jahres feierlich eröffnet."
Soweit Ivona Kasalicka aus der Bürgervereinigung "Bustehrad sobe". Zu einem ausführlicheren Besuch nach Bustehrad laden wir Sie am kommenden Samstag in unserer Sendereihe "Reiseland Tschechien" ein.