PCR-Tests erneut gefragt: Arbeit der Testlabore nimmt wieder zu
Mit der erneut zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus in Tschechien haben auch die Testlabore im Land wieder mehr Arbeit. Der Tschechische Rundfunk hat ein solches Labor im Kreis Karlovy Vary / Karlsbad besucht.
„Gestern haben wir bis 2 Uhr nachts gearbeitet und bis dahin rund 1800 PCR-Tests ausgewertet. Davon sind etwa 400 positiv gewesen",
sagte der Geschäftsführer des Labors Lab In, David Hepnar, am Mittwoch gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Hepnar arbeitet zusammen mit der Laborantin Lenka, die einräumt, dass ihr von dieser monotonen Tätigkeit schon etwas die Hände schmerzten:
„Wir arbeiten ständig mit der Pipette in der Hand, und immer wieder ist es ein-und dieselbe Bewegung: die Probe ausstreichen und sie mit der Pipette woanders abtröpfeln. Dabei ist darauf zu achten, dass sie stets in das richtige Reagenzglas kommt.“
Eine verantwortungsvolle Arbeit also, bei der keine Probe vertauscht werden darf, denn schließlich will jeder Proband sein genaues Ergebnis wissen. Und die Menge der PCR-Tests habe zuletzt enorm zugenommen, informiert Hepnar:
„In den zurückliegenden zehn Tagen ist die Anzahl der Tests sprunghaft angestiegen. Heute liegen wir bei 1800 Proben am Tag. Unsere Kapazität ist in etwa das Dreifache von dem. Also bisher schaffen wir das.“
Doch wie lange müssen die getesteten Personen bei einem solchen Andrang auf ihr Ergebnis warten?
„Ist der Test negativ, erhält der Proband das Ergebnis noch am selben Tag, meist in den Abendstunden. Bei einem positiven Befund sind wir verpflichtet, mindestens 30 Prozent der Probe noch einmal detailliert zu untersuchen. Dabei geht es darum herauszufinden, welche Mutation des Erregers die Infektion ausgelöst hat. Das Ergebnis einschließlich Informationen zur Mutation erhält der Patient am nächsten Tag gegen Mittag oder auch später.“
Hepnar bestätigt zudem, dass die Delta-Variante des Virus jetzt schon längere Zeit der vorherrschende Erreger hierzulande sei. Auch dies hat dazu beigetragen, dass die PCR-Tests wieder verstärkt durchgeführt werden. Im Kreis Karlsbad wurde der Anteil der Antigen-Tests mittlerweile auf ein Minimum reduziert. Sie werden beispielsweise noch jeden Montag zur wöchentlichen Kontrolle der Kinder und Jugendlichen in den Schulen eingesetzt. Doch auch hier gilt: Haben ein Schüler oder eine Schülerin einen positiven Befund, müssen sie dieses Ergebnis noch mit einem nachfolgenden PCR-Test abgleichen. Erst wenn auch der zweite Test positiv ist, gilt das betroffene Kind als infiziert und muss in die häusliche Isolation.
Für die Eltern aber sind der Mehraufwand und die damit verbundene Warterei indes ein Problem, denn sie müssen ihr Kind auch schon zwischen beiden Tests zu Hause betreuen. Im Kreis Zlín hat man deshalb bereits damit begonnen, die Schülerinnen und Schüler gleich am Montag einem PCR-Test zu unterziehen. Diesem Beispiel werden andere Kreise den Verlautbarungen nach vermutlich folgen. Und so wird auch die Arbeit für das Labor Lab In in Karlsbad nicht weniger. Dabei habe sich inzwischen eine gewisse Routine eingestellt, verrät Laborantin Lenka:
„Wir waren zunächst erschrocken, als wir die ersten positiven Ergebnisse ermittelt haben. Jetzt aber rechnen wir jeden Tag damit.“