Präsident Havel eröffnete zwei erneuerte Palastgärten unter der Prager Burg
Unter Teilnahme von Präsident Vaclav Havel, Premier Milos Zeman und weiteren Vertretern des öffentlichen Lebens wurden am Montag Abend zwei renovierte Palastgärten unterhalb der Prager Burg feierlich eröffnet. Damit wurde die zweite Etappe einer anspruchsvollen Rekonstruktion des ganzen Gartenkomplexes beendet, der Jahrzehnte lang für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Martina Schneibergova berichtet:
des Handelsweges unterhalb der Prager Burg - wo heute die Valdstejnska-Straße führt - entstanden bald Handelshäuser und Paläste, hinter denen seit dem Ende des 17. Jahrhunderts allmählich Terassengärten entstanden. Die heutigen Namen der Paläste und Gärten stammen von ihren letzten Besitzern. Mit der Eröffnung des Kolowrat- und des Kleinen Fürstenberg-Gartens wurde die zweite Etappe der Renovierung der Palastgärten beendet, über die der britische Prinz Charles die Schirmherrschaft übernommen hatte. Mit den Renovierungsarbeiten begann man 1989. Die Erneuerung der Gärten, die seit 1991 im Eigentum des staatlichen Denkmalschutzamtes sind, hatte 297 Mio. Kronen gekostet, wovon 263 Mio. vom Kulturministerium gewährt wurden. Der Beitrag von der Stiftung von Prinz Charles und Präsident Vaclav Havel, der durch den Prague Heritage Fund geleistet wurde, betrug 20,5 Mio. Kronen. Die Gärten wurden etappenweise rekonstruiert - der Ledebour- und der Kleine Palffy-Garten sind seit 1995, der Große Palffy-Garten seit 1997 zugänglich.
Der stellvertretende Kulturminister Zdenek Novak, von Beruf Gartenarchitekt, erklärte anlässlich der Eröffnung der beiden weiteren Palastgärten:
sind erst in der Renaissance Bestandteil eines Adeligensitzes geworden. Der bedeutendste Garten aus dieser Zeit ist der Königliche Garten auf der Prager Burg. In der Zeit, als die Serie von Palästen unter der Burg erbaut wurde und der Hang seine einstige Fortifikationsaufgabe verlor, entstand da zugleich ein Komplex von Barockgärten italienischer Art, der bei uns einzigartig ist. Denn andere Terassengärten - wie z.B. in Osek/Osegg in Nordböhmen - befinden sich in einem erbärmlichen Zustand."
Die Mitarbeiter des Denkmalschutzes waren bei der Renovierung der Palastgärten bemüht, die erhalten gebliebenen Werte und den individuellen Charakter der einzelnen Gärten zu berücksichtigen, der durch Baueingriffe in den 50er Jahren zerstört worden war. Die Gärten sind vom 1. April bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet und können entweder von unten aus der Valdstejnska-Strasse, dem Ledebour-Palais, oder von oben von der Prager von dem Wallgarten betreten werden.