Pilip und Bubenik zurück in Tschechien
Der tschechische Abgeordnete Ivan Pilip und der ehemalige Studentenführer Jan Bubenik sind nach 25 Tagen Haft in Kuba wieder zurück in der Heimat. Am Dienstagabend sind sie auf dem Prager Flughafen zusammen mit ihren Familienangehörigen gelandet. Mehr dazu von Dagmar Keberlova.
Pilip und Bubenik wurden am Dienstagabend in der Halle des Prager Flughafens mit einem Applaus begrüßt. Noch an Bord wurden sie von Senatschef Petr Pithart empfangen, der vergangene Woche in Havanna über ihre Freilassung mit höchsten kubanischen Vertretern verhandelt hatte. Ivan Pilip und Jan Bubenik waren im Auftrag der amerikanischen NGO Freedom House nach Kuba gereist. Für die kubanischen Dissidenten hatten sie Schreibzeug, Medikamente und Computer mitgebracht. Ivan Pilip sagte, sie hätten nicht gewusst, dass sie damit gegen die kubanischen Gesetze verstoßen. Mit einer möglichen Verhaftung hatten sie allerdings gerechnet:
"Wir rechneten damit, auch meine Frau und der enge Kreis unserer Mitarbeiter wurden darauf aufmerksam gemacht, dass wir von der Polizei verhaftet werden könnten. Wir dachten aber, dass es dabei nur um einige Tage ginge und es eine Möglichkeit wäre, die nicht eintreten würde."
Außenminister Jan Kavan zufolge wurde die Freilassung von Pilip und Bubenik aufgrund einer Kombination von stiller Diplomatie, einer offiziellen Aufforderung und weiterer Schritte erzielt, zu denen die Missionen des Senatschefs Petr Pithart und der Vertreter der Interparlamentarischen Union Anders Johnsson und Juan Pablo Letelier zählten. Außenminister Kavan betonte, dass die Freilassung keinesfalls Gegenstand eines politischen oder wirtschaftlichen Handels war:
"Nach wie vor wiederhole ich, wir haben uns für nichts zu entschuldigen. Es kam also zu keinem Handel, der wirtschaftliche oder andere Dinge einschließen würde."
Auch im Ausland wurde die Freilassung von Pilip und Bubenik positiv aufgenommen. Die amerikanische Organisation Freedom House, in deren Auftrag Pilip und Bubenik nach Kuba geflogen sind, hat ihre Freilassung begrüßt und gleichzeitig die Kriminalisierung von einem geläufigen Informationsaustausch, der nicht im Widerspruch zum Völkerrecht steht, verurteilt. Die Freilassung von Pilip und Bubenik begrüßte auch der Vorsitzende der Fraktion der Volkspartei im Europäischen Parlament Hans Gert Pöttering.