Pakistan und Tschechien wollen wirtschaftliche Zusammenarbeit stärken
Energie, Infrastrukturausbau und Waffenhandel – in diesen Branchen soll die Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und Pakistan entwickelt werden. Das asiatische Land gilt als eine der möglichen Alternativen für den russischen Absatzmarkt.
Noch in diesem Jahr soll ein tschechisch-pakistanisches Energieforum in Prag stattfinden. Im November wird ein Besuch des pakistanischen Ministers für Wasserquellen und Energie, Chawadscha Ásif, in Prag erwartet. Er soll auch über die Zusammenarbeit im Militär- und Rüstungsbereich verhandeln. „Wir exportieren zum Beispiel Spionage- und Aufklärungstechnik nach Pakistan. Hinsichtlich der Handelsbeziehungen ist das kein uninteressantes Land“, sagte der Präsident des Verbandes tschechischer Unternehmen in der Rüstungs- und Verteidigungsindustrie, Jiří Hynek. Er verwies indes auch darauf, dass für den Rüstungsexport nach Pakistan eine Reihe von Einschränkungen gelten würde. Der Grund ist der, dass sich Pakistan langfristig und ernsthaft mit inneren Sicherheitsproblemen und dem Terrorismus auseinandersetzen müsse.
Im kommenden Jahr wird der tschechische Industrie- und Handelsminister Jan Mládek mit einer Unternehmerdelegation im Schlepptau nach Pakistan reisen. Das Wirtschaftsressort hält neben der Energetik noch weitere Branchen als geeignet für eine perspektivische Zusammenarbeit. Dazu zählen Umweltschutz und Wasserwirtschaft, Eisenbahnverkehr und Verkehrsinfrastruktur sowie die Lieferungen von Sicherheits- und Navigationstechnik für den Luftverkehr.Pakistan ist gegenwärtig kein bedeutender Handelspartner Tschechiens. Der bilaterale Handelsaustausch lag im vergangenen Jahr bei 143 Millionen US-Dollar. Tschechien exportiert vor allem Papier und Pappe, Textilmaschinen und Waffen in das südasiatische Land. Die EU hat Pakistan 2014 den Status des „Generalized System of Preference Plus“ (GSP) gewährt. Aufgrund dieses Status´ können pakistanische Waren nun zollfrei oder mit einem ermäßigten Zollsatz in die EU importiert werden. Islamabad und Prag haben in diesem Jahr das Doppelbesteuerungsabkommen sowie ein Abkommen zur Verhinderung der Steuerhinterziehung bei Einkommenssteuern geschlossen.