Prager Burg als archäologische Fundstätte
Die Prager Burg gehört ohne Zweifel zu den Hauptattraktionen für Touristen, die die tschechische Hauptstadt besuchen. Außerdem ist die Burg ein beliebtes Motiv auf Bildern und Postkarten. Doch nicht nur Touristen, sondern auch Archäologen interessieren sich schon lange für das Gebäude. Philipp Kauthe besuchte für Sie in der tschechischen Akademie der Wissenschaften einen Vortrag über die Prager Burg als archäologische Fundstätte.
"Das Besondere an der Prager Burg ist eindeutig, dass dies einer der wenigen Orte ist, die eine lange Tradition von Herrschergeschlechten haben. Die Prager Burg ist schon 1000 Jahre lang das Zentrum des Landes, während es in anderen Metropolen nur wenige Zentren mit einer solch langen Tradition gibt."
Doch zurück zur Archäologie. Die stand nämlich im Mittelpunkt des Vortrages in der tschechischen Akademie der Wissenschaften. Man wollte die überwiegend jungen Zuhörer, vor allem Abiturienten, für dieses Thema begeistern. So schilderten Archäologen den Ablauf ihrer Arbeit, betonten beispielsweise, dass sie bei ihrer Tätigkeit auf Aufzeichnungen aus den 20er Jahren zurückgreifen. Seit dieser Zeit nämlich dauern die Ausgrabungen und Forschungen der tschechischen Akademie an der Prager Burg an. Bis Ende der achtziger Jahre aber war die Arbeit ziemlich eingeschränkt: In einigen Teilen der Prager Burg waren archäologische Forschungen nur mit begleitenden Wachen möglich. Junge Leute für die Archäologie zu begeistern, das erweist sich als schwierig, so Ivana Bohácová von der Akademie.
"Sicherlich gibt es da Probleme, und ich glaube, dass es sich es mit dem allgemeinen Problem zu tun hat: Denn Archäologen sind in den meisten Fällen staatlich Angestellte und die Höhe des Gehalts liegt unter dem Durchschnitt. Deshalb meiden viele junge Leute diesen Beruf. Und selbst wenn sie ihn ergreifen, dann bleiben sie nicht lange dabei."
Zur Zeit arbeiten 4 Archäologen regelmäßig an der Prager Burg.