Er gehört zu Weihnachten auf jeden Tisch in Tschechien: Der Weihnachtskarpfen. Obwohl die Fischzüchter wegen der Rekordhitze im Sommer Millionenverluste beklagen, bleiben die Preise dieses Jahr mit 50 bis 80 Kronen pro Kilo unverändert. Erhöhungen sind aber vermutlich für 2016 zu erwarten. Dies teilten Vertreter des Fischzuchtverbandes aus Südböhmen mit.
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Einige Karpfenzüchter beklagen in diesem Jahr Produktionsausfälle von bis zu zehn Prozent. Vielerorts konnte wegen der langanhaltenden Trockenheit erst mit Verspätung abgefischt werden – etwa beim europäischen Marktführer im Bereich Südwasserfische in Třeboň / Wittingau. „Als wir mit dem Abfischen beginnen wollten, herrschte großer Wassermangel – die Lužnice war trocken“, sagte Josef Malecha, Chef der Aktiengesellschaft Rybařství Třeboň. Das Abfischen wurde um 14 Tage verschoben. Mit 3200 Tonnen Karpfen war der Ertrag allerdings unverändert im Vergleich zum Vorjahr. „Die große Hitze hat unseren Zuwachs beeinflusst, was sich möglicherweise in den Jahren 2016 und 2017 negativ auswirkt. Darauf müssen wir reagieren und mehr füttern, wodurch sich die Ausgaben und in Folge auch die Preise erhöhen könnten“, so Josef Malecha. 2015 allerdings gehen die Karpfen der ersten Güteklasse unverändert für 77 Kronen pro Kilo in den Verkauf, zehn Kronen mehr muss der Kunde für Karpfen der Spitzenklasse auf den Tisch legen. Die Fischzucht Třeboň ist damit der teuerste Anbieter in Tschechien.
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Konkurrenzlos günstig ist dagegen die Fischzucht aus Nové Hradý / Gratzen. Das Kilo Karpfen der ersten Klasse wird für 50 Kronen verkauft, die beste Qualität für 65 Kronen. Nach Angaben von Firmenvertreter Lubomír Zvonař sind die Preise für Karpfen aus Nové Hradý seit 14 Jahren nicht gestiegen. Trotz der problematischen Trockenheit ist die Produktion in diesem Jahr höher als im Vorjahr. Der Grund: Anders als im Vorjahr wurde auch der größte Fischteich Žár abgefischt. Schätzungen zufolge gingen in Nové Hradý Fische mit einem Gesamtgewicht von 600 Kilo ins Netz.
